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William Dudley Haywood - Unter Cowboys und Kumpels (1930)
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Siebzehntes Kapitel
Das Stegreifspiel

Paterson, die Seidenstadt Amerikas, ist in der Nähe des Sumpflandes von New Jersey, einer Moskitogegend, erbaut. Ein elender Ort, mit Fabriken, Färbereien und Seidenspinnereien, in denen zwanzig- bis fünfundzwanzigtausend Arbeiter beschäftigt sind. Ohne einen Park im Arbeiterbezirk, in dem die Kinder spielen können, ohne Gärten oder Boulevards, wo Mütter mit ihren kleinen Kindern etwas frische Luft genießen können. In diese Stadt donnerte jede Woche ein Seidenzug aus dem Westen, aus Seattle, der das aus Japan importierte Rohmaterial brachte.
Die riesige, zum größten Teil im Besitz japanischer Kapitalisten befindliche Doherty-Fabrik und die übrigen Spinnereien, Färbereien und sonstigen Fabriken wurden alle von dem großen Streik im Jahre 1913 betroffen und mussten ihre Pforten schließen.
Die Arbeiter standen im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und gegen die Versuche der Unternehmer,
die Zahl der von den einzelnen Arbeitern zu bedienenden Webstühle zu erhöhen. Wie in Lawrence, so handelte es sich auch in Paterson um eine bunt zusammengewürfelte Arbeiterschaft - Italiener, Syrier, Armenier, Franzosen, Deutsche, Juden aus allen Ländern und viele andere Nationalitäten.
Täglich wurden Versammlungen der Streikenden im Turn Hall, einem großen Versammlungssaal, und an anderen Orten abgehalten; oft fanden die Massenmeetings auch in dem benachbarten Ort Haiedon statt, wo wir von der Veranda eines Hauses, das einem Sozialisten gehörte, sprachen.
Während der Streikbewegung versuchten die Seiden- und Fahnenfabrikanten eine ähnliche patriotische Kampagne aufzuziehen, wie seinerzeit in Lawrence. Patersons Seidenweber und  andere im Streik stehende Arbeiter waren, als sie noch arbeiteten, viel mit der Herstellung von Fahnentuch beschäftigt gewesen. Die Unternehmer glaubten, diese Tatsache ausnutzen zu können, und versuchten eine richtige Fahnenpsychose zu züchten. Alle Fabriken waren beflaggt, auch einige Läden waren in den Farben der Nationalflagge dekoriert, und alle „Patrioten" trugen Fähnchen auf ihren Rockaufschlägen. Aber die Streikenden waren sich über die Situation und über die mit dem Rummel beabsichtigte Wirkung völlig im klaren. Sie organisierten eine große Demonstration, bei der jeder Streikende mit seinen Angehörigen eine Fahne trug, auf der folgendes geschrieben war:
Wir weben die Fahne!
Wir leben unter der Fahne!
Wir sterben unter der Fahne!
Aber wir denken nicht daran,
unter der Fahne zu verhungern!
Die von den Fabrikanten angefachte patriotische Welle ebbte danach bald wieder ab. Die großen Fahnen, die im Wind und Regen flatterten, wurden heruntergenommen, und das Fahnenschwingen blieb nur ein Zwischenfall in dem großen Streik.
Die Streikenden von Paterson erklärten: „Leben ohne Arbeit ist Diebstahl, Arbeit ohne Kunst ist Barbarei." Und so machten sie sich an die Organisierung des größten Arbeiterlaienspiels, das jemals in Amerika veranstaltet wurde.
Bei einer Zusammenkunft einiger Genossen im Hause eines meiner New Yorker Freunde wurde vorgeschlagen, den Streik in New York auf einer Bühne darzustellen. Ich überbrachte diesen Vorschlag den Kämpfenden, und er fand ihre Billigung.
Daraufhin fuhr John Reed, damals dramatischer Redakteur des „American Magazine", nach Paterson und verschaffte sich Einblick in den Streik. Es war Johns erster Versuch, an einer revolutionären Bewegung teilzunehmen. Ich stellte ihn auf einer Versammlung den Streikenden vor, zu denen er dann auch sprach. Wie in Lawrence gebrauchten auch die Streikenden von Paterson gegen die Polizei einen bestimmten Ruf. Der langgedehnte Ruf „Buh, buh, buh", geschrieen von fünfundzwanzigtausend Leuten, war wie der Klang aus Gabriels Trompete, der die Mauern von Jericho einstürzen ließ. Diese dröhnenden Chöre wird niemand, der daran teilnahm oder sie „singen" hörte, jemals vergessen.
Am Tag der Veranstaltung für Paterson überquerten zwölfhundert Streikende den Hudson River. Vom Hafen marschierten wir zum Madison Square Garden, der während der voraufgegangenen Woche jeden Abend mit den riesengroßen Buchstaben „IWW" elektrisch illuminiert
worden war. Etwa achtzig bis neunzig radikal gesinnte Leute hatten sich in New York bereitwillig zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt. „Bobbie"- Jones, jetzt ein führender Theatermann, hatte zusammen mit John Reed das Plakat entworfen - die heroische Gestalt eines Arbeiters, die sich gegen einen Hintergrund von Fabriken, Rauchfängen und Schloten abhob. Im Saal war eine große Bühne erachtet und mit Kulissen, die die Seidenspinnereien darstellten, versehen worden. John Reed war der Regisseur dieses Stegreifspiels.
Der Andrang zu der Veranstaltung war riesengroß. Die Einlassbegehrenden standen in langen Schlangen vor den Pforten des Madison Square Garden; eine der Menschenketten soll achtundzwanzig Häuserblocks lang gewesen sein.
An diesem Abend sollten die Streikenden der riesigen Zuschauerschaft von  Interessierten  einen Teil ihres Lebens in Paterson enthüllen. Die Lieder dazu hatten die Streikenden selbst geschrieben. Die erste Szene zeigte die Fabrik in vollem Betrieb: Die Lichter scheinen aus Hunderten von Fenstern, die Arbeiter marschieren teilnahmslos die Straße hinunter - den Mittelgang des großen Zuschauerraums - in Gruppen, allein und zu zweien, der eine oder andere wirft einen Blick in eine Zeitung, wieder ein anderer summt eine Melodie vor sich hin, einige sprechen miteinander, alle mit kleinen Körben, Kannen oder Frühstückspaketen in der Hand oder unter dem Arm. Die Fabriksirenen ertönen. Man hört das Stampfen, Dröhnen, Quietschen und Rollen der Maschinen. Der breite Mittelgang - die Straße - wird leer. Alle sind an der Arbeit. Eine kurze Zeit vergeht, es sollen zwei Stunden sein. Plötzlich ertönen Stimmen im Innern der Fabrik. Rufe: „Streik! Streik!" Die Arbeiter kommen lachend, rufend, sich
drängend und stoßend heraus. Die herrliche „Internationale" braust empor, in die das Publikum einstimmt. Die zweite Szene: Die Fabriken liegen tot - keine Lichter, kein Laut. Sie stehen da wie ungeheure Ruinen. Es ist der Morgen nach dem Streikausbruch. Die Arbeiter ziehen in Massen auf Streikposten; sie singen ihre Streiklieder. Einer, ein lebhafter Italiener, zupft lustig seine Gitarre. Einige Polizisten mischen sich unter die lachende, singende Menge, die vor den Fabriken auf und ab marschiert. Die Polizei beginnt ohne Warnung die Streikenden mit den Knüppeln zu schlagen und zu prügeln. Es entspinnt sich ein Kampf, Schüsse knallen, ein Streikender fällt, von der Polizei getötet. Ein anderer hinkt verwundet davon. Der Tote wird fortgetragen. Die Streikenden folgen ihm. Der Tag ist zu Ende. In der dritten Szene: Die Beerdigung des ermordeten Streikenden. Kameraden tragen den Sarg auf den Schultern, gefolgt von Streikenden, die den „Trauermarsch" singen. Der Sarg wird ungefähr in der Mitte der Bühne niedergestellt. Die Streikenden marschieren auf die Bühne, auf jeder Seite legen sie beim Vorübergehen einen Zweig Immergrün und eine rote Nelke auf den Sarg. Die Blumenspenden wachsen in die Höhe, während die Streikenden eine Gruppe im Hintergrund bilden. Dann nahmen Elizabeth Gurley Flynn, Carlo Tresca und ich das Wort. Ebenso wie wir am Grabe eines ermordeten Streikenden in Paterson gesprochen hatten, versuchten wir bei dieser Gelegenheit auf die Zuhörer zu wirken und versprachen im Namen der Streikenden, dass wir weiterkämpfen wollten, bis das unselige System der Ausbeutung gestürzt sei und die Arbeiter ihr Recht erlangt hätten.
Die vierte Szene: Streikende Eltern schicken ihre Kinder in andere Städte, während der Kampf weitergeht. Eine eindrucksvolle Szene der Liebe zu den Kindern, das menschliche Motiv des Streiks veranschaulichend: für die Kinder wurde er ausgetragen. Diese selben Kinder sind in den Schulstreik getreten, weil die Lehrer die streikenden Seidenarbeiter und ihre Führer „Anarchisten und Ausländer, die zu nichts taugen", genannt haben. Die Kinder, die von ihren Eltern Abschied nehmen, tragen rote Schärpen. Sie marschieren ab unter dem Gesange der „Roten Fahne". Sie sollen nun bei ihren neuen Freunden - ihren Streikeltern - bis zum Ende des Streiks bleiben.
Die letzte Szene: Eine Streikversammlung in der Turn Hall von Paterson. Die Streikenden kommen die Hauptstraße entlang - wieder durch den Mittelgang - zur Versammlung. Im Hintergrund der Bühne eine Plattform, um die sich die Streikenden sammeln, mit ihrem Rücken zum Publikum, so dass sich nun die Aufführung in eine geschlossene große Versammlung mit den Zuhörern verwandelt. Zu dieser großen Versammlung sprach ich so ernst und so kräftig, wie es nur einer kann, dessen Herz ganz der Sache gehört und sich von den Tausenden von begeisterten Zuhörern anfeuern lässt. Die große Veranstaltung endete unter den Klängen der „Internationale", die von der ganzen Menge stehend gesungen wurde.
Während in Paterson noch gestreikt wurde, erschütterten schon neue Streiks der IWW die Wirtschaft im ganzen Lande. Der größte und wichtigste war der Streik der Gummiarbeiter in Akron, Ohio. Mit der Leitung des Streiks war George Speed betraut. Ich wurde telegrafisch beauftragt, ihn zu unterstützen und machte mich sofort auf den Weg nach Akron.
Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, sah ich fünfunddreißig oder vierzig Mann mit langen gelben Bändern am Rockaufschlag. Ich dachte bei mir: „Das ist eine
merkwürdige Dekoration für ein Empfangskomitee."
Dann erst sah ich, dass jeder der Männer einen langen Hickory-Knüppel mit einer Schlinge am Handgelenk befestigt trug. Zwei oder drei der Männer traten, als ich aus dem Wagen stieg, auf mich zu und fragten: „Sind Sie Mr. Haywood?"
Ich antwortete: „Jawohl, das bin ich."
Sie erwiderten: „Der Chef wünscht Sie zu sprechen."
Ich fragte: „Wo ist er?"
„Gleich hier", war die Antwort.
Ich ging zum Chef der Polizei, der mich folgendermaßen empfing: „Mr. Haywood, Sie begreifen wohl, dass die Lage in dieser Stadt gegenwärtig eine sehr angespannte ist. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie sich bei Ihrem Aufenthalt hier auf sehr dünnem Eis bewegen werden."
„Ich weiß, dass hier gestreikt wird", erwiderte ich, „und bei jedem Streik ist die Stimmung gespannt." Dann fragte ich ihn noch, ob er einen Haftbefehl für mich habe. „Ich habe keinen Haftbefehl", sagte er, „ich wollte Sie nur warnen."
„Wenn das alles ist, machen Sie Platz", erwiderte ich. Speed und die anderen Führer standen mit Tausenden von Streikenden auf der Bahnsteigbrücke, die über das Geleise führte. An der Spitze eines großen Zuges marschierten wir durch die Straßen der Stadt zum Hause Margaret Preveys, wo das Streikkomitee tagte. Noch am Nachmittag des gleichen Tages sprach ich in einer großen Versammlung in der Rainbow Hall. Mein Referat war „Eine Lektion über Gummi". Zu Beginn erörterte ich die Verhältnisse auf den Gummiplantagen im Kongogebiet in Afrika, die König Leopold von Belgien in Gemeinschaft mit amerikanischen Kapitalisten ausbeutete. Ich schilderte die unmenschlichen Arbeitsbedingungen der Kongosklaven, die, wenn sie nicht ihr Quantum Gummi ablieferten, nicht nur selbst geschlagen wurden, sondern mit ansehen mussten, wie man ihren Kindern eine Hand oder einen Fuß abschlug. Ich verfolgte die Spuren des blutbefleckten Gummis bis nach Akron, wo er zu Automobilreifen und anderen Dingen verarbeitet wurde.
Die Gummigesellschaften, die zu den reichsten Unternehmungen in den Vereinigten Staaten gehörten, waren damals wohl die ärgsten Ausbeuter der Arbeiterschaft. In ihrem Solde standen Hunderte von Detektiven. Die Unternehmer mussten jedoch erkennen, dass trotz der vielen Spione und Detektive der Streik unvermindert kräftig weitergeführt wurde, nicht zuletzt dank der unermüdlichen Arbeit der Organisatoren der IWW. In dieser Zeit fuhr ich etwa zwei- oder dreimal zwischen Akron und Paterson hin und her. Das eine Mal hatte ich in New York die Eisenbahn nach Paterson bestiegen, als ich verhaftet, vom Zuge heruntergeholt und mit dem Automobil zum Bezirksgefängnis von Paterson gebracht wurde. Keine Anklage war gegen mich erhoben worden, kein Haftbefehl wurde mir verlesen. Ich wurde kurzerhand in dieses verpestete Loch gesteckt. Das war ein Kerker!
Alle Gefangenen waren gezwungen, sich in einer stinkigen Badewanne zu baden, und die Zellen waren vermodert und verfallen.
Zwei Tage steckte ich in dem Dreckloch, als John Reed die Treppen zur Tageszelle herunterkam, in der wir uns unterhielten, lasen oder schrieben.
Ich ging auf ihn zu und fragte: „Was bringst du, John?" Er erwiderte: „Nichts, Bill. Ich bin ein Gefangener, wie die ganze Gesellschaft hier."
Über seine Verhaftung berichtete John: „Ich stand auf der Vortreppe eines Hauses und sah mir den Demonstrationszug an. Ein Polizist kam auf mich zu und befahl mir, weiterzugehen. Ich weigerte mich, und daraufhin verhaftete er mich."
Lange sollten wir dort nicht sitzen. Nach kurzer Zeit wurden wir gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Ich habe auch in diesem Falle niemals erfahren, weswegen die Verhaftung erfolgte.
Ein anderes Erlebnis: Die Streikenden hatten eine Versammlung einberufen, die auf dem Baseballplatz abgehalten werden sollte. Als ich dort ankam, trat ein Polizeioffizier auf mich zu und informierte mich: „Mr. Haywood, Sie haben nicht die Erlaubnis, heute hier zu sprechen." Ich sah ihn wütend an und wandte mich stracks an meine Begleiter mit der Frage, was ich ihrer Meinung nach tun solle.
„Ach was", sagten sie, „dann gehen wir einfach nach Haiedon."
„Schön", erwiderte ich, „schickt Boten aus, damit sie die Menge verständigen." So machten wir uns denn zu unserem alten Versammlungsplatz auf. Wir waren schon fast außerhalb der Stadtgrenzen, als ein Streifenwagen herbeiflitzte, einige von uns verhaftete und ins Stadtgefängnis brachte.
Niederträchtige Grausamkeit der Polizeibehörden war ein besonderes Merkmal des Streiks in Paterson. Mehr als tausend Männer, Frauen und Kinder wurden in der Zeit des Streiks verhaftet.
Für den Geist der Streikenden ist folgender Vorfall bezeichnend. Eines Morgens wurde eine Frau festgenommen, als sie gerade auf Streikposten stand. Ärgerlich sagte sie zu dem Polizisten: „Ich kann nicht ins Gefängnis gehen und meine Kinder zu Hause lassen." Sie nahm ihre fünf Kleinen, schob sie in den Funkwagen und rief einem der Streikenden zu: „Wenn du Freddie siehst, sage ihm, er soll ins Gefängnis kommen." Freddie war ihr ältester Junge.
Aber auch der Sinn für Humor verließ die gefangenen Streikenden nicht. Die Abende im Stadtgefängnis von Paterson verliefen recht stürmisch - die Eingesperrten spielten „Kriegsschiff", das heißt, sie machten einen ohrenbetäubenden Lärm: die Pritschen wurden an ihren rasselnden Ketten niedergerissen, Blechbüchsen schepperten gegen die Gitterstäbe, die Türen wurden gerüttelt, und noch auf andere Art und Weise wurde der Skandal verstärkt.
In der ersten Nacht, um drei Uhr früh, wurde ich dem Polizeichef vorgeführt. In seinem Zimmer saß außer ihm eine Reihe von Kriminalpolizisten in Zivil, die mich in Augenschein nehmen sollten.
Der Hauptmann forderte mich auf: „Gehen Sie einmal bis ans andere Ende des Zimmers und zurück. So, ich glaube, das genügt."
Ich nehme nicht an, dass auch nur ein Bulle unter der ganzen Gesellschaft war, der mich nicht kannte, da ich doch schon einige Monate lang in den Streikversammlungen in Paterson auftrat. Wieder war ich erst ein oder zwei Nächte im Gefängnis, als Kaution für mich gestellt und ich bis zur späteren Verhandlung freigelassen wurde.
Das war nun eine eigenartige Geschichte. Das erste Mal war ich verhaftet worden, weil ich nach Paterson gefahren war, und nun sollte ich vor Gericht kommen, weil ich Paterson verlassen wollte. Zur Verhandlung erschienen mehrere Zeugen, die gegen mich aussagten, darunter ein Polizist, der bezeugte, dass mir „eine große Menge folgte".
Richter Minturn fragte: „War das der Grund, weswegen Sie ihn verhafteten?" Er fügte hinzu: „Auch andere prominente Leute haben unsere Stadt besucht. Vielen von ihnen ist eine Menschenmenge nachgelaufen. Haben Sie die Leute deswegen verhaftet? Menschenmengen folgen auch einem Zirkus, verhaften Sie deswegen die Zirkusleute? Verfahren eingestellt!" Der Seidenarbeiterstreik dehnte sich auf viele andere Orte aus. Wir entdeckten versteckte Seidenspinnereien in Grubenorten in Pennsylvanien und anderen Gegenden. Beim Ausbruch eines Streiks in Hazleton entsandten wir Jessie Ashley und Margaret Sanger als Streikführer. Ich selbst sprach in vielen Seidenindustrie- und Textilzentren auf Versammlungen - in Passaic, Hazleton, Hoboken und anderen Städten.
Während des Kampfes ließ auch die AFL etwas von sich in Paterson hören. Ich war von Anbeginn überzeugt, dass die von der AFL veranstaltete Versammlung dazu dienen sollte, die Reihen der Streikenden zu spalten. Sarah Conboy, eine Führerin der Vereinigten Textilarbeiter und eine „vollkommene Dame", nur etwas zu fett, erklärte in ihrer Rede vor der Versammlung: „Wenn dieser Bill Haywood irgendwie gegen mich spricht, so werde ich ihm noch sein zweites Auge auskratzen." Zu Beginn des Streiks nahmen die New Yorker Zeitungen kaum von ihm Notiz; nach der großen Theatervorführung schenkten sie ihm mehr Beachtung. Einmal wollten die Streikenden ein Inserat von einer halben Seite im „New York Call", einer offiziellen Tageszeitung der Sozialistischen Partei, veröffentlichen. Aber aus irgendeinem unbekannten Grunde wurde es beanstandet und nicht aufgenommen. Der Mann, der den stärksten Einfluss beim „New York Call" hatte und dem die unfreundliche Haltung zugeschrieben wurde, war Morris
Hillquit. Ich erinnerte mich daran, dass er im vorangegangenen Jahre bei unserer Debatte davon gesprochen hatte, wie er auf den Barrikaden für den Sozialismus kämpfen würde. Aber das bezog sich auch nur auf den Fall, dass die Sozialisten siegreich aus einer Wahl hervorgingen. Später sollte er uns zeigen, dass er nicht einmal dann zu einem ernsthaften Kampf bereit war. Als einige Jahre später fünf Sozialisten in das New Yorker Parlament gewählt und ihnen ungesetzlicherweise die Sitze aberkannt wurden, stieg Morris Hillquit auf die Barrikade, eine Barrikade von Gesetzbüchern, und schleuderte wohlstilisierte, jedoch fruchtlose Erklärungen gegen den kapitalistischen Feind.
Ein besonderes Merkmal für den Streik in Paterson waren die vielen Kinderversammlungen. An eine große Versammlung in der Turn Hall erinnere ich mich noch lebhaft. Während die Kinder bei der Erörterung eines Schulstreiks ihre Forderungen formulierten, rief ein kleiner Bursche auf einmal:
„Keine Hausaufgaben, Bill, nimm das auch auf." Ganz wie die Erwachsenen kamen die Kinder zusammen, organisierten ein Streikkomitee, bestimmten ihre Redner, wählten einen Kassierer und sammelten Geld, das bedürftigen Mitgliedern zugewendet wurde. Diesen und in der Folgezeit auch vielen anderen Kindern in den Vereinigten Staaten pflegte ich eine Geschichte von der „Kinderstadt" zu erzählen. Ich ahnte damals noch nicht, dass ich selbst einmal in der Sowjetunion eine Kinderstadt oder ein Kinderheim, von Kindern selbst verwaltet, sehen würde. Meine Geschichte handelte von einer Stadt, in der nur Kinder lebten, ohne dass ihnen von Erwachsenen ständig ein „Das darfst du nicht!" nach dem anderen entgegengerufen wurde. Ich erzählte den Kindern, dass die Welt ewig jung sei
und sich ständig verändere. Ich erklärte ihnen die Elementarkräfte in der Natur, die verborgen und unausgesetzt an der Arbeit seien. Ich sprach von den wandernden Gletschern, von den Wirkungen der Erdbeben, der Vulkane und des Zusammenstoßes der Wolken, vom Äther und der Wirkung von Hitze und Kälte, vom Leben, das stirbt und neu ersteht und wieder Neues schafft, und wie das alles auch für unser Leben gälte. Die schwierigste Aufgabe aber sei der Kampf gegen das Alte in der Gesellschaft und gegen die alte Generation, zu der auch viele Menschen gehörten, die noch jung an Jahren seien. Diese Alten seien es, die dem Volke verrottete Regierungen, religiöses Muckertum und schreckliche Krankheiten auferlegten und von Generation zu Generation verheerende Kriege anzettelten. Alle diese schrecklichen Dinge gäben die Alten den Kindern als Erbteil mit.
Die Geschichte von der „Kinderstadt" wurde für mich selbst bedeutsamer und interessanter, je öfter ich sie erzählte, weil die Kinder mit ihrer hellen, lebendigen Einbildungskraft viele originelle, interessante Ideen hinzufügten. Ihre jungen Köpfe konnten die Vorteile des Gemeinschaftslebens rasch begreifen. Aber ebenso wichtig waren die Dinge, die sie in ihrer Stadt nicht haben wollten. Kein Junge wollte Polizist sein. Soldaten würden nicht gebraucht werden; sie wollten nicht gegen andere Kinder kämpfen. Ferner meinten sie, dass sie ohne Gefängnisse oder Banken auskommen würden, und keines von ihnen sagte etwas von Kirchen. Die Kinder von Paterson wussten, wer die Werkzeuge und die Maschinen herstellt, wer die Häuser baut, wer alle Nahrungsmittel produziert, alle Kleider fertigt. Sie wussten aber auch, wer alle diese von der Arbeiterklasse produzierten Dinge genießen durfte. Wenn sie gefragt wurden, antworteten sie verächtlich: „Na klar, die Bosse."
Der erzieherische Wert der Streiks der IWW lohnte überreichlich die Anstrengungen, die Redner, Organisatoren, wie überhaupt die ganze Organisation auf sie verwendeten.
Obwohl ich während des lang anhaltenden Streiks in Paterson an Magengeschwüren litt und infolge des aufreibenden Lebens viel an Kraft und Gewicht verlor, versäumte ich niemals eine Versammlung und sprach oft mehrmals am Tag. Nach der Einstellung der Streiks fuhr ich auf die dringende Einladung von Bekannten nach Paris. In Frankreich wollte ich Ferien verleben und eine sehr notwendige Ruhezeit verbringen, zum ersten Mal in meinem Leben. Wir besuchten den Louvre, den Jardin du Luxembourg und vor allem den Friedhof Père Lachaise. Dort brachte ich an der Mauer, wo die Kommunarden erschossen worden waren, ein Abzeichen der IWW an. Während meines Aufenthalts in Paris kam ich mit vielen führenden Köpfen der syndikalistischen und sozialistischen Bewegung zusammen. Ich war kaum eine Woche in Paris, als ich vom „Daily Herald" in London die telegrafische Aufforderung erhielt, nach England zu kommen und für den irischen Arbeiterführer Jim Larkin zu sprechen, der damals im Mountjoy-Gefängnis saß. Ich teilte den Führern der Confédération du Travail in Paris mit, dass ich zur Unterstützung Jim Larkins und des Streiks der Dubliner Transportarbeiter nach England führe und gern ein Zeichen der Solidarität aus Frankreich für die Streikenden von Dublin mitgenommen hätte - etwas, was den Streikenden dienlich wäre. Ich erhielt einen Scheck über tausend Franc, eine für die damalige Lage der französischen Arbeiterklasse ansehnliche Summe.
In London fand die geplante Versammlung in der Albert Hall statt. Larkin selbst war noch rechtzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden, um auf der Versammlung, die einen großartigen Verlauf nahm, sprechen zu können. Fünfundzwanzigtausend oder dreißigtausend Menschen, mehr als der Saal fassen konnte, hatten sich eingefunden. Einige Studenten versuchten zwar, die Versammlung zu stören, aber die Saalordner waren gut organisiert und warfen die lärmende Gesellschaft schnell wieder hinaus.
Für Jim Larkin war diese Versammlung der Anfang eines Kreuzzuges, den er das „feurige Kreuz" nannte. Auf; dem Podium saß auch der Reformist Hyndman, der 1910 mit mir in Burnley gesprochen hatte. Er war sehr entsetzt über die Dinge, die ich in der Albert Hall sagte und erklärte, er wundere sich, dass die Leute nicht erbittert genug seien, mich Glied für Glied zu zerreißen. Ich verurteilte heftig den Krieg und war nicht wählerisch in meinen abfälligen Bemerkungen über das Heer- und Flottenwesen. Meine Ausführungen fanden starken Beifall. Sehr zum Leidwesen Hyndmans, von dem ich später in Erfahrung brachte, dass er von den Dividenden aus Aktien von Waffen- und Munitionsfabriken lebte. Von London aus begab ich mich nach Dublin, wo ich Jim Connolly begegnete, dem Märtyrer des irischen Freiheitskampfes, der im, Jahre 1916 vom Krankenlager gerissen und hingerichtet wurde, nachdem er von den Engländern als Rädelsführer des Osteraufstandes in Irland kriegsgerichtlich abgeurteilt worden war. Ich hatte ihn schon in den Vereinigten Staaten kennen gelernt. Wirf inspizierten die Bürgerarmee auf einem Grundstück, das der Transportarbeiterverband erworben hatte. Vor der Liberty Hall, Eigentum des Verbandes, fand eine ausgezeichnete Kundgebung der Streikenden statt
Auf der einen Seite hatte die Polizei einen Kordon gebildet. Im Verlaufe meiner Rede wies ich auf die kürzlich in Amerika geführten Streiks hin und erzählte, was die Arbeiter durch Solidarität untereinander vollbringen konnten. Die Anwesenheit der Gesetzeshüter reizte mich zu einem kleinen Streich. Ich erwähnte, wie die amerikanischen Arbeiter die Polizei mit besonderen Rufen zu empfangen pflegten und forderte die irischen Arbeiter auf, es auf der Stelle auch einmal zu versuchen. „Also, alle zusammen, so laut ihr könnt, ,Buh, buh, buh'." Schon wenige Minuten darauf zog die Polizei ab.
Nach meiner Rückkehr in die USA verwandte ich beträchtliche Zeit für den Feldzug zugunsten der Arbeiter Ford und Suhr, die in Kalifornien im Zusammenhange mit dem am 3. August 1913 auf der Durst-Farm in Wheatland ausgebrochenen Streik der Hopfenpflücker verhaftet worden waren. Die Hopfenfarm der Brüder Durst war die größte im Staate Kalifornien. Über zweitausend Männer, Frauen und Kinder waren dort als Hopfenpflücker beschäftigt. Sie waren durch lügenhafte Werbeanzeigen aus den Städten und Grubenorten, zum Teil auch aus Gebirgsstädten, herangelockt worden. Durch diese Zeitungsannoncen, die in ganz Kalifornien und in Teilen von Oregon und Nevada erschienen, brachten die Dursts mehr Pflücker auf die Farm, als sie überhaupt beschäftigen konnten. Es war eine bunte Gesellschaft: Syrier, Mexikaner, Japaner, Spanier, Litauer, Italiener,   Griechen,   Polen,   Kubaner,   Portorikaner, Schweden und Amerikaner.
Von menschenwürdigen Unterkünften für diese Arbeitermasse war keine Rede. Außer einer bunten Anhäufung von Zelten, Blockhütten und mit Sackleinwand bespannten „Schutz"-Dächern war nichts vorhanden, was als
notdürftige Unterkunft, geschweige denn als Wohnung angesprochen werden konnte. Die Zelte wurden von den Dursts zu fünfundsiebzig Cent wöchentlich vermietet. Viele der Arbeiter besaßen nicht einmal Decken und schliefen auf Strohbündeln. Eine Gruppe von fünfundvierzig Männern, Frauen und Kindern schlief zusammengepackt auf einem einzigen Strohhaufen. Für all diese Menschen hatten die Dursts ganze acht primitive Latrinen gebaut, die bald zu schmutzig waren, um benutzt werden zu können. Die schmutzigen Latrinen, die Haufen von Unrat und der Dünger auf den Feldern waren die Brutstätten für Millionen von Fliegen, die als Krankheitsträger das Lager verseuchten. Diese Plage und der Mangel an Wasser riefen Epidemien von Durchfall, Ruhr, Malaria und Typhus hervor.
Den Hopfenpflückern wurde kein Trinkwasser geliefert. Alles Trinkbare musste eine Meile weit hergeschafft werden. Die Temperatur betrug zu dieser Zeit auf der Farm 41 bis 43 Grad im Schatten. Von Arbeitern wurde berichtet, dass sie das Wasser auf die Felder schleppen mussten, um es den kleinen Kindern zu geben, die von der Hitze vollkommen erschöpft waren. Die Dursts verkauften eine aus künstlicher Zitronensäure hergestellte Limonade, das Glas für fünf Cent. Ein Vetter der Dursts hatte die Konzession für diesen Verkauf - und diese Tatsache erklärte die fehlende Wasserversorgung zur Genüge.
Das waren die Übelstände, als die Arbeiter zu einer Protestversammlung zusammentraten, um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen zu verlangen. Richard Ford und Herman Suhr, Mitglieder der IWW, waren die Führer dieser Bewegung. „Blackie" Ford hatte eben ein Baby aus den Armen seiner Mutter genommen und es den Arbeitern hingehalten mit den Worten: „Diese Kinder sind es, die wir retten wollen!" In diesem Augenblick fuhren Automobile mit bewaffneten Bezirksbeamten heran, die blindlings in die Versammlung schossen. Ein Neger aus Puerto Rico und ein englischer Junge wurden getroffen und getötet und viele Arbeiter schwer verwundet. Darauf erwiderten einige der Streikenden das Feuer. Dadurch wurden der Bezirksstaatsanwalt Manwell und der Hilfssheriff Riordan getötet. Der Bezirkssheriff versuchte, „Blackie" Ford zu verhaften; er wurde jedoch von den Arbeitern verprügelt, bis er die Besinnung verlor. Die übrige Gesellschaft ergriff die Flucht. Am folgenden Tage beorderte der Gouverneur des Staates die Miliz auf die Hopfenfarm.
Die hier angeführten Tatsachen wurden alle von den Hopfenpflückern in dem Prozess gegen Ford, Suhr, Beck und Bagan in Marysville bezeugt. Ford und Suhr wurden für schuldig erklärt und zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe in Folsom verurteilt. Nach mehr als zwölfjähriger Haft wurde Richard Ford begnadigt. Schon am Tor des Zuchthauses erwartete ihn aber ein Sheriff mit einem neuen Haftbefehl, der vom Sohn des Staatsanwalts Manwell gegen ihn ausgestellt worden war. Ford wurde noch einmal vor Gericht gebracht, aber den Anstrengungen des Verteidigungsausschusses der IWW und der Internationalen Roten Hilfe ist es zu danken, dass er den Klauen der Justiz entrissen wurde. Noch während des Streiks der Seidenarbeiter in Paterson fuhr John Reed als Korrespondent nach Mexiko zu General Villa, einem der Führer der Mexikanischen Revolution, und schrieb einige Artikel für das „Metropolitan Magazine". Viele Mitglieder der IWW in Südkalifornien überschritten damals die Grenze und schlossen sich den mexikanischen Revolutionären an. In den Jahren 1912 und 1913 führten die IWW viele
Kämpfe für die Redefreiheit. Ich war niemals persönlich daran beteiligt, begriff aber sehr wohl ihre ungeheure Wichtigkeit und wusste die Tapferkeit und Ausdauer derjenigen zu schätzen, die an den Kämpfen für die Redefreiheit teilnahmen. Zu ihrer Taktik gehörten sehr oft langwährende Hungerstreiks. Die Kämpfer für die Redefreiheit ertrugen die brutalen Grausamkeiten, an denen sich die „Bürger-Komitees" und die gewählten Beamten der Stadt, des Bezirks und des Staates gleichermaßen beteiligten. Ein vom Gouverneur von Kalifornien ernannter Untersuchungsbeamter musste zugeben, „es sei ihm schwer gefallen, daran zu glauben, dass er seine Untersuchung nicht in Russland (unter dem Zaren) durchführte, sondern im so genannten ,Land der Freien und Tapferen'". Die Redakteure der Lokalzeitungen, diese Geier in Menschengestalt, waren äußerst feindlich eingestellt. Einer von ihnen erklärte: „Aufhängen ist gerade gut genug für die IWW. Sie wären viel besser tot, denn sie sind absolut nutzlos für die menschliche Wirtschaft. Sie sind das Abfallprodukt der Schöpfung und sollten im Kanal des Vergessens weggespült werden, verrotten wie jeder andere Unrat." In Denver hingegen erklärte der Bürgermeister Creel einem Komitee der IWW: „Macht nur weiter, redet soviel ihr wollt. Ich möchte euch nur um einen Gefallen bitten: lärmt nicht direkt unter dem Hauptquartier der Armee. Sie sind nicht so wichtig, aber sie sind kindisch. Sie können eine Menge Scherereien machen, wenn ihr es tut." Ein Kampf für die Redefreiheit brauchte in Denver zu damaliger Zeit nicht geführt zu werden. Für eine geraume Zeit wurde die Organisation der IWW stark durch innere Streitigkeiten erschüttert, die aus sehr hitzigen Debatten über die Frage der Dezentralisation entstanden waren. Die eigentliche organisatorische Arbeit wurde während dieser Zeit stark vernachlässigt. Die Anhänger der Dezentralisierungsbestrebungen verlangten, dass der Exekutivausschuss abgesetzt, die Kongresse eingestellt würden, usw. usw. Die Diskussion war, wie viele andere Dinge, die zeitweilig die Entwicklung der IWW hemmten, nichtsdestoweniger von großem erzieherischem Wert. Die Organisation sammelte sich wieder und wurde stärker als je.
Ich wurde zum Hauptorganisator gewählt, aber meine Arbeit litt eine Zeitlang unter den Auswirkungen meines schlechten Gesundheitszustandes.
Ein wichtiger Streik, der alle Kupferbergwerkarbeiter des Gebietes erfasste, wurde auf der oberen Halbinsel von Michigan ausgetragen. Zu dieser Zeit war die Bergarbeiterföderation des Westens schon an dem konservativen Reformismus, der ihr tief ins Mark gedrungen war, zugrunde gegangen. Die Organisation hieß jetzt Verband der Bergbau-, Hütten- und Schmelzwerkarbeiter und hatte sich der AFL angeschlossen. Das Prestige der Bergarbeiterföderation gehörte der Vergangenheit an. Ihr revolutionäres Programm war zum alten Eisen geworfen und gegen ein neues eingetauscht worden, das allen revolutionären Forderungen entsagte.

 

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