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Wilhelm Nitschke – Der neue Glaube (1929)
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Das Arbeitsuchen.

Alles ging wider den Strich. Seit ein paar Tagen pflasterte Agnes nun schon an Alberts geschwollener Hand herum; nun musste er doch noch den Arzt aufsuchen. Der wird die Hand aufschneiden, dann gibt es Wochen ohne Verdienst, dachte sie.
Und so kam es. Tagelang saß Albert bei ihr, helfen konnte er ihr nichts bei der Arbeit.
Ein Gefühl der Beschämung überkam ihn, wenn er die Unterstützung von der Kasse abholte. Nein, er wollte nicht länger aus dem Born schöpfen, der für alle die Elenden bestimmt war, die blass und hustend auf den Bänken hockten oder, von Rheumatismus geplagt, hinkend am Kassentische lehnten. Und so drängte er den Arzt, ihm das Arbeiten zu gestatten. Bei Klaussen wollte er nicht wieder anfangen; waren ihm doch anderwärts sechs bis zehn Mark Lohn mehr wöchentlich sicher.
„Gut, ich hole dir deine Papiere," sagte Agnes eines Tages. Die weiße Schürze übers hellblaue Kleid gebunden, die Rede gut zurechtgelegt, sprang sie die Treppe hinunter. Erfreut über den kurzen Entschluss, sah Albert seinem Weibe nach.
Verstört öffnete er am darauf folgenden Morgen die Augen, fühlte nach seiner Uhr, die an der Wand tickte, und hielt sie in den Lichtstreifen, der sich aus dem Vorderhause herüberstahl. Behutsam stieg er über Agnes hinweg, die noch fest schlief. Ihr Stuhl stand in halber Wendung am Tische vor ihrer Arbeit, wie sie ihn spät nachts schläfrig verlassen hatte. Das Ganze schien auf sie zu warten.
Der Zeitungsverkäufer legte eben die verschiedenen Tagesblätter auf einer Kiste auseinander. Er belastete sie mit einem Stückchen Eisen, damit sie der Wind nicht davonjage, der den feinen Regen in die Türnische hineinpeitschte, und bespuckte das erste Fünfpfennigstück zum Segen des
Tagesgeschäfts, während er Albert viel Glück zur Arbeit wünschte.
Das Wetter war gerade recht. Da kamen die Arbeitsuchenden nicht so zahlreich aus allen Ecken der Stadt zusammengelaufen.
Vor einem Torweg blieb Albert stehen und beleuchtete mit einem Zündholz die an den Seiten angebrachten Firmenschilder.   Unsicher drückte er auf die schwere Klinke — das Tor gab nach.  Ein schlechtes Zeichen, dachte er, und trat vorsichtig ein.   Der Hof lag noch in finsterer Stille, nur das Regenwasser sickerte mit leisem Geplätscher in der Dachrinne herunter.   Zwei harte Schläge tönten in den dunklen Schacht. Albert fuhr erschrocken zusammen. Halb fünf, dachte er, als er zu dem grauen Stück Himmel aufblickte. Auf den Fußspitzen an der schwarzen Wand hintastend, fand er endlich den Fabrikeingang.   Nun schlich er, vorsichtig jedes Geräusch vermeidend, am klebrigen Treppengeländer hinauf. Nach der Zahl der Treppenabsätze musste er jetzt hoch genug sein. Er setzte sich auf das vorstehende Brett des Flurfensters.  Ein Räuspern machte ihn aufhorchen — dann war's wieder still — Aber schon wieder regte es sich, deutlich knarrten die Treppenstufen.   Von seinem Sitz gleitend, fragte er hinauf in die Finsternis, wer dort sei.
„Was geht's dich an!" kam es rau zurück.
Er leuchtete die Stufen hinauf. Da, ganz oben an die Werkstatttür gelehnt, saß ein Alter mit grauem Stoppelbart. Mit großen Augen, wie eine aufgeschreckte Katze, sah er in das verglimmende Streichholz. Höhnendes Lachen kam Albert entgegen: „Haste einen Strick mitgebracht? Gib ihn her, gib — ein paar Stufen höher liegt der Boden."
„Ich, einen Strick? Zu was?"
„Hahahaha, so'n Kickindiewelt fragt noch, zu was," lachte der Alte ingrimmig. „Jajaja, 's wär's beste — weg mit dir, alter Graukopf — Schluss! — Ach, so ein Leben! — Sechs Wochen geht's nun schon so — die halbe Nacht auf den Beinen und dann immer wieder: — zu alt — 's sind junge genug da! Und mit manch einem nehm ich's noch auf. Jawohl, mit manch einem! — Jederzeit. — Aber wartet: euer Kopf wird ja auch mal kahl und der Bart grau, und eine Brille trägt ja schon manch junger auf der Nase.
Dann werdet ihr's fühlen, wie's tut: den alten Kopf voller Sorgen, im Magen beißenden Hunger — und dann, von morgens bis abends, Tag für Tag, überall: 's tut uns leid — wir bedauern — nein, nein, keinen Bedarf — hahaha, zu alt, sagt ja keiner, dazu fehlt ihnen der Mut; sie wissen ja selber noch nicht, wie es mit ihnen mal kommt. — Schon mancher fuhr auf Gummirädern und endete auf Holzpantinen."
Albert merkte, wie der Alte an ihm vorbei die Treppe hinunterschlurfen wollte. „Wo willst du hin? Bleib hier!" Er hielt ihn fest.
„Lass mich; nur einer wird verlangt!"
„Dann geh ich; du warst zuerst hier!"
Schritte kamen von unten her, und ein schwacher Lichtschein bewegte sich die Treppe herauf.
„Siehst du's! Einen ganzen Schwarm zieht er hinter sich her," sagte der Alte, übers Geländer blickend. „Der Meister kennt mich, aber annehmen wird er mich nicht. Vor seiner Wohnung haben die ihm aufgelauert."
Albert trat dem Meister in den Weg, hielt den Alten fest und bat die andern Arbeitslosen, zugunsten des alten Kollegen auf die Stelle zu verzichten.
Der Meister hob die Laterne und leuchtete an dem Alten hinauf.   „Nee, Ziemke, nee, für dich ist das nischt."
Albert wies mit ein paar Worten auf die Not und die Verzweiflung des Alten hin.
„Na, dann wollen wir's wieder mal versuchen, Alter", sagte der Meister endlich, sich unwillig dem Mitleid fügend.
„Fein geschoben, Junge!"
„Ja, det wa dufte!"
„Det wa jewiss sein Schwiejaolla oder so wat", so redeten die Arbeitsuchenden aus Neid und Ärger hinter Albert her, als dieser schnell die Treppe hinunterlief um noch vor Arbeitsanfang auf einer andern Stelle einzutreffen.
Grau dämmerte es in den Straßen. Trübselig standen die lichtleeren Laternen an den Rinnsteinen, und der kommende Tag drängte die Finsternis an den Mauern entlang, hinein in Winkel und Ecken. Auf naßglänzendem Bürgersteig harrte Albert und sah immer wieder hinauf zu dem großen Firmenschild, das die Fabrikeinfahrt breit überspannte.  Ein leichter Stoß von hinten: „Na, hast woll keene Traute nich? Imma los, los, hier uff'n Damm bringt dir keena d' Arbeet nich!" und der Sprecher zog ihn mit sich durchs Hoftor. „Haste schonst ma uf sone Klamott'n jemimt? — Nee, haste nich? — Na, det schad nischt, komm man, komm, ick wer dir schonst untastützen. Det hat mir nämlich mächtig jefreit, wat de da eben fir den ollen Kollegen jedan hast. Aus det dämliche Jequaßle von de andern darfste dir nischt mach'n, die ham ja keen Vastand nich."
Albert stieg hinter seinem Kollegen die Stufen hinauf.
„Hat der Krauter 'ne Ahnung: det is ja een reener Liliputpreis für sone Mammutbüffetts", kam es von oben her.
„Du, det is noch frei", sagte Alberts Kollege froh; sie hörten nicht auf das Gerede der andern, die auch sie zur Umkehr bewegen wollten, gingen in die Werkstatt und wurden für den Nachmittag zur Arbeit bestellt.
„Wenn de man schruppen kannst, det andre wer ick schonst mach'n. Wir vadien unsern Draht, du, valass dir druff!", so suchte der andere Alberts Bedenken zu zerstreuen, die dieser aus Furcht vor so großer und gediegener Arbeit äußerte, als beide die Treppe hinunter und über den Hof gingen.
Sechs Uhr wars. Vielfältiges Tuten und Pfeifen erfüllte von allen Seiten her die graue, schwere Luft. Die Töne jagten und stießen sich, sie klangen schneidend scharf, dumpf und herrisch ineinander.
Albert sah ein Weilchen zur offenen Tür des Maschinenhauses hinein, sah, wie die metallenen Riesen ihre kalten, geölten Glieder von sich streckten und an sich zogen, und wie das Kreischen der Sägen und das Dröhnen der Hobelmaschinen langsam einsetzte. „Unser Untergang", sagte er, sich abwendend.
„Ach, Mumpitz!" protestierte der andere, weitergehend.
„Wieso Mumpitz? Die fressen uns doch die Arbeit weg, und wir liegen auf der Straße."
„Det se uns die schwere Arbeet wegnehm, det freit mir, und det de Arbeeter uff de Straße liegen, na, daran is bloß ihre unvazeihliche Dummheit schuld!"
„Was können die Arbeiter dafür, dass es keine Beschäftigung gibt?"
„Bist woll nich im Fachvaein, nee?"
Albert schüttelte den Kopf.
„Gut, dann kommst de Sonntag mit zur Vasammlung, da wird dir det alles auseinanderposamentiert."
Die Wege der beiden trennten sich.

*

Hei, wie sich der scharfe Stahl kreischend durch das würzigduftende Kiefernholz fraß. Albert war leicht und froh zu Mut: leis pfiff er einen Marsch nach dem Takt der Säge; seine Glieder spielten wie frischgeölte Scharniere. Sein Kollege gab ihm bereitwilligst Bescheid, wie alles am vorteilhaftesten anzufassen sei; so war ein guter Verdienst zu erhoffen. Jedoch nach einigen Stunden munterer Arbeit flog ab und zu ein schmerzhaftes Zucken über Alberts Gesicht. Er hielt an und besah und befühlte seine rechte Handfläche, wenn der Hobel knirschend über harte Äste ging. „Um Gottes willen", rief der Meister, als er Alberts Hand besah, „das ist ja rohes Fleisch! Nein, nein, hören Sie auf, Sie belasten bloß die Krankenkasse unserer Innung!" Und ehe sich Albert versah, lagen seine Papiere vor ihm auf der Hobelbank...
„Was ist dir?" fragte Agnes, nichts Gutes ahnend, den Heimkehrenden. Dieser schob sein Bündel unters Bett, wo er es am Mittag weggenommen und wies ihr stumm die kranke Hand. Sie sah erschrocken zu ihm auf; dann wandte sie sich ab und schaute still hinaus auf den trüben Hof, um die hervorquellenden Tränen zu verbergen. Und gerade heute abend wollte sie ihm als frohe Botschaft von ihrem hoffnungsvollen Zustand sagen.  Nun unterließ sie es.
Albert hatte sich bald entschieden: als Bauarbeiter wollte er es nun einmal versuchen. Beim Wasser- und Kalktragen würde die zarte Handfläche nicht so leiden, wie beim Sägen und Hobeln. Und so ging er am anderen Morgen in aller Frühe hinaus nach den Außenbezirken der Stadt, wo ganze Straßenzüge aus. der Erde wuchsen.
Aber auch dort standen viele Arbeitslose und guckten durch die Ritzen der Bauzäune. Betrat einer den Bauplatz, dann winkten die Poliere schon von ferne mit dem Maßstab, wie wenn sie lästige Fliegen verscheuchten. Und so sank auch hier, mit dem Höhersteigen der Morgensonne, Alberts Hoffnung auf Arbeit.
Er trennte sich von den andern und schritt ziellos wieder der inneren Stadt zu. — Herrgott, war das beschämend, sich so hausierend anzubieten!
Menschen, Droschken, Straßenbahnen, schwerbeladene Bier- und Rollwagen, alles, alles hastet flutend an ihm vorbei, wie ein unendlicher Strom. Auf Sekunden schien es allen anzukommen, nur er schlenderte langsam dahin, weder Ziel noch Zeit trieb ihn zur Eile. Überflüssig kam er sich vor in diesem Gewimmel....
Auf der großen Brücke schauten die Hastenden einen Augenblick ins Wasser, dann liefen sie desto schneller weiter, als hätten sie wer weiß was versäumt.
Wie von dem -wogenden Getriebe beiseitegeschwemmt, lehnte eine Gruppe Männer am anderen Ende der Brücke am Geländer. Auch er hielt an und schaute über die Sandsteinbrüstung auf das träge dahinfließende Wasser. Am Rande lagen mit Mauersteinen beladene Kähne, aus denen Schiffer schwere Karren mühsam zum Platz hinaufstemmten. Die müssigen Männer stritten sich wegen der Last auf der einzelnen Karre.
„Kommt, probierts, dann wisst Ihrs!" winkte der Schiffer.
Die Männer begannen zu zählen. Den Stein berechneten sie mit sechs Pfund. „Um Jottes willen, det sin ja sieben Zentner!" riefen sie verwundert aus. „Nee, un denn noch die Steijung. — Nich vor zehn Meta 'n Dach! Denn lieber widda uf de Klamottenkutsohe, wa?"
Unterdessen lief Albert hinunter zum Ausladeplatz. Drei Mark fünfzig Pfennig auf den Tag bei freier Kost und in der Kajüte schlafen, oder fünf Mark ohne Kost und Logis bot ihm der Schiffer.
Albert zog den Rock aus und streifte sich die Hemds­ärmel hoch. Der Sohn des Schiffers, ein untersetzter Bursche, hatte die Führung. Dahinter fuhr ein schwächlicher Mensch, der Anfang der Zwanziger sein mochte. Ihm half ein ungefähr neunzehn Jahre altes Mädchen, das sich vor seine Karre spannte. Hinter den beiden ward Albert eingereiht. Und zuletzt fuhr der Eigentümer des Kahnes, ein kleiner, knorriger Mann, Ende der Vierziger.
Der Alte half Albert bei der ersten Ladung und gab ihm die nötigen Anweisungen.  Immer drei Steine mussten zusammengefaßt und auf die Karre gestellt werden. Zu unterst bis an die Lehne kamen zwei Reihen, jede zu fünfzehn, darüber zwei Reihen die Lehne hinauf, jede zu achtundzwanzig und obenauf noch eine Reihe zu vierundzwanzig, dann war die Ladung fertig.
„So, nun achten Sie recht auf die Balance", sagte der Schiffer, als Albert hinaufstieg und mit dem Traggurt im Genick die Ladung anhob. Die Karre rollte weich auf der Diele dahin. Plötzlich stockte sie, knarrte in allen Fugen, und die Last auf der Lehne schwankte bald nach rechts, bald nach links — ein Ruck — und die ganze Ladung stürzte mit krachendem Gepolter in die Tiefe. Nur mit Mühe hielt sich Albert auf der schmalen Diele.
Von der Brücke her erscholl lautes Gelächter.
Davonlaufen hätte Albert mögen. Indes standen der Schiffer und das Mädchen unten im Kahn und reichten ihm hilfbereit die Ziegel hinauf. „Die ganze Last liegt auf dem Rade," sagte der Schiffer, „da entsteht am Querbalken eine kurze Steigung, da muss man das Fahrzeug in der Gewalt haben."
Mit Aufwendung aller Kraft und allem Geschick stemmte nun Albert Ladung um Ladung hinauf.
Oben, auf dem Steinplatz, wurden die Ziegel zu großen Blöcken aufgestapelt.
Die Schiffer arbeiteten ruhig, aber jeder Griff saß. Sie standen oft und warteten auf Albert. Da griff dann das Mädchen flink zu und im Nu war auch Alberts Karre leer. Er dankte ihr leise.
Bei jedem Zug, der sich zum Platz hinaufbewegte, hob sich das Schiff und die Steigung verringerte sich. Dafür nahm aber jede Ladung an Gewicht zu, denn die untersten Ziegel hatten sich voll Kielwasser gesogen. Höher und höher wuchs die Laufdiele mit der Karre hinauf. Sein kleiner Vordermann hatte es leichter, der stand auf einer Stufe, und seine Gehilfin reichte ihm die Steine zu. Blieb Albert gar zu weit zurück, dann kam das Mädchen unterm Querbalken hindurchgekrochen und half auch ihm in derselben Weise. Sie tat es schweigend, wie selbstverständlich, mit stillem Eifer. Nur wenn ihr der Bursche den Rücken zuwandte, blickte sie kurz unterm hellbunten Kopftuch zu Albert auf. Dieser sah ihr dankbar lächelnd ins derbe, frische Gesicht, wobei beider Blicke ein Weilchen ineinander ruhten. Dann dachte er darüber nach, in welchem Verhältnis die beiden wohl zueinander stehen mochten. Der Bursche, hager, mit frühalten Zügen, schaute mürrisch drein unterm tiefsitzenden Strohhut. Beide wechselten nur die allernotwendigsten Worte, und das geschah in sehr gereiztem Tone. Demnach könnten sie wohl miteinander verheiratet sein, dachte Albert.
Flimmernd brannte die Maisonne. Nur mit Hosen und Hemd bekleidet, tat es Albert ordentlich wohl, so in freier Luft seine vollen Kräfte spielen zu lassen. Es war ihm, als ob der Schweiß die Schwere aus den Gliedern nähme, die sich mit dem Kranksein festgesetzt hatte. Mitleidig sah er auf die dünnen, zittrigen Beine seines Vordermannes und auf dessen hübsches Vorgespann, das sich den schlanken Rücken krumm zog.
Es war Frühstückpause.
„Komm' Se mit runder, da is kühl," nötigte das Mädchen Albert. Den engen Bottsmannsraum füllte ein Bett, eine Bank und eine große, rotbraune Kiste fast ganz aus. Ein von der Wand abgeklapptes Brett stellte den Tisch dar In der Kiste war ein kleiner Raum für die Eßwaren abgeteilt, im übrigen war sie mit Kleiderwaren angefüllt. Das Mädchen schimpfte auf die gefräßigen Mäuse und schnitt eine benagte Stelle vom Brot, ehe sie es auf den Tisch legte. Der Mann warf seinen Hut aufs Bett und hob aus einer finsteren Ecke eine Flasche gegen das Licht. „Hust wull keine Zeit nich g'hoat, hä?" fragte er herausfordernd.
„Woas denn? Ach, geh ock, du broachst kinn Branntwein nich, hust no von gestern g'nung!" erwiderte das Mädchen streng.
„Biß ock still, du Sticke, du!" drohte der Kleine mit der Flasche.
„Fängste scho weder sou oa! Schamst dech wull goar nie a biß'l voar a Leut'n!"
„Scham du dech ock, du Soo, du!"
,Aich bin kein' Soo, dass d's wisst! Hie trink, dass d' zu d'r kimmst!" und sie stellte ein Glas Braunbier auf den Tisch.
„Kumm' Se, setz'n Se sich a biß'l. Oas dem Kerl derf'n Se sich nischte mach'n, dar is heut ganz drehnde." Sie wandte sich an Albert, der noch zaghaft auf der Treppe stand und sein Brot kaute. Ihm gefiel die Ruhe des jungen
Weibes; und da er aus beider Mundart vernahm, dass es seine Landsleute waren, schreckte ihn auch dieser rücksichtslose Zwist nicht weiter ab.
„Ja, dernau is ma drehnde, wenn ma soit, woas woahr is," muckierte sich der Kleine weiter.
„Du wisst g'roade, woas woahr is. — Woas is denn woahr, hee, du?"
„Na, bis ock still, sunst soi 'ch d'r 's noch! Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, Sprech 'ch bloß."
„Och du, — daudermitte konnste doch nischte bewes'n! Tu dech ock nie immer a sou besof'n, dernau wird d'r sou a tummes G'mare nie ei Kupp ne kumm." Sie schob das Deckbett zur Seite, ließ sich auf den Bettrand nieder und aß Brot mit Speck.
„Woas aich g'sahn hoa, hoa aich g'sahn!" fuhr der Bursche beharrlich fort.
„Na, woas huste denn g'sahn? — Wenn d' mech nu gar'n schlechtmach'n willst, raus dermitte!"
„Na, dass d' beng Schiffer drinne woarst! Nu wisst 's!"
„Doas is woahr. Aber aich muss 'm do die Kajüt a biß'l ufräum, wenn a mech drim bitt'n tit und wenn ber inse Arbeit behalen wull'n."
„Kajüt ufräum — war doas gleebt, du — bis ei d' Nacht im a zwölfe."
„Hoa d'ch nich goar sou affig, August! Sof ock nie d hoalbe' Nacht rim, dann siehste, woas 'ch mach. — Und aiberhaupt hätt' dich der Schiffer scho lange dervougejoit gäb 'ch nich immer a gut Wort drim."
„Aich sprech blouß: fer ander Leut's Kinder arbeet' 'ch nich!" und der Kleine schlug dabei mit der hageren Faust auf den Tisch. Das Mädchen sprang auf. „Du, dadermitte fang mer ock nich oa!" rief sie drohend, dass die weißen Zähne blitzten. „Hust' du au scho sou veel fier dei Kind g'gahn?" Dabei hielt es dem Burschen die Kleinfingerspitze scharf unter die große Nase. „Und sou a versuffnes Schwein will mech sou schlechtmach'n!"
„Woas kimmst' 'n immer hinger mer har, hee? Worim denn?" sagte der Kleine etwas gedemütigt.
„'s is mer au g'road schone leid g'nug. Aber men' Mutter docht halt, du wärscht nich immer sou lappsch bleiben und tät'st dich bessern, wenn 'ch bei der wär. Und aich tu 's au bloß weg'n Gust'l. — Nei, ch möcht's ju nie derlab'n, wenn 's mech später a moal frein tät, wou sei Voata is und 'ch wüsst nich, woas 'ch sollt soin. Dau dreber machste der kei Gewiss'n nich, du Schlechter du!"
Des Mädchens Augen erglänzten feucht. Es trat zurück und entnahm der roten Kiste eine kleine Pappschachtel. „Sahn Se ma har, Herr," sagte es mit stillem Stolz, und hielt das Bild ihres kleinen Mädchens vor Albert hin, „die is itz a Joahr gewest. — Dau will nu su a Kerl no streit'n!
— Sahn Se doas Köppel — und d' Noase und d' Aug'n —-nei, rein alles, alles. — Und jeder Mensch soits au, 's wär a rein salber."
Diese innige Mütterlichkeit berührte Albert angenehm, und er gab gern die Ähnlichkeit des Kindes mit dem Burschen zu.
In dem hasenähnlichen Gesicht des Mannes glaubte Albert bekannte Züge wahrzunehmen. „Wir sind wohl Landsleute, wie ich höre, von wo seid Ihr?" fragte er vertraut.
„Aus Neudorf," antwortete das Mädchen rasch, während sie Albert erwartungsvoll ansah. Dann wischte sie sich erst mit dem Kopftuch über die Augen, ehe sie es zu einer Haube über das dunkle Haar band. „Sie au, ja?"
„Freilich, aus dem Niederdorf," bestätigte Albert.
„Na, Herrschaften, es wird Zeit!" rief der alte Schiffer nicht gerade freundlich zur Tür hinunter.
Und sie gingen schnell hinauf an ihre Arbeit.
Nun schaffte das Mädchen mit doppelter Kraft; sie half beiden Männern beim Auf- und Abladen und benutzte jeden Augenblick, um mit Albert ein wenig über die Heimat zu plaudern. Sechs Wochen war sie schon weg von da. Auch der Bursche war nun zugänglicher geworden. Er hockte auf seiner Karre, hing die langen, hageren Arme herunter und warf ergänzende Worte dazwischen, wenn seine Berta
— so hieß seine Braut — Albert schwätzend die Steine zureichte. Sie war das uneheliche Kind der Witwe des Maurers Kümmel. Der Maurer war früh gestorben, und dann hatte zuweilen ein Bauer in ihrer Mutter Häuschen zu Gast geweilt. Als Berta stark genug war, ging sie, wie ihre Mutter, in die Ziegelei; dort arbeitete sie mit August Gellfert — so hieß ihr Bursche — zusammen.  Dessen Eltern
besaßen neben ihrer Mutter Häuschen ein kleines verschuldetes Anwesen. Die beiden Gärten stießen aneinander, und der Grenzzaun war niedrig und lückenhaft, kein Wunder also, dass sie sich näherkamen.
„Berta!" rief ihr Gellfert aufmunternd zu, wenn sie es im Eifer des Plauderns übersah, dass die Schiffer schon auf der Diele standen und sich das Tragband über den Kopf warfen. Dann schwang sie sich hinauf, dass die kurzen Röcke flogen und ihre kräftigen, bloßen Beine hervortraten. Sie legte sich den breiten Ziehgut wie ein Geschirr über die Schulter, und ihr schlanker Körper krümmte sich elastisch beim Anziehen. Beinah unnatürlich fand es Albert, dass sich ein solch fleißiges, verständiges Weib an den eckigen, zum Trunke neigenden Menschen für immer fesseln sollte. Und er dachte: wie leicht kann ihm das angenehme Geschöpf eines Tages entgleiten, sei es aufwärts, sei es abwärts,' hier im wirren Großstadtgetriebe.
Als der Schiffer „Mittag" rief, besah und befühlte Albert seine brennenden Fingerspitzen, unter dünngeschliffener Haut perlte das Blut wie durch ein feines Gewebe.
„Sein se durch?" fragte Berta und bedauerte, nicht eher an die Handleder gedacht zu haben, die noch unten in der Kajüte lagen.
Agnes sah Albert groß an, als er mit roterhitztem Gesicht eintrat. Gegen ihre Bedenken wegen der schweren Arbeit hob er den hohen Verdienst hervor, der ihm in Aussicht stand.
In lang gestreckter Reihe standen die Fahrzeuge vollbeladen auf dem Kahnrücken, als Albert vom Mittagessen zurückkehrte. Auch seine Ladung stand schon fertig da. Die Männer hockten auf dem hintersten Ende der Karren und schlummerten, wie müde Gäule, ein wenig in der Sonne. Berta saß unten auf den kühlen Steinen und strickte an einem hellblauen Jäckchen für ihr kleines Gustel.
Sie wickelte das Strickzeug schnell zusammen und legte Albert die versprochenen Handleder an. Er konnte sie dabei unbehindert anschauen, da sie den Blick gesenkt auf ihre Hantierung richtete. Wie die runden, fleischigen Arme in ein Paar wohlgeformte Hände harmonisch ausliefen. Auch da hatte die schwere Arbeit noch keine weiteren Merkmale hinterlassen; nur die nägellosen Fingerspitzen erschienen etwas abgestumpft. Ihr Gesicht war von dem bauschigen Kopftuch tief beschattet. Albert fand auch darin alles schön gestaltet. Starke Wimpern schützten zwei große Augen, über denen sich dichte Brauen spannten. Aus allem sprühte volle Lebenskraft. Seinen Dank für den Liebesdienst quittierte sie mit einem kurzen innigen Blick. Dann sprangen beide hinauf zur Diele, und der Zug bewegte sich langsam, knarrend aufwärts.
So verging Stunde um Stunde. Alberts Kraft schwand immer mehr, je flacher die Sonnenstrahlen über die Häuserdächer herüberglitten. Die Knie zitterten, sobald er stillstand; aber immer wieder raffte er seine Kräfte zusammen und stemmte noch eine Last hinauf.
Endlich war Vesperpause.
Berta wandte sich nach ihm um, ehe die beiden zur Kajüte hinunterstiegen; jedoch Albert folgte ihnen nicht. Er sah schon im Geiste in den grünlichschimmernden Augen des Burschen die Schadenfreude aufblitzen. Denn gleich am Morgen riet ihm dieser, ein Drittel Steine weniger aufzuladen, wolle er nicht vor Sonnenuntergang zusammenklappen. Mitleidig hatte Albert darüber gelächelt und gedacht: „Du Schwächling möchtest wohl deinen Vorspann damit rechtfertigen."
Unten im Kahn saß er. Es schüttelte ihn frostig. Seine Knie wippten auf und nieder, wie im Fieber. An der Kehle ward's ihm zu eng. Durch Bewegung schwand das Unbehagen ein wenig. Er begann langsam aufzuladen, das gab wieder Wärme. Doch Ladung um Ladung sog die Reste seiner Kraft auf, und bei jeder Auffahrt dachte er: „Diese soll die letzte sein," aber immer wieder trottete er im Zuge mit zum Kahn hinunter und schob mit zittrigen Beinen noch eine Last mit hinauf. Doch einmal stieß ihm sein Fahrzeug auf dem Rückwege gewaltsam nach vorn, das Laufbrett schwankte wellenartig auf und nieder und der Kahn mit allem begann einen Rundtanz. So fest er auch die Handgriffe seiner Karre umklammerte, riß es ihn doch auf die Knie und hinein in den Wirbel.
„Es geht schon wieder," wehrte er dem jungen Schiffer und Gellfert ab, als diese sich bemühten, ihm auf die Beine zu helfen.
Der Alte kam mit einem Getreidekümmel.
„Nehm'n Sie man gleich noch einen," nötigte er, als sich Albert nach dem ersten Glase schüttelte, „der erfrischt das Herze."
Etwas beschämt ging Albert über den Steinplatz der Straße zu. Der Alte hatte recht: der Branntwein gab Wärme. Und neue Kraft durchfuhr ihn. Umkehren und die Arbeit wieder aufnehmen hätte er am liebsten mögen. Aber er war schon abgelohnt. Gut ausruhen sollte er sich, damit er morgen früh beizeiten wieder auf dem Posten sei, hatte der Schiffer gesagt.

*

Agnes Platz war leer, als Albert am anderen Morgen erwachte; auch das Kaffeewasser sang schon auf dem kleinen Ofen. — Herrgott, ist's möglich — schon so spät! — Warum weckte sie mich nicht beizeiten? — Fünf Mark auf den Tag.
— Er gab sich einen Ruck, doch stöhnend sank er wieder zurück. Dumpfer, lähmender Schmerz lag in allen Gliedern.
— Ach was, das wäre ja noch schöner, bei hellem Sonnenschein im Bett liegen und sich am Ende noch von der Frau bedienen lassen! — Durchsetzen! Raus! Bewegung! — Und schon stand er auf den Beinen.
Nein, es war unmöglich: sein ganzer Körper war ein Schmerz. Er kroch wieder ins Bett. Schwermut beschlich ihn.
Ganz leise trat Agnes ein. Sie stellte die frischen Semmeln auf den Tisch und begrüßte ihn lächelnd. „Na, das Steinekarren macht wohl recht müde?"
Auch er vergaß seinen Kummer. „Ja, ein gutes Schlafmittel. Aber, sag mal, warum wecktest du mich nicht?"
Sie lachte. „Hältst du mich denn für so grausam? Wie kamst du bloß auf die Idee? Sagtest doch immer, wenn wir einmal von der Brücke aus zusahen, das Steine- und Sandausladen wäre die grausamste Schinderei. Da fehle bloß noch ein Antreiber mit einer Geissei."
„Ja, ich muss doch aber zu den Feiertagen noch etwas verdienen!"
„Kannst du auch," sagte sie heiter. „Aber trink erst mal Kaffee." Er biss die Zähne zusammen und setzte sich auf. Sie ließ sich auf dem Bettrand nieder, hielt die Kaffeetasse und tunkte ihm die Semmel ein.   „So, du bist heut mein kleines Krankes, nun beiß ab." Er folgte, um ihr das Spiel nicht zu verderben.
„Du wolltest mir doch sagen, wo ich was verdienen kann," begann er nach einer Weile ein wenig neugierig.
„Ach nein, mein Kleines muss erst tüchtig essen, damit es groß und stark wird, dann kann es Geld verdienen," fuhr sie heimlich lächelnd in ihrem Spiele fort.
Dann drückte sie ihn zurück in die Kissen und strich übers Deckbett. „So, nun hübsch artig und still zugehört: Denk an, ich erwache gestern früh, fühle, sehe — dein Platz ist leer. Ohne Kaffee auf der Suche nach Arbeit. — Die Uhr zeigt auf neun, ich warte. — Es wird zehn, ich bin ungeduldig. — Um elf plagen mich böse Gedanken — was kann dir in dieser großen Stadt nicht alles passieren. Dann bereite ich das Essen. Eh ich's denke, trittst du ein, rotgebrannt und erhitzt, sprichst von der Arbeit, vom guten Verdienst, vom Pfingstkuchen. — Ich war lustig, freute mich, denn du warst ja bei mir! — Am Abend sinkst du schlaff auf den Stuhl — isst mit Widerwillen. — Kaum im Bett, hat dich der Schlaf. — Ich horch in der Nacht einige Mal auf — dein Atem tief und gleichmäßig. — Der Schlaf ist erquickend, denk ich, und bin beruhigt.
Und heute morgen, als ich nach Semmeln geh, kauf ich schnell den Arbeitsmarkt und laufe nach einer Stelle für dich — eine Viertelstunde weit. Treffe in der Werkstatt deinen alten Kollegen, neben dem du bei Klaussen standest."
„Den Wieland?" fragte Albert.
„Richtig, Wieland. Der steht dort in Arbeit. Er führte mich zum Meister und sprach für dich. Sollst polieren, bis die Hand heil ist.  Heut Abend kommt er zu uns.
„So, nun hast du Arbeit und ich — hab dich wieder." Sie küsste ihn. „Nur nicht Gewalt anwenden, es kommt doch alles, wie es soll."
Ein Liedchen summend, ging sie an ihre Arbeit. Er war voll neuer Hoffnung und seelenfroh, dass sein Weib mit so fester Hand in sein Geschick eingegriffen hatte.

*

„Haha, weidest dich an unserer Kunst," trat Wieland an Alberts Seite. Beide ließen sich auf eine Bank im Magazin nieder und aßen ihr Frühstücksbrot. „Ja, es lockt, hier zu verweilen," fuhr der Alte fort. „Welche Ruhe in Farbe und
Linien. Ein gutes Buch da aus dem Bücherschrank und alle Tage ein Stündchen im weichen Klubsessel, dazu eine gute Zigarre. Und sieh, das Speisezimmer, wie auch die Schlafstube, wirken ebenso ihrem Zweck entsprechend. Und wenn dann erst Decke, Wand, Teppich und alles im Raume mit den Möbeln harmonisch ineinander fließt, dann braucht sich der Bewohner wohl nicht mehr nach einem gemütlichen Stündchen im Wirtshause zu sehnen."
„Wenn man bedenkt, wie unsereiner dagegen wohnen muss," bemerkte Albert.
„Ach, dächten doch erst alle darüber nach, alle die Tischler, Maurer, Zimmerer und die vielen anderen, die den Reichen schöne Häuser bauen und sie mit bequemen, kunstgerechten Einrichtungen ausstatten."
„Die meisten gedenken selbst mal reich zu werden."
„Richtig. Wenn sie man dabei bedächten, dass der Reichtum des einen die Armut des anderen bedingt."
„Demnach wäre ja Reichtum Sünde."
„Ja, richtig."
„Mein Lehrmeister sagte aber: Nur die Unfähigen, Faulen, Dummen und Feigen blieben arm; ein jeder Tüchtige könne wohlhabend werden."
„Und die Ehrlichen hat dein Lehrmeister vergessen; die keinen anderen für sich arbeiten lassen; die den Handel für Betrug halten; die alle Glückspiele als gemeine Gaunerei betrachten; die eine neue Ordnung anstreben, durch die Wahrheit, Gerechtigkeit und Gemeinschaftssinn in die Welt einziehen sollen, die bleiben auch arm."
„Danach müsste man zeitlebens als Geselle arbeiten," warf Albert ein.
„Ja, wenn du ehrlich bleiben willst."
„Wenn man nun aber durch Erbschaft reich wird?, dafür kann man doch nicht."
„Mein Freund, um sich in die hohen Ideale des Sozialismus zu vertiefen, ist leider unsere Pause zu kurz. Darum versteh meine Andeutungen nicht so, als ob man nur als Arbeiter ein ehrlicher Kerl sein kann, aber man wird eben als Sozialist gar leicht in Gewissenkonflikte geraten, wenn man Fabrikant oder Großkaufmann sein will. Und ob heut jemand selbständiger Meister werden kann, darüber entscheidet in erster Linie das Geld. Es ist ja ein Jammer, dass noch so viele Kollegen in dem Wahn dahinleben, einmal selbständig zu werden. Sitzen beim Bäcker, beim Fleischer und Hauswirt in Schulden und kommen vom Abzahlungsjuden nicht los; hoffen aber auf einen reichen Onkel, auf einen Lotteriegewinn oder auf sonst einen glücklichen Zufall. Dabei lassen sie sich geduldig von den Meistern das Fell über die Ohren ziehen. Fest vereinen müssen wir uns! Überstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit abschaffen und menschenwürdige Bezahlung fordern. So müssen wir uns mühsam den Weg bahnen durch den Urwald des Unverstandes und der Unvernunft, um das Zukunftsland zu erreichen."
Das Glockenzeichen rief zur Arbeit.
„Heut Abend werden wir von einem gelehrten Genossen einen Vortrag darüber hören. Bring ja deine Frau mit zur Versammlung," ermahnte Wieland Albert.

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