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Ludwig Renn - Krieg (1928)
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Rasttag

Am nächsten Morgen beim Kaffeeausgeben rief der Feldwebel aus: „Heute bleiben wir hier!"
„Du, wir gehen baden!" sagte Ziesche. „Hinter unserm Hof ist ein Kanal."
Wir gingen gleich dahin, zogen uns aus, legten die Sachen in die Sonne und sprangen ins Wasser. Der Kanal war tief und floss ruhig. Wir schwammen hin und her, planschten und bespritzten uns. Auf der Wiese jagten sich ein paar.
Dann traten wir zur Löhnung an. Alle sahen frisch und vergnügt aus. Es gab viel Geld; denn seit Beginn der Kämpfe hatte keine Löhnung ausgegeben werden können.
Als wir weggetreten waren, stürmten alle zum Marketender, der auf unserem Hof hielt. Bald gab es dort nur noch Briefpapier und Stiefelwichse.
Im Nachbarhof lag der Feldpostwagen. Ich legte mich ins Stroh und schrieb einen Brief an die Mutter.
Nachmittags rückten wir auf eine Wiese außerhalb des Ortes und stellten uns im großen Quadrat zum Feldgottesdienst auf. Vor der Front standen die Offiziere. Der Pastor kam angeritten im langen grauen Rock mit Militärschlapphut. Auf der Brust hing ihm ein silbernes Kreuz an einer silbernen Kette. Er stieg vom Pferde und trat in die Mitte.
„Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden. - Liebe Kameraden, sind nicht wir die Gefangenen? Sind wir nicht gefangen von Angst und Schrecken und Todesfurcht? Ringsum haben wir den Tod gesehen in tausend Gestalten täglich. Und sind wir nicht befangen von den Eindrücken? - Wenn aber der Herr uns Gefangene erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden. - Denkt nur um zehn Minuten zurück: da waret ihr noch Gefangene. Jetzt aber habt ihr euch von den Schrecknissen ab hin zu Gott gewendet. Und ist euch nicht jetzt, als träumtet ihr nur, dass es so etwas gibt? Und ist euch nicht zugleich, als hättet ihr bisher geträumt, und hier erst, an der Schwelle Gottes, finge das Leben an ...?" Das gibt es wirklich?
Ich sah Tauben von einem Dach auffliegen und ihre Flügel in der Sonne glitzern. Ein kleiner Hund kam mitten in das Quadrat gelaufen und schnupperte dem Geistlichen an den Gamaschen. Später am Tag saß ich mit Ziesche im Stroh. Sie schwatzten, und ich schwatzte mit. Aber das war nur ganz außen. In mir war ein Glanz, dass es ein Reich gäbe, das aus den Träumen meiner Jugend war, nur stärker. Und in dem Reich gab es keine Gefechte und - Feldküchen. Es ist ja auch gar nicht der Krieg, was so furchtbar ist, sondern - ja, was? Ich ahnte wohl etwas davon, aber in die Nähe der Gedanken kam es nicht.
Wir legten uns schlafen. Der Leutnant war vergnügt.

 

Die Marneschlacht

Braune Flächen. Baumlos lief die gerade Straße in der Staubwolke der Marschkolonne.
Es wurde gehalten. Ich legte mich in dem flachen Straßengraben auf den Tornister. Wie dick meine Hände waren.
„Auf!"
Alles drehte sich um mich. Die Felder waren in der Sonne noch düsterer geworden. - Man sollte nicht auf dem Marsch in der Sonne schlafen! - Meine Beine waren Klumpen. Wenn nur die Straße mal eine Ecke machte!
Endlich kam ein Haus. Davor drängte sich ein Trupp um einen Wassereimer. Einer hatte einen Becher geschöpft und setzte ihn an. Er bekam einen Stoß und goss sich das Wasser in den offenen Rock.
Eine Frau brachte einen neuen Eimer aus dem Hause. Ein Haufen stürmte darauf los. Die Frau erschrak, setzte den Eimer hin und lief ins Haus zurück. Der Vorderste bückte sich. Sie drängten ihn von hinten. Er stieß den Eimer um und fiel beinahe. Das Wasser floss glitzernd auf die Straße.
Endlich kam eine Straßenbiegung, nach rechts in ein Dorf. Dort wurde gehalten. Auch der Leutnant wusste noch nicht, was weiter würde.
Hartmann war mit einigen in einen Garten gelaufen und saß schüttelnd in einem Birnbaum. Wir hatten ja schon wieder kein Brot mehr. An einer Mauerwand hockten welche; fast alle hatten Durchfall. Auf der Straße lagen welche im Häuserschatten und schliefen.
Eine Bataillonsordonnanz kam gelaufen. „Es geht weiter!"
Schwer erhoben sie sich. Die eben noch Birnen schüttelten, sahen auf einmal müde aus.
„Wie weit ist's noch, Herr Leutnant?" fragte Ernst.
„Ich habe den Ort noch nicht gefunden." Er suchte auf der Karte. „Da!" Er zeigte es Ernst, der abgespannt aussah.
„Herr Leutnant, so weit bringen wir die Leute nicht mehr."
„Still! Wir müssen es versuchen. Wir marschieren am Anfang des Haupttrupps, da können wir gleichmäßig marschieren."
„Renn, Sie stellen die Verbindungsleute zwischen der ersten Kompanie und uns!"
Die erste Kompanie marschierte ab. Nach einer Minute ließ ich die ersten zwei Verbindungsleute gehen, nach einer weiteren die zweiten, dann die dritten, ich selbst ging mit den vierten. In einem Abstand folgte mir die Kompanie.
Wir marschierten in einer flachen Mulde. Die Sonne ging unter, Schatten wuchsen von rechts auf den Flächen. Es wurde dunkel. Die nächste Verbindungsrotte konnte ich nicht mehr dauernd sehen. Nur manchmal sah ich eine Bewegung.
Ein Dorf kam und ging vorbei. Unregelmäßige Waldstücke lagen zu beiden Wegseiten.
Hinter uns hörte ich: „Kompanie halt!"
„Hinten wird gehalten!" rief ich vor und horchte. Ich hörte nicht, dass sie den Ruf weitergaben. „Komm mal mit, Hartmann! Wir scheinen den Anschluss verloren zu haben und müssen uns auseinander ziehen."
Ich stellte ihn ein Stück weiter vorn auf und lief weiter, so schnell ich noch konnte. Dort gingen sie.
„Hinten wird gehalten!" schrie ich.
Einer rief nach: „Hinten wird gehalten!", aber müde und leise; vorn antworteten sie wieder nicht. „Habt ihr denn noch Anschluss?" fragte ich. „Ich weiß nicht", sagte der eine.
„Das müsst ihr aber wissen!" schrie ich ihn an. „Wenn ihr nicht Verbindung halten könnt, dann muss ich's allein machen!"
Ich rannte weiter. Wie sollte ich nur bis da vorkommen, wenn das überall so war?
Ich rannte, fiel wieder in Schritt und rannte wieder. Der Tornister schlug mir auf den Rücken. Ich wurde immer wütender und verzweifelter.
Da sah ich auf einmal zwei am Straßenrande sitzen.
„Was soll denn das hier?" schrie ich.
„Es wird doch gehalten", sagte Ziesche ruhig.
„Habt ihr den Ruf weitergegeben?"
„Ja, vorn halten sie auch."
Ich setzte mich zu ihnen. Mein Herz schlug wild.
„Wie weit ist's denn noch?" fragte Ziesche.
„Ich weiß nicht!" entgegnete ich heftig, ohne es zu wollen.
Nach einiger Zeit hörte ich Schritte hinter uns. Das gab wieder ein Rufen, dass weitermarschiert würde.
Wieder kam ein Dorf und ging vorbei. Der Boden war sandig. Waldstücke begleiteten uns. Dann schloss es sich zu dürrem Fichtenwald zu beiden Seiten. Es war ganz still.
Auf einmal lag einer rechts am Wegrand. - Wenn sie schon nachts liegen bleiben, das ist schlimm! - Ein Stück weiter lagen wieder zwei.
Der Wald wich links zurück. Es wurde heller. Dicht vor uns gingen die nächsten zwei.
Der Weg bog nach links in ein Dorf hinab. Ob es das war? Es ging durchs Dorf.
Die zwei vor uns schwankten, und wir kamen ihnen schnell näher. Ich lief vor, um sie anzutreiben. Es waren aber Leute der ersten Kompanie, die nicht mehr mitkamen. Vor ihnen gingen wieder drei. Wie sollte man da überhaupt noch Verbindung halten? Am Straßenrand lagen gleich fünf oder sechs. Und die alle nur von einer Kompanie!
Wieder Häuser vor uns. Es wurde ein lang gestrecktes Dorf. Und es ging durch.
Ich blieb stehen. Vielleicht waren von meinen Leuten auch welche liegen geblieben? Ich stand. Niemand kam. Endlich Hartmann allein, die ganze Rotte vor ihm fehlte.
„Wo ist der andere?"
„Der hat nicht weitergekonnt."
„Hast du Verbindung mit der Kompanie?"
„Nein, ich höre sie schon lange nicht mehr. Aber ich konnte doch nicht stehen bleiben."
Mich fasste ein Schreck. Wenn sie einen falschen Weg marschiert waren bei den vielen Weggabeln? Ich ging mit Hartmann und überlegte. Nach vorn war der Abstand zu groß, nach hinten aber auch. Auch wenn ich mich selbst als Verbindungsmann einschob, war die Kette nicht mehr herzustellen. Und sollte ich zurückbleiben? Wenn die Kompanie falsch marschiert war, nützte das auch nichts mehr. Es wurde mir schwer zu denken. Mein Hirn war heiß und dumpf.
Vor uns tauchten Häuser grau aus der grauen Fläche. Das musste doch das Marschziel sein!
Das Dorf war klein. Drüben ging es wieder hinaus. Zurückgebliebene schwankten vor uns.
Nach kurzer Zeit hörten wir vorn Stimmen. Wieder standen Häuser. Dort hielt die erste Kompanie.
Ich blieb stehen und lauschte, ob unser Bataillon käme. Ein paar Nachzügler kamen angeschlichen.
Ein breites Geräusch von vielen Stiefeln. Reiter tauchten auf, das war das Bataillon.
Wir bekamen eine Scheune zugewiesen. Die Leute fielen hinein. Ich breitete vorn am Eingang die Zeltbahn aus. Einer kam hereingetorkelt und legte sich darauf.
„Geh runter! Das ist für Herrn Leutnant."
Er brummte etwas und blieb liegen.
„Herr Leutnant kann doch nicht draußen schlafen! Du musst doch Vernunft haben!"
„Hier ist doch kein Platz", murmelte er, rückte aber beiseite.
„Wer ist hier drin?" fragte es durch die Tür.
„Dritte Kompanie, Herr Hauptmann", sagte ich. Er war der Führer der zweiten, der sehr grob war.
„Die Scheune gehört uns!" rief er. „Ihr habt hier nichts zu suchen!"
„Verzeihen, Herr Hauptmann", sagte ich, „die Scheune ist uns vom Herrn Bataillonsadjutanten zugewiesen worden." „Nein, die Scheune ist für uns! Ihr müsst raus!"
Unsere Leute fingen an zu murren: „Wir gehen nicht raus!"
Da kam unser Leutnant. „Dieses Gehöft ist mir zugewiesen, Herr Hauptmann." „Nein!" brüllte der.
„Ich gehe nicht hinaus, bis es das Bataillon befiehlt!" sagte Fabian leise und scharf.
„Dann werden Sie draus vertrieben!" tobte der Hauptmann.
„Wir gehn nicht raus!" Sie machten sich zur Abwehr bereit.
„Dann hauen wir euch raus!" rief einer von der zweiten Kompanie und rückte dem Scheunentor näher.
„Ich suche Herrn Hauptmann schon die ganze Zeit!" rief die Stimme unseres Adjutanten. „Ich kann allerdings vergeblich suchen, wenn Herr Hauptmann in einem falschen Hof sind!"
Die zweite Kompanie zog ab. Der Hauptmann schimpfte vor sich hin.
„Das war doch unwürdig eines Offiziers, so einen Streit anzufangen", sagte ich zu Ziesche.
„Den können aber auch seine eigenen Leute nicht leiden."
„Still!" sagte Fabian. „Wenn wir vor der Scheune gestanden hätten, uns hätte auch die Wut gepackt. Nach so 'nem Marsch darf man's nicht so genau nehmen."
Der Leutnant legte sich, ich neben ihn und deckte ihn zu. Er zitterte am ganzen Körper.
„Herr Leutnant brauchen keine Angst zu haben. Wir sorgen schon für Herrn Leutnant."
Er hörte sofort zu zittern auf.
Ich wunderte mich, dass ich gewagt hatte, ihm so etwas zu sagen. Er lag still wie ein gehorsames Kind. Auf einmal fing er wieder zu zittern an, aber nur kurz.
„Essen holen!" rief draußen der Küchenunteroffizier.
Ein paar standen auf. Ich schlief wieder ein.
„Herr Leutnant!" sagte eine Stimme in der Tür. „In einer halben Stunde stehen die Kompanien abmarschbereit."
Ich stand auf. Es war noch Nacht. Ich fühlte starken Hunger.
Draußen stand die Feldküche.
„Habt ihr noch was zu essen?" fragte ich die Köche.
„Nein, jetzt ist nichts mehr da. Weshalb habt ihr denn in der Nacht nicht aufstehen wollen?"
„Gibt's nicht mal wieder Brot?" fragte einer nüchtern.
„Diese Nacht ist ein Brotauto gekommen. Aber das Brot ist schlecht."
„Gib nur her", sagte ich.
Ich biss in das Brot hinein. Es war bitter und innen weich wie zerlaufener Käse. Ich hielt es an die Laterne. Außen war es grün und innen weiß. Es war völlig verschimmelt. Ich warf es weg.
Wir marschierten ab. Vorn war starker Kanonendonner. Die Dämmerung kam fahl und nüchtern.
Hinter einem fichtenbestandenen Hang legten wir uns hin. Die Sonne kam über die Höhe weg und briet Harz aus den Nadeln.
Die Feldküche kam und machte ihren Deckel auf. Es gab Wellfleisch mit etwas Zwiebeln daran.
Auf halber Höhe saß Weiß an einen Fichtenstamm gelehnt. Ich stieg zu ihm hinauf und löffelte.
„Du", sagte ich, „der Herr Leutnant ist krank und phantasiert."
Er antwortete nicht.
„Du musst mir helfen, wenn es mit ihm schlechter wird."
Er sah mich mit einem großen Blick an und nickte.
Ich ging zu meiner Gruppe zurück, legte mich an den Hang und schlief bald ein.
Gegen Mittag marschierten wir ab. Ich fühlte mich offen und frisch. Fabian hatte trotz der brennenden Sonne zwei Mäntel an und schlotterte vor Frost.
Wir rückten hinter Waldstücken gedeckt vor und legten uns seitlich der Straße wieder in den Wald. Vorn donnerten die Kanonen. Auch links von uns im Walde mussten Geschütze stehen.
Auf einmal kam es herangerohrt und schlug dicht neben der Straße ein. Noch zwei schwere Granaten folgten.
Wir rückten weiter vor.
„Wissen Herr Leutnant, wie die Lage ist?" fragte Ernst
„Ich weiß nur, dass wir die letzte Reserve der Armee sind. Vorn kämpfen sie schon seit gestern."
Wir zogen uns über eine Fläche mit einzelnen Wacholdersträuchern.
Ein Husar kam von vorn. „In unserer rechten Flanke sind zwei französische Schwadronen." Vorn war lebhaftes Gewehrfeuer.
Es ging in einer Mulde weiter. Vorn an einer erhöhten Straße lagen ein paar Offiziere.
Surr! Surr! fuhren zwei Schrapnelle über uns hinweg.
Vorn stand ein großer dicker Offizier auf und winkte zu Boden, blieb aber selbst stehen.
„Sie sind von der Armeereserve?" fragte er.
Er stand hochaufgerichtet mit flatterndem Umhang auf der Straße. Von drüben setzte ein Maschinengewehr ein: tak tat tak.
„Wie die schießen!" lachte er. „Ich glaube, die schießen auf mich."
Er bewegte sich langsam von der Straße herunter.
Unsere Kompanie lachte. Einige standen auf, knöpften sich die Hosen ab und hockten hin.
Sch-pramm! fuhr es mitten unter sie. Eine Rauchwolke stand zwischen ihnen. Ein paar packten ihre Hosen hoch und liefen so zur Kompanie. Nur einer blieb sitzen, sein breites Hinterteil uns zu. Und den Kopf wie eine Eule nach hinten verdreht, glotzte er die Rauchwolke an.
„Max, das kam dir wohl unerwartet?" rief einer.
Der General kam breitbeinig gegangen und sah sich den Mann mit der Rauchwolke an.
Sch-pramm! krachte eine Granate links vor uns. Vorn schossen mehrere Maschinengewehre. Über die Straße kamen Sanitäter mit Krankentragen zurück.
Links kamen welche von vorn. Sie schienen meist verwundet zu sein. Jetzt kamen auch welche über die Straße. Sie liefen unruhig.
„Hierher!" rief Fabian.
Pramm! eine Granate.
„Ich bin verwundet, Herr Leutnant!" rief einer vorwurfsvoll.
„Ich meine doch nur die Unverwundeten!"
Es waren Leute unseres zweiten Bataillons.
Ein Offizier - es war der Leutnant von Boehm - stürmte auf Fabian los. „Die Schweine!"
„Was ist denn los?" lachte Fabian.
„Die Schweine haben mir meine Zigaretten geklaut."
„Die Leute von deiner Kompanie? Das ist aber ruppig!"
„Ach nee, die Schweine, die Franzosen!"
„Aber wie kommen denn die zu deinen Zigaretten?"
„Nu, ich trug den Hesse zurück, weil er einen Schuss in den Bauch hatte. Aber die Franzosen waren so dicht hinterher, dass ich meinen Tornister wegschmeißen musste. Und da waren hundert Stück Zigaretten drin! Die haben die nun, die Schweine!"
„Aber wo ist denn Hesse?"
„Ich hab ihn liegenlassen müssen, um nur selbst noch fortzukommen." Pramm! vor uns. „Aber wie kam denn das alles?"
„Ach, scheußlich! Wir gingen im Walde vor. Auf einmal kracht's von allen Seiten. Der Hauptmann Martin kriegt eins in den Kopf. Der Major ist auch tot und Bender auch. -Und die Schweine rauchen jetzt meine Zigaretten!"
Er teilte die Zurückgekommenen in neue Gruppen ein.
Vorn hatte das Gewehrfeuer fast ganz aufgehört. Es begann zu dämmern.
Auf der Straße erschienen zwei Offiziere. Der eine humpelte. Es war unser Regimentskommandeur. Sein Adjutant hatte ihn untergefasst.
„Wie steht's vorn?" fragte der General.
„Wir haben hier vorn den Waldrand besetzt und graben uns ein. Rechts sind Franzosen gemeldet."
Wir marschierten in der Senkung nach rechts ab. Die Mondsichel hatte schon an Licht gewonnen.
Wir kamen auf einen Weg. Da lag lang ausgestreckt ein Franzose.
„Sehen Sie mal, ob er tot ist."
Ich fasste seine Hand. Sie war steif. Mir lief eine Kälte durch den Körper.
Nicht weit davon hielten wir an einer halboffenen Feldscheune, um die Büsche standen.
„Zugführer!" rief der Leutnant leise. - „Wir gehören zur rechten Flankendeckung. Vor uns liegen zwei Kompanien. -Sie hören sie schanzen. - Wir stehen als Reserve dahinter. Wir dürfen natürlich kein Licht machen. Der zweite Zug stellt Posten um die Scheune."
Wir legten das Gepäck in den großen Raum. Es lag nur wenig Stroh verstreut am Boden. Ich raffte etwas für den Leutnant und Ernst zusammen.
Draußen hörte ich die Feldküche kommen. Wir gingen hin. Der Kompaniefeldwebel stand dabei und holte Papiere aus seiner Ledertasche. „Wo ist Herr Leutnant?" fragte er.
Ich sah mich um.
Der Pferdehalter kam mit dem Kompanieführerpferd. „Ich bringe den Schlafsack und die Decke. Wo soll ich's denn hinlegen?"
„Herr Leutnant ist doch sonst immer beim Essenausgeben", sagte Ernst.
Mich fasste eine ganz sonderbare Angst. Ich lief nach der Scheune. Niemand war drin. Doch, dort lehnte einer im Dunkeln.
„Herr Leutnant?" fragte ich leise.
„Ja, was gibt's?"
„Soll ich Herrn Leutnant das Essen bringen?"
„Ja, ich kann nicht recht gehen; ich bin so schwindlig."
Ich lief zur Feldküche.
„Bring Herrn Leutnant die Sachen in die Scheune", sagte ich dem Pferdehalter. Ernst sah mich an.
Ich brachte einen Aluminiumteller, der sehr heiß war, hinein und kniete vor ihm hin. Er aß wenig. Der Kompaniefeldwebel zündete eine Kerze an und hatte einen Becher mit Rotwein. Fabian sah fiebrig aus.
Ich ging zur Feldküche, um Weiß zu suchen.
„Du", sagte ich, „wo ist unser Bataillonsarzt?"
„Ich weiß nicht." Er sah mich ängstlich an.
Ich überlegte. In der Nacht und in dem Waldgelände konnte ihn auch niemand finden.
Ich ging wieder in die Scheune. Der Feldwebel legte dem Leutnant Unterschriften vor. Dann deckte ihn Ernst zu.
„Ich danke Ihnen", sagte er und lag ganz still.
Die Leute waren auch ganz still. Ich legte mich hin. Was sollte nur aus uns werden?
Durch die Scheune zog die feuchte Nachtluft. Wie schrecklich musste das sein bei solchem Fieber! Ich erschauerte und fühlte mich selbst krank. So hatte ich mir den Krieg nicht vorgestellt. Da kommen einem die Menschen so schrecklich nah, schrecklich, denn man kann sie doch nicht halten. Sie werden alle wieder fortgerissen.
Der Leutnant schlief schon.
„Herr Leutnant!" - Es war frühe Morgendämmerung. -„Die Kompanie soll hier vorn das Waldstück besetzen und sich eingraben."
Wir rückten ein paar hundert Meter vor. Das Gelände fiel nach vorn zu unregelmäßigen Waldstücken ab.
Ich begann mit dem kurzen Spaten zu schanzen. Unter der obersten steinigen Schicht stieß ich auf eine harte, dunkle Schicht. Wir hatten nur eine Beilpicke bei der Gruppe, mit der einer links hackte. Ich versuchte in meinem Loch mit der Spatenkante tiefer zu kommen.
Nach wenigen Minuten schon lief mir der Schweiß über die Stirn. Unterdessen war es hell geworden, und die Sonne beschien die Krone einer Eiche, die breit aus dem Walde herausragte.
Die harte Tonschicht war dünn, und darunter war gelber Sand, so dass ich bald mein Loch tief genug hatte, um halb liegend, halb kniend daraus schießen zu können.
Hinter uns hatte sich Fabian mit seinen Ordonnanzen und Weiß unter eine Fichte gelegt.
Ein Gewehrschuss von vorn!
Ich fuhr herum, konnte aber nichts bemerken. Das Schanzen hatte aufgehört. Alles war totenstill. Noch ein Schuss!
Vor uns näherte sich ein Waldstück wie ein Keil bis auf etwa zweihundertfünfzig Meter. Links davon sprang der Wald zurück und kam von da schräg bis dicht an unsere Linie heran, deren linker Flügel hinter einer kleinen Erhöhung verborgen lag.
Links ein paar Gewehrschüsse in einiger Entfernung. Ein deutsches Maschinengewehr rattert Trrrrr!
Ich bin mit meiner Gruppe auf dem äußersten rechten Flügel. Ich sehe nach rechts. Neben mir liegt Ziesche, dann Lehmann und hinter einem Steinhaufen etwas entfernter Hartmann. Der Kerl scheint zu schlafen!
Ich laufe hinüber.
„Pst!" macht Hartmann und bleibt ganz still liegen. Ich lege mich neben ihn.
„Du", flüstert er, „da unten an der Waldecke bewegt sich was."
„An welcher, an der rechten oder der linken?" „An der linken."
„Du, die Franzosen dürfen auf keinen Fall von ihrem Wald in unsern kommen. Es sind nur zwanzig Schritt von einem Zipfel zum andern. In dem Zwischenraum müssen wir sie abschießen. Wenn mehrere kommen, nimmst du den rechten, ich den linken."
Hartmann nickt
„Dort!" flüstert er und schiebt sein Gewehr vor. In der linken Waldecke bewegt sich einer. Plötzlich rennt er mit großen Schritten nach rechts. „Vorsicht!" sagt Hartmann.
Es muss der Leutnant von Boehm sein. Dort kommt noch einer und ein dritter. Ein Schuss knallt. Sie verschwinden im rechten Waldzipfel.
Von links zwei Schüsse rasch hintereinander.
„Schützenfeuer!" brüllt Ernst.
„Kümmere dich nur um deine Waldlücke!" schreie ich Hartmann ins Ohr.
Von links aus dem schrägen Waldrand sind ein paar Franzosen getreten. Einer fällt hin, einer rennt zurück.
Aus dem Waldkeil treten welche nach rechts. Die Franzosen sind längs unserer Stellung angesetzt. Ich lege auf den nächsten an. Die Schüsse platzen.
Ich drücke ab. Er fiel schon. Ich lade.
Hartmann schießt.
Hinter uns kommen welche gerannt.
An der Waldecke rennen zwei nach rechts. Ich halte kurz vor den hinteren.
Neben Hartmann werfen sich zwei, neben mich der Leutnant
Ich schieße.
Drei neue erscheinen in der Lücke. Zwei Schüsse neben mir!
Einer läuft drüben zurück. Ein Schuss dort! Er stürzt zusammen. Die Patrouille von Boehm ist wahrscheinlich noch dort.
Ein Gewehrschuss von links fährt dicht über uns weg.
„Kommen Herr Leutnant von dem Haufen herunter!" schreie ich, es ist aber gerade still.
Indem sehe ich den Leutnant an und er mich, leer, mit grauem Blick.
Er sieht sich ruhig um. Ganz auf dem linken Flügel knallt noch ein Schuss. Er steht ruhig auf: „Ordonnanzen!" und geht langsam nach seiner Fichte.
„Der ist alle", sagte Hartmann ohne Bewegung.
Nach einiger Zeit merkte ich, dass mein Rücken von der Sonne unangenehm warm war.
Stunden vergingen. Die Sonne brannte. Ein paar Mal drohte ich einzuschlafen.
Ich hatte großen Hunger. Meine Feldflasche hakte ich ab und schichtete einen kleinen Steinhaufen darüber, um den Kaffee zu kühlen.
Süi-krapp! kam eine Granate und fuhr zwischen uns und dem Leutnant in den Boden.
Sch-bra-rrr! Die Splitter sausten.
Ich sah mich um. Die Ordonnanzen und Weiß sahen nach den Granateinschlägen. Der Leutnant lag und schien es gar nicht zu bemerken.
Pramm! Zwei Schritt hinter meinem früheren Loch.
Die Einschläge wanderten nach der Mitte der Kompanie. Alle lagen zu weit. Die meisten gingen blind in den Boden. Nur jede dritte bis vierte Granate krepierte.
Auf einmal klang eine Granate anders. Ich sah mich um. Wohin sie jetzt gingen, konnte ich nicht sehen. Wahrscheinlich schlugen sie in die Nähe der Feldscheune, in der wir übernachtet hatten.
Ich wurde stumpf. Es krachte immer gleichmäßig.
Die Sonne stand schon schräger und schien uns ins Gesicht. Seit einiger Zeit schlugen die Granaten wieder in unsere Nähe.
„Sanitäter!" Das war Lehmann im Nachbarloch. Von hinten kam Weiß gelaufen. Er sah blass aus. Die Einschläge lagen in der Nähe des Baumes, unter dem Fabian lag.
Kramms! Ich fuhr zusammen. Es war sehr nah. Weiß wischte etwas Rotweißes aus dem Gesicht. Dann wischte er die Hand im Gras ab. Lehmann schrie und wurde undeutlicher.
„Was ist geschehen?" fragte ich.
„Es hat mich von Lehmann bespritzt, Gehirn."
„Hat dir's auch was getan?"
„Ich weiß nicht. Der Ärmel ist mir aufgerissen."
Ich kroch zu ihm hinüber. Lehmann war schon still geworden. Sein Hinterkopf war aufgefetzt, mit schwarzen Haaren. Dem Weiß war der rechte Ärmel am Oberarm aufgeschlitzt.
„Gib mal dein Messer her!"
Ich schnitt ihm den Rockärmel ab. Am Hemdärmel war ein Blutfleck. Den Ärmel schnitt ich auch weg. Er hatte auf dem Oberarmmuskel einen blutunterlaufenen Kratzer.
„Das tut wohl sehr weh?"
„Ich weiß nicht", entgegnete er kläglich. Ich wickelte ihm ein Verbandpäckchen darum.
„Hilfe, Sanitäter!" schrie es links drüben. Weiß sah mich ängstlich an. „Hilfe! Sanitäter!"
„Geh hinüber!" sagte ich hart. Aber ich wusste nicht, ob es recht war. Weiß stand auf, ohne mich anzusehen, und lief gebückt hinüber.
Ich nahm seinen Rockärmel und steckte ihn in die Tasche. Dem Lehmann musste ich seine Wertsachen abnehmen. Ich griff in seine Taschen. Da war nur ein Taschentuch, ein kleiner Spiegel und die Brieftasche. Für die Erkennungsmarke und die Uhr musste ich ihn umwenden, und das, ohne mich unnötig zu zeigen. Ich stemmte mich gegen seine Schulter und wälzte ihn auf den Rücken. Sein Kopf fiel mit der offenen Wunde in den Sand.
Ich knöpfte ihm Rock und Hemd auf und schnitt das Band der Erkennungsmarke durch. Seine Brust war noch warm. Dann zog ich die Uhr mit der silbernen Kette vorn aus der kleinen Tasche, steckte alles ein und kroch zu Hartmann zurück.
Eckold, die Ordonnanz, rief von hinten: „Herr Feldwebel Ernst zu Herrn Leutnant!"
Ernst lief gebückt hinter und kniete bei dem Leutnant, der nur den Kopf etwas erhoben hatte. Dann kam er zu mir vorgelaufen und legte sich neben mich. Was wollte er denn von mir? Er sah unruhig aus.
„Herr Leutnant hat mir das Kommando der Kompanie übertragen und mir gesagt, das hier wäre der wichtigste Punkt der Kompanie. Seien Sie unbedingt wachsam hier!"
„Wissen Herr Feldwebel etwas von der allgemeinen Lage?"
„Die Franzosen haben heute früh auf breiter Front unsere Armee angegriffen, sind aber überall abgeschlagen worden." Er lief gebückt nach links fort.
Das Schießen hatte aufgehört. Was sollte aus uns werden ohne den Leutnant?
Sch-pack! in unsere Linie, aber ein Blindgänger.
S-pomm! Wieder schrie einer. Das musste Häusler aus meiner Gruppe sein. Ganz von drüben kam Weiß mit dem Verband um den nackten Oberarm.
Die Sonne neigte sich. Links stand die Mondsichel über dem Walde. Es wurde ganz still. Weiß verband links. Die Sonne verschwand. Der Mond machte scharfe Schatten.
Ich stand auf und ging hinüber zu Weiß. Er war aufgestanden.
„Ich habe deinen Ärmel mitgebracht. Wie ist's denn mit deinem Arm?"
„Er tut weh, aber das macht nichts", entgegnete er sonderbar frei und frisch. Er sah aber sehr blass aus.
Ich steckte ihm den Ärmel an. Eckold kam gelaufen.
„Was gibt's?"
„Die Kompanie rückt ab." Er sah mich nicht an und lief schnell weiter. Das war sonst nicht seine Art. - Hieß das
Rückzug?
Ernst sammelte die Kompanie und schied eine Nachspitze und eine Patrouille als Flankendeckung aus. „Es geht zurück", murmelte einer. „Wo ist Fabian?" fragte mich Liebold. „Ich weiß nicht", sagte ich und wandte mich ab. Wir rückten zwischen Waldstücken zurück. Rechts hörte
ich Schanzzeug klappern. Da marschierten auch Truppen ab. Niemand sprach ein Wort.
Wir hielten. Hier sammelte das Regiment. Einige Kompanien hatten kaum mehr vierzig Mann.
Ernst stand stumm vor der Kompanie.
Ich fragte ihn leise: „Wo ist Herr Leutnant, Herr Feldwebel?"
„Ins nächste Lazarett."
„Wissen Herr Feldwebel, was ihm fehlt?"
„Wahrscheinlich Typhus."
Wir rückten auf der Straße weiter zurück. Ich fühlte mich so elend und konnte nicht sprechen. Körperlich war es nicht, obwohl ich großen Hunger hatte. Aber der Gedanke, dass es zurückging! - Wie weit! Um mich brüteten sie.
Wir marschierten. Der Mond ging unter. Wenn wir doch wenigstens mal die Feldküche träfen!
Wir hielten auf einer erhöhten Straße.
„Wer liegt denn da?" fragte Ernst und deutete auf den Straßenhang.
„Ein Offizier", sagte ich und stieg hinunter. Er hatte sich ganz in seinen Umhang eingewickelt. Ich erschrak. „Herr Leutnant!"
Er wickelte sich aus dem Umhang und sah sich um.
„Wie kommen denn Herr Leutnant auf diese nasse Wiese?"
„Renn? - Gott sei Dank, mir ist etwas besser."
Ich half ihm aufstehen und auf die Straße hinauf.
„Ich wollte ins Lazarett. Aber das sollte den Franzosen übergeben werden. Hier bin ich nicht mehr weitergekommen."
Vor uns marschierten sie wieder ab. Wir mussten auch antreten. Ich hatte den Leutnant untergefasst. Wenn ich ihn ließ, kam er in Gefangenschaft. Er war sehr groß und schwer und konnte nicht so schnell gehen wie die Truppe. Ich musste ihn ziehen. Bald war ich in Schweiß, und mein rechter Arm, mit dem ich immer vorwärts drückte, war schon lahm. Wie sollte ich es nur anders machen?
„Lassen Sie mich nur liegen", sagte er leise. „Ich kann nicht mehr so schnell, mir schwindelt so."
„Auf keinen Fall!" sagte Ernst. „Ich mit Renn bringe Herrn Leutnant schon in ein Quartier."
Er fasste den Leutnant von rechts an. Er war sehr kräftig und hatte weder Tornister noch Gewehr. Aber es wurde immer schwerer, den Leutnant vorwärts zu bringen. Er gab manchmal einen Laut von sich, der grässlich war. Mir lief der Schweiß schon von der Nasenspitze.
„Hier steht die Feldküche", sagte Hartmann auf einmal.
Wir zogen den Leutnant aus der Kolonne. Der Kompaniefeldwebel half ihm mit dem Kutscher auf den Bock.
Wir liefen der Kompanie nach. Ich stieß mit Brust und Stirn gegen einen Chausseebaum und taumelte weiter. Meine Vorstellungen verwirrten sich im Rennen.
Der Tag fing an zu dämmern.
Wir hatten doch seit vorgestern Abend nichts mehr gegessen.
Als ich vorn ankam, hielt die Kompanie vor dem Hofe, wo wir den Streit mit dem Hauptmann der zweiten Kompanie gehabt hatten.
Leutnant von Boehm gab die Befehle für die Unterkunft. Er führte wohl jetzt die Kompanie? Er half Fabian von der Feldküche und führte ihn ins Haus. Eckold trug ihm das Essen hinein.
„Das ist 'ne ganz andere Art Kompanieführer", sagte
Ziesche.
„Wo hast du denn deinen Ärmel?" fragte ich Weiß, der kreidebleich und schmutzig an der Küche stand und löffelte.
„Der ist mir abgegangen." Irgendeine Angst stand in seinen Augen, aber nicht eine vorm Schießen. „Willst du nicht mal zum Arzt gehen?" Er schüttelte den Kopf. „Weshalb denn nicht?"
„Du musst mir helfen, dass ich bei der Bande bleibe." Wollte er denn noch immer zeigen, dass er nicht feig wäre? „Aber da musst du dir einen neuen Rock verschaffen. Sonst sehen alle, was du hast."
Er nickte. Irgend etwas war heute mit ihm nicht richtig. Ich hätte ihn gern gefragt, warum er dableiben wolle. Aber er wollte wohl nichts sagen.
Unterdessen war es schon heller Tag geworden. Wir legten uns in die Scheune. Ich musste gähnen und fühlte mich
recht matt. Dazu konnte ich nicht schlafen. Was war das alles hässlich!
Mich fror auf einmal. Hatte mich der Leutnant angesteckt?
Ich fuhr auf. Einer lag halb auf mir, und ich musste hinaus, und sehr eilig. Ich wälzte ihn zurück und kroch hinaus. Draußen schien die Sonne.
Auf dem Hof rauchte die Feldküche. Ich lief ums Haus in den Garten.
Ich hatte starken Durchfall.
Als ich aufstand, war ich sehr leicht, aber auch etwas schwach. Ich ging zurück.
Auf der Straße stand jetzt ein Bauernwagen. Boehm führte unsern Leutnant, dessen Gesicht alt und fiebrig aussah, und half ihm in den Wagen. „Grüß die Heimat!" rief Boehm.
Fabian gab ihm die Hand und sah mich traurig an. Der Wagen fuhr ab.



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