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6. SzeneWald an der Thüringer Grenze. Freimann liegt blutend und notdürftig verbunden neben einem Gebüsch. Konitzky und 3. Kompanieführer kommen. Konitzky: Genosse Freimann, lebst du? Freimann: Mir stecken ein paar Kugeln im Fleisch. Aber so schnell kriegen die mich nicht tot. Wie steht's, alles verloren? Konitzky: Viele Tote auf beiden Seiten, und die unseren ganz zersprengt. Das Spiel ist zu Ende, Genosse Freimann. Freimann: Für diesmal zu Ende. Die anderen: Für diesmal - Freimann: Ich werde nicht sterben. Ich werde den nächsten Kampf noch erleben, ich oder ihr. 3. Kompanieführer: Und wenn wir wieder aufstehen, wird's nicht ebenso werden wie jetzt? Freimann: Nein, es wird anders werden, Genossen. Wir standen zu allein. Zu viele Arbeiter haben noch die Augen zugeklebt. 3. Kompanieführer: Ja, die sind verlumpt und verludert von den Vaterlandssozialisten ihrem falschen Geschwätz und von der Bourgeoisie ihren Fallen und Lügen. Freimann: Mit verklebten Augen sieht man nicht den Weg. Müssen ihnen die Augen besser aufreißen, Genossen, den Massen die Augen aufreißen und müssen sie führen überall im täglichen Kampf mit starker Hand. Dann wird ein anderer Kampf kommen und ein Sieg. 3. Kompanieführer (nickt): So muss es kommen. Freimann: Genossen, diese Woche Kampf und Verrat und Grausamkeit, die hat in uns einen neuen Mut geweckt und einen neuen Willen, nicht einen kurzen Mut zu jähem Sprung und fällst dann nieder, nein, einen großen Mut zu langem Kampf. Konitzky: Ja, lang wird der Kampf vielleicht noch sein. Freimann: Aber umsonst seid ihr nicht gefallen, ihr toten Kameraden. Die Armee marschiert weiter. Wir werden uns noch besser vorbereiten zum nächsten Mal, und wenn's Jahre dauert. Aufklären, arbeiten, die Front eisern schmieden, Verräter ausschiffen und dann-----(leidenschaftlich) Wir deutschen Arbeiter, wir wollen keine Knechte sein, wollen nicht mehr für unsere Kapitalisten schuften und erst recht nicht für eine fremde Besatzungsmacht, die Düsseldorf und Ruhrort besetzte. Konitzky: So ist es, Genosse Freimann. Freimann: Hebt mich auf, Kameraden! Wir müssen weiterflüchten. (Sie heben Freimann auf und stützen ihn) Im Leunawerk sitzen sie jetzt, alle, die uns schinden und verraten und denken, sie haben gesiegt. Aber wir angeschossenen Flüchtlinge, wir werden wiederkommen mit der großen Arbeiterarmee, und dann werden wir siegen. Alle drei: Wir werden wiederkommen und siegen. (Die Leunakämpfer mit Freimann ab)
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