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Gertrud Hermes – Rote Fahne in Not (1929)
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II. Im Flugzeug über das Land

Am nächsten Tage war klares Septemberwetter, Die morgendliche Fahrt in dem zweckmäßig ausgestatteten Flugzeug war ein Hochgenuss. Im Rücken die aufgehende Sonne, vor uns die rötlich beleuchtete Landschaft, so brausten wir dahin.
„Wohin geht die Fahrt?"
„Nach Gelsenkirchen."
Bald nahm die unter uns liegende Landschaft meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Ich hatte früher schon einmal die Fahrt über diese Gebiete gemacht. Wie kleine Schnitzel, so lagen damals die Äcker ungezählter Bauernwirtschaften unter uns. Zwar war schon zu meiner Zeit die alte Flureinteilung fast überall aufgehoben und die Zusammenlegung der Äcker durchgeführt. Gleichwohl bot damals das Land den Anblick einer sinnlos zerfetzten Fläche. Wo meilenweite Ebenen sich dehnten, deren zweckmäßige Bebauung mit Körnern und Hackfrüchten sich in landschaftlichen Großbetrieben vollzieht, da häuften sich ungezählte Zipfelchen kleiner und kleinster Roggenfeldchen, Weizenfeldchen, Kartoffeläcker. Jetzt aber breiten sich dort unten große einheitliche Äcker aus. Doch waren die Dörfer erhalten. Nur schienen sie anders gestaltet.
„Sind die alten Bauernwirtschaften überall verschwunden?" fragte ich meinen Führer.
„Durchaus nicht. War nicht schon zu deiner Zeit die besondere Eignung des Bauern zum Viehzüchter anerkannt?"
„Gewiss."
„Der Bauer hat sich in der alten Form überall dort behauptet, wo die Beschaffenheit des Bodens und des Klimas die Viehzucht fordert. Die großbäuerlichen Weidewirtschaften in Nordwestdeutschland sind zum großen Teil erhalten geblieben. Desgleichen die bäuerlichen Viehwirtschaften in den Alpenländern. Auch in den deutschen Mittelgebirgen, wo auf unebenem Boden der maschinelle Betrieb nicht anwendbar ist, findest du die Bauernwirtschaft alten Stils noch. Anders dagegen dort, wo der Boden für Körner- und Hackfruchtbau in großem Ausmaß besondere Qualitäten bietet."
„Es muss ein furchtbarer Kampf gewesen sein, als große Bauernmassen aus ihrem tausendjährigen Besitz gehoben wurden."
„Eigentum meinst du! Besitzer der Flur sind sie geblieben. Trotzdem war die Sozialisierung des Bodens der schwerste Teil der Sozialisierung. Der Vorgang war um so schmerzhafter, als die Landwirtschaft lange Zeit unter dem Druck des Großgrundbesitzes die notwendige Umstellung auf die Anforderungen eines weltwirtschaftlichen Austausches gewaltsam hinausgeschoben hatte."
„Erzähle!"
„Es war in den Zeiten nach dem großen Weltkrieg zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Hast du jemals etwas Näheres vor dieser Zeit gehört?"
„Wie sollte ich nicht, Bernhard? Es war meine Zeit!"
Er sah mich erstaunt an.
„Dann wirst du vieles verstehen! Nach der Erschütterung
durch den Krieg setzte eine Periode der allerschwersten Kämpfe ein. Zunächst bemächtigte sich Großgrundbesitz und Großindustrie der politischen Macht. Sie hatten genau so geräuschlos hinter den Kulissen gearbeitet, wie die Arbeiterschaft mit Kling und Klang und Sing und Sang auf der Straße demonstrierte. Unter der Führung eines Großindustriellen namens Hagenthal errichteten sie eine Diktatur ...."
„Oh! Ich weiß
Bernhard sah mich betroffen an.
„Nur weiter!"
„Viele Jahre lang hielt Hagenthal das Heft in Händen. Man könnte jene Zeit ihrem allgemeinen Charakter nach den Kampf um den Neofeudalismus nennen. Großgrundbesitz und Großindustrie hatten eingesehen, dass die Mittel der Gewalt allein nicht mehr ausreichten. Also versuchten sie, die arbeitenden Massen in Stadt und Land in ein System der Fürsorge und der patriarchalischen Betreuung und Bevormundung durch den Besitz einzuordnen. Die Industrie als die regere, fortschrittlichere nahm die Führung. Sie baute Werkschulen. Sie versah ihre Arbeiter mit Wohnungen und allen Stätten der Unterhaltung und Vergnügung. Ganze Ortschaften wurden neu gebaut. Nichts fehlte darin, was den Menschen zum stillvergnügten Spießer machen kann. Der Großbesitz ging in gleicher Weise vor und brachte Bauern wie Landarbeiter noch einmal unter seine Führung."
„Und was war das Ergebnis?"
„Die Tatsachen: Lohn, Arbeitszeit, Profit ließen sich nicht aus der Welt lügen! Zwar stand der größte Teil der Presse im Sold des Neofeudalismus. Der staatliche Apparat mit allem was daran hing: Verwaltung, Rechtsprechung, Schule, Universität, arbeitete zu seinen Gunsten. Trotzdem war die Macht der wirtschaftlichen Tatsachen stärker. Das städtische und ländliche Proletariat erkannte immer wieder, was es mit diesem Patriarchalismus auf sich hatte. Es vergaß Karl Marx nicht! Er hatte die deutschen Arbeiter die Klassenbedingtheit alles Handelns kennen gelehrt. Er hatte das Bewusstsein geweckt, dass es um etwas anderes gehe, als höhere Löhne und bessere Wohnungen. Er hatte ihnen das Ziel der klassenlosen Gesellschaft gezeigt. An dieser Lehre hat die werktätige Bevölkerung immer wieder Richtung und Ziel gewonnen. Damals begriff man, dass der totgesagte Marx so lebendig war wie je!"
„Und weiter?"
„Auch bereitete sich die politische Befreiung der Arbeiterklasse durch eine innere Wandlung vor. Der proletarische Glaube gewann Gestalt. Er gab die Kraft zum Handeln, die der Nachkriegsgeneration gefehlt hatte. Hagenthal wurde gestürzt! Die Arbeiterschaft gewann nun auch für ihre Agrarpolitik Richtung und Ziel. Der Großgrundbesitz selbst aber musste gewahr werden, dass die Dinge so nicht weiter gingen. Die Anpassung an den Weltmarkt ließ sich nicht mehr umgehen. Er konnte sie aber aus eigner Kraft nicht mehr vollziehen. Der einzelne Landwirt sah sich in ein Getriebe von Zusammenhängen verflochten, das er nicht mehr zu beherrschen vermochte. Heute stiegen die Getreidepreise, morgen fielen sie. Heute bestand Bedarf an Schlachtvieh, morgen nicht. Heute war das Geld billig, morgen teuer. Die Landwirtschaft aber braucht zu ihrem Gedeihen stabile Verhältnisse. Längst aller Tradition beraubt, in diesen Kämpfen zerrissen und zersplittert, verlangte eine Minderheit der Großgrundbesitzer schließlich selbst die Sozialisierung. Sie willigte in die entschädigungslose Enteignung, sofern der Staat bestimmte Ansprüche auf erblichen Besitz — nicht auf Eigentum — und auf erbliche Betriebsleitung anerkennen wolle. Heiße Kämpfe entbrannten. Viel Blut floss. Denn die Mehrzahl war fanatisiert. In manchen Gegenden musste Hof um Hof mit der Waffe in der Hand enteignet werden. So wurde das Eigentum des Staates an dem Boden zunächst des Großgrundbesitzes durchgesetzt."
„Wie wurden nun die Besitzverhältnisse geordnet?"
„Der Betriebsleiter hörte auf, Eigentümer zu sein, genau wie der industrielle Betriebsleiter. Das auf Eigentum gegründete Abhängigkeitsverhältnis der Arbeiter fiel damit. So sehr der landwirtschaftliche Betrieb, wie jeder andere, der Disziplin bedarf, so wenig liegt in seinem Wesen jene Klassenscheidung, auf der in der Vorgeschichte der Menschheit das gesellschaftliche System beruhte. Der Großbetrieb wurde eine soziale Einheit, in der Rang wie Einkommen jedes Einzelnen von der Bedeutung seiner Arbeit abhängig ist. Grundsätzlich kann jeder zum Leiter aufsteigen, jeder zum letzten Knecht herabsinken."
„Aufsteigen — herabsinken??------------"
„Ein andermal davon.------------Aus den einzelnen Groß-
betrieben hat man einen Selbstverwaltungsorganismus aufgebaut. Die kleineren Einheiten sind zu immer größeren Einheiten zusammengeschlossen, Lohn- und Preisfestsetzungen unterstehen in letzter Instanz dem Entscheidungsrecht des Staates. Unter seinem Beistand, damit aber auch unter seiner Entscheidungsgewalt, ist die Anpassung des ländlichen Großbetriebes an den Weltmarkt vollzogen. Man; hat auf Erzeugnisse verzichtet, die das Ausland billiger und besser liefert und betreibt den Anbau der anderen um so intensiver. Es hat sich bald erwiesen, dass bei sorgfältiger Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten die deutschen landwirtschaftlichen Großbetriebe in vielen Erzeugnissen überaus leistungsfähig sind."
„Hat man feste Normen für die internationale Arbeitsteilung gefunden?"
„Keineswegs. Die Anpassung muss immer wieder von neuem vollzogen werden. Das ist bei einem so stabilen Gewerbe wie der Landwirtschaft eine sehr schwere Aufgabe. Ihre Leiter sind" daher immer wieder vor die schwersten Entscheidungen gestellt."
„Wie groß ist ein Großbetrieb?"
„Das ist verschieden. Die rationellste Betriebsgröße ist abhängig von der Beschaffenheit des Bodens, dem Stande
der Technik und der Lage. Auch hier müssen immer wieder Umstellungen vorgenommen werden."
„So erheischt also die Leitung des Ganzen eine Fülle der schwersten Entscheidungen?"
„Allerdings. Und du wirst verstehen, dass damit alle Quellen menschlicher Fehlurteile eröffnet sind."
Auf sein Gesicht trat wieder jener Ausdruck tiefen Ernstes, den ich wahrnahm, wenn an solche Fragen gerührt wurde. Er schwieg eine Weile, indes unser Flugzeug über den so anders gestalteten deutschen Boden in rasender Fahrt weiterstob.
Plötzlich wies Bernhard nach unten. Wir überflogen die Südausläufer des Harzes.
„Siehst du den freien Platz auf dem Bergplateau dort? Er gewährt einen herrlichen Rundblick."
„Du meinst jenes Stück, das etwas unterhalb der Höhe von einer hohen Hecke eingefriedet scheint?"
„Ganz recht. Du erkennst noch gerade einige Menschen, die sich dort aufhalten, nicht wahr?"
„Jawohl."
„Es ist eine Stätte des Schweigens, wie wir gestern Abend in Leipzig eine kennen lernten."
Auch heute wagte ich keine Fragen über das seltsame Erlebnis zu stellen.

*

Wir nahmen Unser Gespräch wieder auf.
„Was aber wurde aus den Bauern?" fragte ich.
„Das Großbauerntum rückte durch Abrundung seiner Fläche und Sozialisierung seiner Betriebe in die Reihe der sozialisierten Großbetriebe ein. Der Klein- und Mittelbauer aber wurde in ein neues, besseres Dorfsystem überführt."
„Wie das?"
„Man schloss die Flur eines Dorfes unter Abrundung gegen die Nachbardörfer wieder zu einer Betriebseinheit zusammen, wie sie es ursprünglich gewesen war. Die Zerzipfelung des Landes war ja keine altehrwürdige Einrichtung! Sie war in ihrer radikalen Steigerung erst eine Schöpfung aus der Zeit der Bauernbefreiung. Bis dahin war der große Acker, das Gewann, zwar keine Besitzeinheit mehr, aber doch eine Betriebseinheit geblieben. Wir haben diese Betriebseinheit auf höherer Stufe wiederhergestellt. Du siehst, dass die Dörfer nicht verschwunden sind. Könntest du sie näher in Augenschein nehmen, so würdest du allerdings wahrnehmen, dass ihr Aussehen sehr verändert ist. Der alte Hof als Betriebseinheit besteht nur noch in engen Grenzen. Die Flur ist wieder Gemeinbesitz und gemeinsame Betriebseinheit. Das Ganze ist Eigentum des Staates und den Bauern als verfügungsberechtigten Besitzern verliehen. Die Fähigsten unter den früheren Bauern wurden zu Betriebsleitern der neugeschaffenen Großbetriebe, die andern blieben als Träger der ausführenden Arbeit auf dem Lande. Das Ganze ähnelt dem sozialisierten Großbetrieb stark. Doch die Einzelheiten der Organisation weichen ab, und das Ganze hat — ich möchte sagen — einen anderen Akzent. Man kann das schwer sagen, ohne in viele Einzelheiten zu geraten."
„Aber hat man nicht durch die Umstellung der Eigentumsverhältnisse die Landbevölkerung entwurzelt?"
„Keineswegs, zumal man durch die Gesetzgebung der natürlichen Anhänglichkeit des Menschen an die Scholle Rechnung getragen hat. Allen Mitarbeitenden, den leitenden wie den ausführenden, sind bestimmte, aber fest begrenzte Vorrechte hinsichtlich der Nachfolge ihrer Kinder zuerkannt. Auf Grund der ganzen Neuordnung ist die Landbevölkerung erst wieder richtig sesshaft geworden! Alles sentimentale Gejammer über den Untergang der Landbevölkerung und die Zerrüttung der Volkskraft ist widerlegt. Heute findest du auf dem Lande wieder ein so bodenständiges Leben, wie man es zu deiner Zeit offenbar nicht mehr kannte. Und es ist tausendmal reicher, als es damals war. Es ruht auf dem Grund einer sinnvollen, gemeinwirtschaftlich-notwendigen Funktion. Sofern die Landbevölkerung aus Klein- und Mittelbauern besteht, ist sie
dem Fluch entronnen, auf dem Boden einer wirtschaftlich unhaltbar gewordenen Existenz ein unsicheres, arbeitsüberlastetes Dasein zu fristen. Sofern sie Gutsarbeiter waren, sind sie dem Fluch entronnen, in eine ebenfalls wirtschaftlich unhaltbar gewordene privatwirtschaftliche Ordnung verflochten zu sein. Sie leben auf einer Scholle, in der sie und ihre Kinder fest wurzeln können. Sie tun eine gemeinwirtschaftlich-notwendige, wertvolle Arbeit. Auf dieser wirtschaftlichen Basis sind sie zu freien, selbstverantwortlichen Menschen geworden. Sie gebieten in ihrem engsten Kreise über sich selbst. Im weiteren Kreise gehorchen sie ihren selbstgewählten Oberen. Ernste Verantwortungen sind ihnen auferlegt. Ein neues Menschentum hat sich auf dieser neuen wirtschaftlichen Grundlage und einer gesteigerten Verantwortung gebildet. Die Werktätigen auf dem Lande sind nicht mehr ,Unmündige und Knechte'. Sie haben auch den Städtern gegenüber eigene Formen ihres Lebens gefunden. Zum ersten Mal ist das Landvolk aus seiner geschichtslosen Existenz herausgetreten. Es hat seine eignen Ausdrucksweisen gefunden. Der Landmann ist ein anderer Mensch, als der Städter. Er erfährt Natur und Menschen anders, als der Mensch der Schreibstube oder der Fabrik. Beide bedürfen der eignen Lebensformen, und beide bedürfen des Austausches miteinander als gleichberechtigte freie Menschen. Dies ist im Reich der Freiheit verwirklicht."
„Noch eine Frage, Bernhard: Sind sie glücklicher als früher?"
„Meinst du, ob es ihnen wirtschaftlich gut geht?"
„-----------------Das auch!--------"
„Goldene Zeiten sind für die deutsche Landwirtschaft durch die Neuordnung nicht angebrochen. Sie ist nach dem alten Wort ,umrungen von Gefahr'. Wie die Industrie immer von neuem ihre Stellung auf dem Weltmarkt behaupten muss, so kämpft auch die Landwirtschaft einen unaufhörlichen Kampf um ihre Konkurrenzfähigkeit. Das Reich der Freiheit ist kein Reich des behaglichen Genusses."
„Und das persönliche Glück der Menschen?"
„Glück? —--------— Verantwortung bildet ernste Menschen. Sie belädt manchen mit schwererer Bürde, als ihm lieb ist! Aber eben diese Last ist es, die dem Menschen seine Würde verleiht. In ihr erlebt er seine tiefsten Schmerzen und seine höchsten Freuden. Wenn du das Glück nennen
willst--------------------------."

Plötzlich ging unser Flugzeug nieder. Eine Mittelstadt lag zu unsern Füßen.
„Wo sind wir?"
„In Göttingen. Du sollst wenigstens einen kleinen Einblick in eine Universität gewinnen."
Der Landungsplatz war nicht weit entfernt von einem großen Komplex mannigfacher Bauten, den wir nun aufsuchten.
„Das ist die Universität. Du siehst dort einen Trupp Studenten, der aus dem Mittelportal kommt."
„Ich sehe nur einen Trupp Arbeiter in blauen Blusen."
„Ja, dieselben! Sie kommen offenbar aus einem Kolleg."
Verständnislos blickte ich Bernhard an. „Arbeiter sind doch keine Studenten und Studenten keine Arbeiter!"
Jetzt war die Reihe des Erstaunens an Bernhard. „Warum denn nicht?"
„Ja, wie ist denn das bei euch organisiert?! Bei uns standen hier die Arbeiter und da die Studenten."
„Du musst es selbst in Augenschein nehmen."
Wir traten in das Innere eines mittelgroßen Baues aus dem gleichen Geist jener strengen Sachlichkeit, der das Ganze dieser Kultur beherrschte. Die Abteilung, die wir zunächst durchschritten, auch baulich als Einheit gefasst, trug die Inschrift: Fachschule. Bernhard führte mich hindurch, ohne die Säle zu betreten.
„Dies sind die Fachklassen."
„Was verstehst du darunter?"
„In den Fachklassen der Universität machen die Lehrlinge der so genannten geistigen Berufe, die angehenden Juristen, Ärzte, Lehrer und so fort ihre Lehrzeit durch. Sie
stehen im Ganzen unseres gesellschaftlichen Lebens auf einer Stufe mit den Lehrlingen der werktätigen Berufe." Auch im gesellschaftlichen Ansehen?" Natürlich!! Verschieden ist nur die Vorbildung, die sie mitbringen. Für den juristischen Lehrling sind andere Kenntnisse wünschenswert als für den Schlosserlehrling."
„Aber später gliedert es sich dann nach Gehaltsklassen, nicht???--------"
„Wie???"
„Ich meine — der ehemalige Juristenlehrling kriegt monatlich 500 und der ehemalige Schusterlehrling 150, nicht?"
Verständnislos schüttelte Bernhard den Kopf. „Rang und Einkommen hat doch mit der Art des Berufes nichts zu tun!!"
„Ist der Student während der Zeit seines Studiums freigestellt?"
„Du meinst der Lehrling?"
„Ja."
„Keineswegs. In allen Berufen, den praktischen wie den gelehrten, lernt er von jung auf den Kampf ums Dasein kennen. Denn dieser Kampf ist einer der stärksten Bildungsfaktoren."
Inzwischen waren wir in einen anderen Bau eingetreten. Größere Dimensionen und reichere Ausstattung schienen einen erhöhten Rang auszudrücken. Bernhard sah am schwarzen Brett den Stundenplan ein und öffnete dann leise die Tür eines kleinen Saales. Wir traten ein. In ein Rundgespräch vertieft, sahen Lehrer und Schüler nicht nach uns auf. Wir setzten uns unter die Arbeitenden. Die Kleidung der Teilnehmer ließ erkennen, dass Angehörige der werktätigen und geistigen Berufe hier in buntem Gemisch vereint waren. „Grundfragen des Kunstgewerbes" — so lautete das Thema. Nach kurzer Anwesenheit wurde ich inne, dass man hier nicht Fachkenntnisse paukte. Vielmehr bemühten sich alle Teilnehmer gemeinsam um allgemeine Einsichten, zu denen die Erfahrungen des Werktätigen ebensoviel beitrugen, wie die Kenntnisse der anwesenden geistigen Arbeiter. Bernhard war bald mitten in ihrem Gespräch. Ich musste ausharren, bis die Stunde zu Ende war. Ich tat es gern. Denn es war von höchstem Interesse, den Eifer aller Teilnehmer wahrzunehmen und ihrem Gespräche zu folgen.
„Erkläre mir das", sagte ich, sobald wir den Hörsaal verlassen hatten.
„Dies war eine Klasse der Akademie. Die alten Universitäten nannten sich ,Akademien' nach dem Haine Akademos bei Athen, wo Platon, der griechische Weise, mit seinen Schülern lustwandelte und in ernsten Gesprächen die letzten Fragen des Lebens erörterte, die Fragen nach dem Woher und dem Wohin des Menschen, der Welt. ,Weisheit-Suchende' waren sie. Dieses Suchen ist nicht vielen Menschen gegeben. Es hat mit dem Beruf nichts zu tun. Der Maurer, die Tänzerin, der Bauernbursch — sie mögen Suchende sein — der Jurist oder Sprachforscher vielleicht nicht. Man hat daher aufgehört, die Vorbereitung der geistigen Berufe mit dem Suchen nach Weisheit zu verkoppeln. Die Akademie ist heute allen zugänglich, die da suchen! Diese Suchenden nennen wir ,Studenten'."
Eine tiefe Bewegung übermannte mich. Ich dachte an viele meiner Genossen aus der Arbeiterklasse, die „Suchende" im tiefsten Sinne des Wortes gewesen waren. Man hatte sie schmachten lassen, ohne ihnen die Quellen, nach denen
sie dürsteten, zugänglich zu machen.--------
In diesem Augenblick sah ich aus der Tür eines anderen Lehrsaales eine Hörerschaft herauskommen, die deutlich das einheitliche Gepräge geistiger Arbeiter trug. Daneben öffnete sich eine andere Klasse und eine geschlossene Schar Werktätiger trat heraus. „Hier sind sie aber doch getrennt, Bernhard!" „Freilich! Immer und überall findest du in unserem Leben neben der Leitlinie mehrere andere Linien — zu einer Einheit vereint. So auch hier." „Warum?" „Der angehende Jurist geht mit einem andersartigem geistigen Werkzeug an die Aufgaben des Suchenden heran, als der Schlosser. Freilich ist der Unterschied anders, als im kapitalistischen Zeitalter. Weil uns der Mensch die Hauptsache ist und nicht der Profit, so wenden wir an die Ausbildung aller ein gleiches Maß von Sorgfalt. Die Lehrzeit des Werktätigen wird so gestaltet, dass sie ihn geistig erschließt, statt ihn geistig zu veröden. Desgleichen seine Freizeiten. Er ist daher ein geistig vollentfalteter Mensch. Aber sein geistiges Rüstzeug ist ein anderes, als das des geistigen Arbeiters. Gegenüber dieser Differenzierung durch den Beruf ist unsere Haltung eine doppelte: Einerseits suchen wir auszugleichen. Die Studenten aus den geistigen Berufen haben als wirklich Weisheit Suchende nicht mehr den Ehrgeiz, eine Gelehrtensprache herauszubilden, die außer ihnen kein Mensch versteht. Auch verlangen die Werktätigen, dass Mittel gefunden werden, sich ihnen mitzuteilen. Es heißt hei uns nicht mehr einfach: hier der geistige Arbeiter mit seiner Sprache, dort der Handarbeiter mit einer andern. Es gibt vielmehr für beide eine gemeinsame Plattform. Man verachtet den gelehrten Betrieb, der diese Verständigung nicht sucht!"
„Das leuchtet mir ein. Andererseits habe ich immer von den besten unserer Gelehrten den Eindruck gehabt, dass ihre gesteigerte Sprache keine Marotte sei, sondern einen Sinn habe."
„Den hat sie auch. Sie ist der abgekürzte und präzise Ausdruck des abstrakten Denkens. Man kann daher den geistigen Arbeitern die Pflege dieser besonderen geistigen Form nicht verwehren wollen. Drum gibt es unter den mancherlei Studentenkreisen der Akademie solche, die nur geistige Arbeiter, andere, die nur werktätige Arbeiter vereinen. Dort bearbeiten beide Gruppen die Fragen, jede mit ihren besonderen geistigen Mitteln. Andererseits arbeiten sie in vielen Klassen gemeinsam. Und weil es sich nicht um Fachfragen handelt, sondern um die letzten Fragen des Lebens, so ist der Werktätige von seiner Ebene her genau so leistungsfähig wie der andere, nur in einer andern Weise.
Wie viele Zielsetzungen und Fragestellungen unserer Philosophie sind nicht von den werktätigen Studenten ausgegangen!"
„Wie aber steht es mit den Lebensgemeinschaften, von denen du in Leipzig sprachst?"
„Du siehst dort ihre Stätten. Laß uns erst aufsteigen. Dann überschaust du das Ganze."
Unser Flugzeug hatte sich in die Höhe geschwungen. Doch wir befanden uns noch tief genug, um die Anlagen unter uns im einzelnen erkennen zu können. — — — — — Kleine einstöckige Häuser — größere Bauten— Parks —
Spielplätze — Gewässer-------
„Und hier dürfen die Arbeiterstudenten leben?!?-------"
„Es bleibt jedem freigestellt, ob er in ein Heim geht oder nicht. Wir haben davon bei jeder Universität eine Anzahl. Im besonderen Maße legen die Studenten Wert auf das gemeinsame Leben. Denn erst auf diesem Wege kommen Handarbeiter und geistige Arbeiter zu dem vollen geistigen Austausch, den sie suchen."
Wenn Bernhard gewusst hätte, was mir seine Worte bedeuteten!! ---------------

Einige Stunden mochten verflossen sein.
Bernhard sah nach der Uhr. „Es ist neun. Wir kommen nun bald nach Lothringen."
Ich sah ihn verständnislos an.
„Ja so — du beziehst den Namen noch auf jene Provinz, die in der Vorgeschichte der Menschheit so lange Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich war. Wir bezeichnen damit das große Rohstoffgebiet zu beiden Seiten des Rheines und der Maas, von den Eisenerzen des alten Lothringen an bis zu dem Ruhrrevier und den belgischen Kohlenlagern. — — Hier stand die Wiege des Bundesstaates Europa!"
„Die Wiege des Bundesstaates Europa?! Bernhard, wie soll ich das verstehen?!" „Die Starrheit des nationalen Prinzips, die Erbschaft des
neunzehnten Jahrhunderts, wurde hier zuerst in ihrer ganzen Sinnlosigkeit bloßgelegt----------------und überwunden."
„Erzähle!!!"
„Wie zum Spott auf die nationale Geschlossenheit Frankreichs, Deutschlands und Belgiens bildet hier der Osten des einen, der Westen des andern und der Süden des dritten Nachbarlandes eine natürliche wirtschaftliche Einheit. Die deutsch-französische Sprachgrenze geht mitten hindurch."
„Ich verstehe. Schon in unserem Zeitalter war es klar, dass diese Rohstofflager einer einheitlichen Bewirtschaftung bedurften. Schon damals begannen die Bestrebungen der deutschen, französischen und belgischen Industriellen sich über die Bewirtschaftung dieses Gebietes zu verständigen."
„Dann kennst du die Anfänge. Schritt für Schritt bauten die Unternehmer diese Verbände weiter aus. Schließlich waren sie zu regulären übernationalen Selbstverwaltungskörpern geworden. Eines Tages stand man vor der Tatsache, dass das ganze große Rohstoffgebiet — obwohl Frankreich und Deutschland und Belgien damals drei getrennte Staaten waren — ein einheitlich verwaltetes Wirtschaftsgebiet darstellte. Die Staaten widerstrebten nicht, denn sie standen damals ganz unter dem Einfluss des Kapitals. Warum sollte denn auch eine Verständigung nicht durchzuführen sein? Wenn Nachbarstaaten den guten Willen haben, ein Rohstoffgebiet, das teils dem einen, teils dem andern, teils dem dritten gehört, einheitlich zu bewirtschaften — warum sollte das nicht gehen? Dem Kapital lag nichts an dem blutigen Zwist um diese Bodenschätze. — So setzte es denn auf friedlichem Wege ihre einheitliche Bewirtschaftung durch. Damit fiel der Anlass eines vielhundertjährigen Zwistes zwischen Frankreich und Deutschland, der stärkste Kriegsfaktor des gesamten mittleren und westlichen Europa. Nachdem der Weg der Verständigung einmal beschritten war, kam man schnell vorwärts. Das Unternehmertum schuf gemeinsame Behörden für eine gemeinsame Zollpolitik, dann für eine gemeinsame Wirtschaftspolitik Frankreichs, Belgiens und Deutschlands.
Es bedurfte nur noch der großen außenpolitischen Krise, die mit dem Einbruch der Vereinigten Staaten in Europa erfolgte, um aus den drei Staaten eine Einheit zu machen."
„Ich verstehe dich nicht!!----------------Du sprichst immer
von dem Unternehmertum! Die Arbeiterschaft war doch der Träger des internationalen Gedankens! Wir sangen die Internationale — — wir demonstrierten gegen den Krieg — — wir veranstalteten internationale Treffen — —"
„Und das Unternehmertum arbeitete!"
„Bernhard!! Wir waren doch aus innerster Überzeugung international!!"
Mit einem kleinen Lächeln blickte Bernhard mich an.
„Wirklich?-------Du musst deine Zeit besser kennen als ich.
Aber wenn man Dokumente aus jener Epoche liest, so möchte man fragen: Wart ihr nicht eigentlich recht provinziell?!"
Ich schwieg betreten — — „Vielleicht — — vielleicht
hast du nicht ganz Unrecht. Wenn ich es gestehen soll------
in den Versammlungen rauften sich die Cliquen und zum Schluss sang man: ,Völker hört die Signale!!!'"
„Man wird rückschauend an das neunzehnte Jahrhundert erinnert, das eine Parallele dazu bietet. Damals war das Bürgertum jung und revolutionär. Es war der Träger des deutschen Gedankens! Es sang die Lieder von Deutschlands Einheit! Wie begeisterte man sich nicht in Wort und Schrift an dem nationalen Gedanken! Politisch zu handeln aber vermochte man nicht! Es war ein Vertreter der alten Herrenschicht, der die nationale Einheit schuf. So kam es auch hier. Das Unternehmertum sang keine Internationale. Aber es baute den Bundesstaat Europa!"
„Aber Bernhard! Wenn das Unternehmertum die Führung in dieser ganzen Entwicklung gehabt hat, dann muss sich mit diesen Erfolgen auch seine Machtstellung ungeheuer befestigt haben?"
„Freilich! Genau wie Monarchie und Junkertum nach 1871 noch einmal eine Periode stärkster Macht erlebt haben, so hat auch das Unternehmertum als die führende Schicht
in dem Ringen um den Bundesstaat Europa noch einmal eine Glanzperiode erlebt. Es war die Zeit, in der es unter Hagenthals Führung das System des Neofeudalismus errichten wollte. Seine Leistungen in der großen Politik kamen natürlich seinen neofeudalistischen Bestrebungen sehr zu statten! Ich sagte dir schon, dass die Arbeiterschaft sich erst nach schweren Katastrophen durchgesetzt hat."
„Wenn meine Genossen das hätten ahnen können!! — -------Sie hätten ihre provinziellen Zwistigkeiten begraben!
— — — Doch mir fehlt noch das Zwischenglied. Du sprachst bisher nur von Frankreich, Deutschland und Belgien und ihrer gemeinsamen Bewirtschaftung Lothringens. Das ist noch nicht Europa!"
„Nein. Aber der Bundesstaat Europa war mit der Errichtung Lothringens eine Notwendigkeit geworden."
„Warum?"
„Durch die einheitliche Zusammenfassung war Lothringen eine wirtschaftliche Hochburg von solcher Macht geworden, dass eine darüberstehende Instanz, welche die Interessen ganz Europas gegenüber Lothringen wahrnahm, gerade im Interesse der übrigen Länder unerlässlich wurde, Nun begannen Kämpfe von ungeheurer Schwere. Die kleinen Nationen wehrten sich gegen jeden Zusammenschluss — zumal die östlichen. Sie hatten so lange unter fremder Hoheit gestanden, dass sie ihre Souveränität verteidigten, als ob es ihrer Seelen Seligkeit gelte. Doch die Macht der wirtschaftlichen Tatsachen war stärker. Es gelang, die meisten durch günstige Wirtschaftsverträge zu gewinnen.
— Die wenigen Übrigbleibenden wurden durch wirtschaftlichen Boykott gezwungen, sich einzuordnen."
„So ist es zu Kriegen um des Zusammenschlusses willen nicht mehr gekommen?"
„Nein. In organisatorischer Beziehung wurde der Pakt im Westen das Vorbild für ähnliche Übereinkommen. Warum sollten Deutschland und Polen sich um die Bewirtschaftung der oberschlesischen Kohlenfelder dauernd die Haare raufen, oder am Weichselstrom mit fletschenden
Zähnen einander gegenüberstehen, jeder eifersüchtig, dass der andere diesen Bissen nicht bekomme! Man hatte die Erfahrung gemacht, dass gemeinsame Bewirtschaftung eines Gebietes, an dem zwei oder drei Staaten interessiert sind, möglich ist, ohne einfache Unterordnung des einen unter den anderen. Man wurde auch immer stärker inne, dass Europa ein viel zu kleines Wirtschafts und Machtgebiet ist, um sich in ein Dutzend Staaten und mehr aufzusplittern. Nun ging die Verständigung mit großen Schritten vorwärts."
„Wenn nun aber zwei Staaten über die gemeinsame Bewirtschaftung in Streit geraten?"
„Dann wenden sie sich an den Zentralrat in Bern. Er hat in jeder Weise die letzte Entscheidung."

„Die nationalen Unterschiede sind dann wohl im wesentlichen verschwunden?"
„Im Gegenteil! Seit die Nationen sich nicht mehr in sinnlosen nationalen Verkrampfungen winden, können sie sich als Kultureinheiten um so stärker entfalten!"
„Aber Bernhard! Ich verstehe dich nicht! Die ,Nation' ist doch eine einzige große Einbildung! Man kann alle Einzelheiten, aus denen sie entstanden ist, an den Fingern herzählen."
„Zum Beispiel?"
„Land und Klima."
Er wiegte den Kopf.
„Du kannst die Wüste genau untersuchen und in ihren Eigenheiten erforschen. Du kannst ihre durchschnittliche Niederschlagsmenge berechnen. Aber was diese unendliche Landschaft mit ihren Lichtern und ihrem Dunkel, ihren Atmosphären und ihrem Sternhimmel, mit ihrem gelben Sandmeer und ihren Oasen in den Bewohnern an inneren Erlebnissen weckt —, das sagt dir keine Bodenbeschreibung und kein Regenmesser."
„Dann meinetwegen etwas anderes. Die einheitliche Abstammung ist Unsinn. Alle Nationen sind Mischvölker. Das weiß man. Zum Beispiel die Engländer."
„Gut. Ich will annehmen, du könntest statistisch feststellen, wie viele Kelten, wie viele Angelsachsen und wie viele Normannen im englischen Volke aufgegangen sind. Was aber diese Mischung für das leiblich-geistige Wesen der also gebildeten Nation bedeutet, welches die Impulse, die Triebe, die neuen Spannungen sind, die sich aus der Vermischung mehrerer Blutströme und ihrer Verfestigung zu einer Einheit ergeben haben — kannst du das auch berechnen?"
Ich antwortete nicht. Aber Bernhard war in Eifer geraten.
„Du kannst alle einzelnen Daten in der Geschichte eines Volkes aufzählen: Wann seine großen Männer geboren wurden. Wann sie starben. Welche Klassen sich bildeten. Wann sie kamen. Wann sie gingen. Welche Kriege geführt, welche Siege, welche Niederlagen erlebt wurden. Welche Erfindungen gemacht, welche Bücher geschrieben wurden. Aber was diese Geschichte für ein Volk bedeutet, was sie an Kräften in ihm belebt oder tötet — das sagt dir keine
Geschichtstabelle.
Du kannst die Worte einer Sprache zählen. Du kannst ihre Regeln erforschen, ihre Wortbildungen feststellen. Was aber die Sprache an geistigem Sein bedeutet, was sie zwischen den Menschen, die sie sprechen, für seelische Gemeinsamkeiten weckt —, das zählst du nicht aus. — So entziehen sich schon die einzelnen Elemente, welche die Nation bilden, der rechenhaften Erfassung. Wie viel mehr nicht das Ganze des großen Körpers, der uns zwar sichtbar und greifbar wird in allen seinen Gliedern, dessen Wesen aber so vieles Unerforschliches enthält."
„Hat sich diese Auffassung auch politisch ausgewirkt?" „Gewiss! In Anerkennung der Nation als Kulturträger gibt die Verfassung des Bundesstaates Europas den Nationen innerhalb des größeren politischen Körpers so viel Selbständigkeit, wie irgend möglich. Die Tendenz zur politischen Großorganisation wird aufgewogen durch die Tendenz zur Kulturautonomie der Nationen."

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