51. Kapitel Getrennt
Während der nächsten Wochen war Ruth noch immer sehr krank. Obgleich der Fieberwahn vorüber war und nicht zurückkehrte, benahm sie sich doch noch sehr seltsam, und es war bemerkenswert, dass sie nur sehr wenig und nur in langen Zeitabständen schlief. Mrs. Owen kam jeden Tag sehen und kehrte erst abends nach Hause zurück. Frankie holte sie ab, wenn er aus der Schule kam; dann gingen sie zusammen heim und nahmen auch den kleinen Freddie Easton mit, denn seine Mutter war nicht in der Lage, ihn zu versorgen, und Mary Linden hatte soviel andere Arbeit.
Eines Abends, als das Kleine etwa fünf Wochen alt war und Mrs. Owen Ruth gute Nacht sagte, nahm diese ihre Hand, und nachdem sie erklärt hatte, wie dankbar sie für alles sei, was Mrs. Owen getan habe, fragte sie, ob Nora -angenommen, ihr selbst passiere etwas - ihr versprechen wolle, sich Freddies für Easton anzunehmen. Owens Frau gab ihr das gewünschte Versprechen, meinte aber gleichzeitig, ein solcher Fall sei doch völlig unwahrscheinlich, und sie versicherte ihr, es werde ihr bald besser gehen; insgeheim aber wunderte sie sich, weshalb Ruth nicht auch das andere Kind erwähnt hatte.
Gegen fünf Uhr ging Nora und ließ die Tür zum Schlafzimmer der Kranken offen stehen, damit Mrs. Linden Ruth rufen hörte, falls diese irgend etwas brauchte. Etwa eine Viertelstunde, nachdem Nora und die beiden Kinder fort waren, stieg Mary Linden nach oben, um nach der Kranken zu sehen; die schien fest eingeschlafen zu sein, deshalb kehrte Mary wieder nach unten an ihre Näharbeit zurück. Das Wetter war den ganzen Tag über sehr trübe gewesen, zeitweise hatte es geregnet, und der Abend war dunkel, so dunkel, dass sie die Lampe anzünden musste, um ihre Arbeit zu sehen. Charley saß vor dem Feuer auf dem Kaminvorleger und reparierte ein Rad des hölzernen Wagens, den er mit Hilfe eines anderen Jungen gebaut hatte, und Elsie war damit beschäftigt, den Tee zu bereiten.
Easton war noch nicht zu Hause; die Firma Rushton & Co. hatte einige Aufträge, und seit dem vorigen Donnerstag arbeitete er. Das Haus, in dem er tätig war, lag ziemlich weit entfernt, daher war es beinahe halb sieben, als er heimkehrte. Sie hörten ihn, als er zur Gartentür hereinkam, und auf Geheiß ihrer Mutter ging Elsie schnell zur halboffenstehenden Haustür und bat ihn, so leise wie möglich aufzutreten, damit er Ruth nicht wecke.
Mary hatte den Tisch für Eastons Tee in der Küche gedeckt, wo ein helles Feuer brannte und der Kessel auf der Kaminplatte summte. Er zündete das Licht an, und nachdem er Hut und Mantel abgelegt hatte, setzte er den Kessel aufs Feuer, und während er auf das Kochen des Wassers wartete, ging er leise nach oben. Im Schlafzimmer brannte keine Lampe, und im Raum hätte völlige Finsternis geherrscht, wäre nicht der rote Schein des Feuers gewesen, der aber das Dunkel nicht genügend erhellte, damit Easton die verschiedenen Gegenstände im Zimmer deutlich sehen konnte. Die dort herrschende lautlose Stille erschreckte ihn plötzlich. Schnell ging er zum Bett hinüber, und ein Augenblick der Prüfung genügte, um ihn wissen zu lassen, dass es leer war. Er rief Ruths Namen, es kam jedoch keine Antwort, und eine eilig unternommene Durchsuchung brachte nur die Gewissheit, dass sie sich nirgends im Hause befand.
Nun erinnerte sich Mrs. Linden der seltsamen Bitte Ruths, von der ihr Owens Frau berichtet hatte, und als sie Easton davon erzählte, wuchsen seine Befürchtungen um das Tausendfache. Er konnte sich den Grund ihres Fortgehens nicht erklären, noch wohin sie gegangen sein mochte, und stürzte hinaus, um sie zu suchen. Fast unbewusst lenkte er seine Schritte zu Owens Haus, und danach begaben sich die beiden Männer an alle Stellen, von denen sie annahmen, Ruth könne vielleicht dorthin gegangen sein; aber sie fanden keine Spur von ihr.
Ruths Vater wohnte draußen unweit der Stadt, und dorthin wandten sie sich ziemlich zuerst, obwohl Easton es nicht für wahrscheinlich hielt, dass sie zu ihm gegangen war, denn sie stand nicht gut mit ihrer Stiefmutter, und wie er vorausgesehen hatte, war dieser Weg umsonst.
Sie suchten nach ihr an jedem nur erdenklichen Ort und kehrten häufig zu Eastons Haus zurück, um zu sehen, ob sie heimgekommen sei - aber sie fanden keine Spur von ihr und trafen auch niemand, der sie gesehen hatte, vielleicht, weil die düsteren, regennassen Straßen verlassen waren von allen, die nicht durch ihre Geschäfte gezwungen wurden, unterwegs zu sein.
Gegen elf Uhr stand Nora an der Haustür und wartete auf Owen und Easton; da war ihr, als könne sie drüben im Schatten der Türpfeiler des gegenüberliegenden Hauses die Gestalt einer Frau unterscheiden. Das Haus war unbewohnt, ein Garten lag davor, und die Umrisse der darin wachsenden Büsche waren in der Dunkelheit so ungewiss zu unterscheiden, dass sie es nicht mit Bestimmtheit sagen konnte; je länger sie aber dorthin blickte, um so überzeugter war sie, dass da jemand stand. Schließlich nahm sie genügend Mut zusammen, die Straße zu überqueren, und als sie sich ängstlich der Gartentür näherte, zeigte sich, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Dort stand eine Frau - eine Frau mit einem Kind auf dem Arm, die gegen einen der Pfeiler lehnte und sich mit der linken Hand an den Eisenstäben des Gitters hielt. Es war Ruth. Nora erkannte sie sogar im Halbdunkel. Ihre Haltung zeugte von äußerster Erschöpfung, und als Nora sie berührte, bemerkte sie, dass Ruth völlig durchnässt war und zitterte; obgleich diese aber vor Müdigkeit fast ohnmächtig war, wollte sie nicht einwilligen, ins Haus mitzukommen, bevor Nora ihr nicht mehrmals versichert hatte, Easton sei nicht dort, und wenn er komme, werde sie ihn nicht zu ihr lassen. Und als Ruth endlich nachgab und mit hineinging, wollte sie sich nicht setzen oder Hut und Jacke ablegen, bis sie nicht - auf dem Fußboden neben Noras Stuhl hockend, das Gesicht in deren Schoß verborgen - ihr jämmerliches Geheimnis hinausgeschluchzt hatte, die gleichen Dinge, die sie, ohne es zu wissen, so oft während ihrer Krankheit derselben Hörerin gesagt hatte; neu war einzig nur der Bericht über ihr Umherirren während des heutigen Abends.
Sie weinte so bitterlich und sah so verlassen, so verzweifelt und beschämt aus, als sie ihre jammervolle Geschichte hervorstammelte, sie verzehrte sich so sehr in Selbstanklagen und brachte auch keinerlei Entschuldigung für sich vor, außer der ohne Unterlass wiederholten Erklärung, sie habe ja nichts Böses tun wollen, dass Nora die Tränen gleichfalls nicht zurückhalten konnte, während sie ihr zuhörte.
Anscheinend hatte Ruth, da sie den Vorwurf, der für sie in Eastons Anwesenheit lag, sowie die Last ihres Geheimnisses nicht mehr länger ertragen konnte und dazu ständig von dem Gedanken an den Teich im Park verfolgt wurde, den schrecklichen Entschluss gefasst, sich und dem Kind das Leben zu nehmen. Als sie zum Parktor kam, war es geschlossen und für die Nacht verriegelt; sie erinnerte sich jedoch, dass es noch einen anderen Eingang gab - die Stelle am anderen Ende des Tals, wo der Park keine Umzäunung hatte, und so war sie dorthin gegangen - beinahe drei Meilen weit -, und dann hatte sie festgestellt, dass dort kürzlich ein Gitter aufgestellt worden war und es deshalb keine Möglichkeit mehr gab, auf diesem Weg in den Park zu gelangen. Und da sie nun sah, dass sie ihren Entschluss nicht durchführen konnte, wurde ihr zum ersten Mal bewusst, wie wahnsinnig und verwerflich die Tat war, die sie hatte begehen wollen. Obgleich sie aber ihre erste Absicht aufgegeben hatte, sagte sie, nach Hause könne sie nie mehr gehen; sie wolle sich irgendwo ein Zimmer mieten und eine Arbeit suchen; vielleicht finde sie auch eine Stellung, wo sie das Kind mitnehmen könne, wenn nicht, wolle sie arbeiten und jemand bezahlen, der es versorge; nach Hause aber könne sie niemals mehr gehen. Wenn sie nur irgendwo für ein paar Tage eine Bleibe hätte, bis sie etwas zu tun finde, so sei sie sicher, sich ihren Lebensunterhalt verdienen zu können, aber nach Hause könne sie nicht gehen; sie meinte, lieber wolle sie die ganze Nacht über in den Straßen umherirren, als dorthin zurückkehren.
Sie verabredeten, Ruth solle den kleinen Raum erhalten, der Frankies Spielzimmer gewesen war, und die nötigen Möbel wurden in der Nähe bei einem Altwarenhändler gekauft. Erst drei Tage später erfuhr Easton die wahre Ursache ihrer Flucht. Zuerst hatte er sich diese mit einem Rückfall in die geistige Verwirrung erklärt, an der Ruth nach der Geburt des Kindes gelitten hatte, und er war froh gewesen, sie in Noras Obhut bei Owens zu wissen; als er jedoch am Abend des dritten Tages von der Arbeit heimkam, fand er einen Brief in Ruths Handschrift vor, der ihm alles berichtete, was es zu berichten gab.
Nachdem er sich von der Betäubung erholt hatte, in die ihn der Brief versetzt hatte, war sein erster Gedanke, Slyme aufzusuchen; als er sich aber nach ihm erkundigte, stellte er fest, dass der am Morgen zuvor die Stadt verlassen hatte. Slymes Wirtin erklärte, dieser habe ihr gesagt, ihm sei für mehrere Monate Arbeit in London angeboten worden, und er habe sie angenommen. In Wahrheit hatte aber Slyme von Ruths Flucht gehört - infolge der nach ihr angestellten Nachforschungen wussten ja fast alle davon -, und da er die Ursache erriet, hatte er sich vorsichtshalber aus dem Staube gemacht.
Easton unternahm keinen Versuch, Ruth zu sprechen, Âer ging jedoch zu Owen und holte Freddie fort; er sagte. er werde Mrs. Linden etwas zahlen, damit sie, während er arbeitete, auf den Jungen aufpasse. Er benahm sich, als sei er schwer gekränkt worden - der Gedanke, er möge vielleicht irgendwelche Schuld an dem Vorgefallenen tragen, schien ihm überhaupt nicht zu kommen.
Was Ruth betraf, so wehrte sie sich nicht dagegen, dass er ihr das Kind fortnahm, obwohl sie heimlich darüber weinte. Einige Tage später erhielt sie Arbeit - sie half den Stubenmädchen in einem der großen Fremdenheime auf der Paradeallee.
Wenn sie auf Arbeit war, versorgte Nora den Säugling, und Frankie freute sich sehr über diese Lösung; er meinte, das sei beinahe so schön, als hätten sie ein eigenes Baby.
Während der ersten Wochen, nachdem Ruth fortgegangen war, versuchte Easton sich einzureden, er bedaure das Geschehene nicht sehr. Mrs. Linden versorgte Freddie, und Easton bemühte sich zu glauben, es ginge ihm jetzt viel besser, da er nur noch für sich und das Kind zu sorgen hatte.
In der ersten Zeit sprachen sie stets von Ruth, wenn er mit Owen zusammentraf, oder vielmehr, um genauer zu sein, Easton sprach stets von ihr; eines Tages aber, während die beiden Männer miteinander arbeiteten, drückte sich Owen ziemlich beleidigend aus. Er schien zu glauben, Easton trage mehr Schuld als Ruth, und danach mieden sie das Thema, obgleich es Easton schwer fiel, auch die Gedanken zu meiden, welche die Worte des anderen in ihm wachgerufen hatten.
Hin und wieder hörte er von Ruth und erfuhr, dass sie noch immer an der gleichen Stelle arbeitete, und einmal traf er sie plötzlich und unerwartet auf der Straße. Eilig gingen sie aneinander vorbei, und er sah nicht die tiefe Röte, die einen Augenblick lang ihr Gesicht überzog, noch die darauf folgende Totenblässe.
Niemals ging er in Owens Wohnung oder sandte er Ruth irgendeine Botschaft, und sie sandte ihm gleichfalls keine; Freddie aber sah sie häufig, wenn Easton auch nichts davon wusste; denn wenn Elsie Linden das Kind spazierenführte, besuchte diese oft Mrs. Owen.
Als die Zeit verging und die erste Bitterkeit des Grolls, den er für sie empfand, sich legte, begann Easton zu denken, vielleicht gebe es doch ein wenig Berechtigung in dem, was Owen gesagt hatte; nach und nach wuchs in ihm der heftige Wunsch, sich auszusöhnen, von vorn zu beginnen und alles Geschehene zu vergessen; je mehr er aber hieran dachte, desto aussichtsloser und undurchführbarer kam es ihm vor.
Obwohl er sich dessen vielleicht nicht bewusst war, hatte dieser Wunsch rein selbstsüchtige Beweggründe. Das Geld, das Easton verdiente, schien fast unmittelbar, nachdem er es erhalten hatte, dahinzuschmelzen; zu seiner Überraschung stellte er fest, dass es ihm in Bezug auf persönliche Behaglichkeit nicht entfernt so gut ging wie früher, und das Haus schien immer öder und verlassener zu werden, während die winterlichen Tage langsam vorüberschlichen. Wenn er das Geld dazu hatte, suchte er zuweilen Vergessenheit in der Gesellschaft Crass' und der anderen Kunden der „Cricketers", aber aus irgendeinem Grunde konnte er an den Gesprächen dieser Leute nicht die gleiche Freude finden wie zuvor, wo sie ihm so unterhaltsam erschienen waren - wie er sich jetzt manchmal mit Staunen erinnerte -, dass er darüber fast Ruths Dasein vergessen hatte.
Eines Abends, etwa drei Wochen vor Weihnachten, als er und Owen nach der Arbeit zusammen heimgingen, kam Easton zum ersten Mal wieder auf ihr damaliges Gespräch zurück. Er sprach mit überlegener Miene; seine Haltung und sein Ton zeigten an, dass er glaubte, sich sehr großÂzügig zu verhalten. Er sei gewillt, sagte er, ihr zu vergeben und sie wieder zu sich zu nehmen, wenn sie kommen wolle; das Kind um sich zu dulden sei er jedoch außerstande. Freilich könne es in ein Waisenhaus oder eine ähnliche Anstalt gebracht werden; er fürchte aber, dazu werde Ruth niemals bereit sein, und er wusste, ihre Stiefmutter nähme es nicht.
„Wenn du sie bewegen kannst, zu dir zurückzukehren, nehmen wir das Kind", sagte Owen.
„Glaubste, deine Frau war damit einverstanden?"
„Sie hat es bereits vorgeschlagen."
„Wem, Ruth?"
„Nein, mir. Wir dachten, vielleicht wäre das ein Weg für dich, und meine Frau nähme das Kind gern."
„Könnt ihr euch das denn erlauben?" fragte Easton.
„Wir werden's schon schaffen."
„Wenn natürlich Slyme zurückkommt", sagte Easton, „ist er vielleicht bereit, für das Kind seinen Unterhalt was zu zahlen."
Owen errötete.
„Ich nähme sein Geld nicht."
Nach einer langen Pause fuhr Easton fort: „Würdeste vielleicht deine Frau bitten, Ruth das vorzuschlagen?"
„Wenn du willst, sage ich es ihr, dass sie es deiner Frau vorschlägt - als Botschaft von dir."
„Was ich meine, ist das", sagte Easton zögernd, „deine Frau könnte's einfach so erwähnen - nur so nebenbei -, und ihr sagen, das wär das beste, und dann könnteste mir erzählen, was Ruth gesagt hat."
„Nein", antwortete Owen, der seinen Zorn über die Haltung des anderen nicht länger beherrschen konnte, „wie die Dinge jetzt liegen, würde ich ihr, wenn das andere Kind nicht wäre, raten, nichts mehr mit dir zu tun zu haben. Du scheinst zu glauben, du spieltest eine sehr großmütige Rolle, wenn du ,gewillt' bist, sie wieder zu dir zu nehmen; es geht ihr aber jetzt besser, als es ihr bei dir gegangen ist. Ich sehe keinen Grund - außer wegen des anderen Kindes -, weshalb sie zu dir zurückkehren sollte. Soweit ich weiß, hattest du eine gute Frau und hast sie misshandelt."
„Ich hab sie nie misshandelt! Ich hab nie meine Hand gegen sie erhoben - oder wenigstens nur einmal, und da hab ich ihr nicht weh getan. Sagt sie, ich hätt sie misshandelt?"
„O nein, nach dem, was mir meine Frau mitteilt, gibt sie nur sich selbst die Schuld; ich ziehe aber meine eigenen Schlüsse. Vielleicht hast du sie nicht geschlagen, aber du hast Schlimmeres getan - du hast sie mit Gleichgültigkeit behandelt und sie der Versuchung ausgesetzt. Was geschah, ist die natürliche Folge deiner Lieblosigkeit ihr gegenüber. Die Verantwortung dafür, was geschehen ist, trägst zum großen Teil du; anscheinend möchtest du aber jetzt den ,Großmütigen' spielen, der ihr ,vergibt', du bist
,gewillt', sie wieder aufzunehmen; mir scheint es jedoch angemessener, dass du sie bittest, dir zu vergeben."
Easton antwortete nicht, und nach langem Schweigen fuhr Owen fort:
„Ich würde ihr nicht raten, unter solchen Bedingungen, wie du sie für richtig zu halten scheinst, zu dir zurückzukehren; denn wenn ihr euch unter solchen Bedingungen aussöhnt, kann meiner Meinung nach keiner von euch beiden glücklich werden. Eure einzige Möglichkeit, glücklich zu sein, ist, dass ihr beide einseht, unrecht getan zu haben; dass jeder von euch etwas zu vergeben hat; zu vergeben und nie mehr davon zu sprechen."
Easton gab keine Antwort, und da sich ihre Wege einige Minuten später trennten, wünschten sie einander „guten Abend".
Sie arbeiteten für Rushton - sie versahen ein neues Gewächshaus bei Mr. Sweaters Villa „Die Höhle" mit einem Außenanstrich. Diese Arbeit war am nächsten Tag beendet; um vier Uhr brachte der Junge den Handwagen, und sie beluden diesen mit ihren Leitern und den übrigen Materialien. Sie brachten sie zum Gerätehof zurück und gingen dann, da Freitag Abend war, zum Laden, um ihre Lohnzettel abzugeben. Danach, als sie sich gerade trennen wollten, kam Easton wieder auf den Gegenstand ihres Gesprächs vom gestrigen Abend zurück. Den ganzen Tag über war er sehr zurückhaltend und schweigsam gewesen und hatte kaum ein Wort geäußert, außer wenn es die Arbeit erforderte, die sie gerade verrichteten, und er war ein wenig heiser, als er jetzt sprach.
„Ich hab's mir überlegt, was du gestern Abend gesagt hast; es stimmt. Ich hab 'ne Menge Schuld dran. Ich hab Ruth gestern Abend geschrieben und's ihr zugegeben. Ihr würdet mir 'nen Gefallen tun, wenn du und deine Frau mir helfen und so mit ihr sprechen wolltet, dass sie wieder zu mir kommt."
Owen streckte die Hand aus, und als der andere sie ergriff, sagte er: „Du kannst dich darauf verlassen, wir werden unser Bestes tun."
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