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Elfriede Brüning - ... damit du weiterlebst (1949)
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XVI.

„31. Januar. Meine liebe Mama! Auf Deinen letzten Brief wollte ich Dir schon längst antworten, aber es fiel und fällt mir auch heute noch sehr schwer - brachte er mir doch nun auch von Dir die Gewissheit, die ich ahnte, die ich ahnen musste, da ich ja seit dem 9. Dezember kein Lebenszeichen mehr von Hans erhalten habe. Inzwischen hat man mir die schlimme Nachricht auch auf andere Weise beigebracht: Bei der Verhandlung gegen mich rief man mich als ,Witwe Steffen' auf - das ist ihre Art der Benachrichtigung. Mama, dass wir Euch diesen Kummer nicht ersparen konnten! Wenn wir uns auch beide, Hans und ich, völlig klar über unser Schicksal waren, so ist doch die vollendete Tatsache hart, härter für Euch noch als für mich. Wer es überleben muss, leidet am meisten. Was Hans für mich war, das weiß ich nur ganz allein. Wir hatten uns sehr, sehr lieb, auch das kannst Du mal später unserem Jungen sagen. Unser ganzes Sinnen und Denken in den letzten Monaten kreiste nur um ihn, er wurde uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft, sondern der Sinn und Höhepunkt unseres Daseins, und dies ist das Wunderbare: Nicht nur für mich allein, wie es natürlich ist, sondern in ganz besonderem Maße auch für Hans. Ihr werdet viel in dem kleinen vom großen Hans finden, auch einiges von mir. Wenn Ihr ihn bei Euch habt, ist immer ein Teil von uns beiden bei Euch und dann noch ein Drittes, ein Neues, das kleine Hänschen, an das Ihr alle Eure Liebe verschwenden könnt, das Ihr aber nicht verwöhnen sollt. Glaube mir, Mama, ich bin ganz gefasst. Ich freue mich sogar, freue mich über jeden Tag, den ich noch mit meinem Kind zusammen verbringen darf. Und es freut sich so gern und lacht soviel - warum sollte ich da wohl weinen? Erhaltet ihm sein Lachen, es wäre schön, wenn es ein fröhlicher Mensch würde, ich wünsche es mir... Und noch eins, Mama, lasst Hänschen was Ordentliches lernen. Am liebsten wäre mir ein zünftiges Handwerk. Ihr werdet ja sehen wozu er Neigung hat. - Nun nehmt Euer Herz ganz fest in beide Hände - Hänschen macht Euch, wenn er erst bei Euch ist, vieles leichter - und lass Dich viele, viele Male herzlich umarmen von Deiner Hilde."
„16. März.... dass Ihr mich nun nicht mehr besuchen könnt. Ich soll mit niemandem mehr von der Außenwelt in Berührung kommen. So will ich Euch wenigstens beschreiben, wie Hänschen jetzt aussieht. Er hat den Langschädel von Hans, seine blauen Augen, seinen Mund, auch die lange Oberlippe zur Nase und sein Kinn, anscheinend auch seine Gestalt mit den ungewöhnlich langen Armen und Beinen. Hände und Füße, ebenso die Form der Nägel, sind auch von ihm. Von mir hat er die Schläfenpartie und den Schnitt der
Augen. Ja, und was sonst noch verborgen in ihm ruht - Ihr müsst es entdecken, Mama, Du und Mutter. Wie glücklich bin ich, dass Ihr Euch versteht, und dass Mutter zu Dir ziehen wird. Verlass sie niemals, Mama, denn sie ist schwach. Du bist die Stärkere - wenn sie bei Dir ist, kann ich ganz ruhig sein..."
„12. April. Hans fängt jetzt schon an zu erzählen, ich verstehe mich jedenfalls ausgezeichnet mit ihm. ,Ei - hei - au - a-a-a-a' ist deutlich zu verstehen. Für die Schuhchen vielen Dank, die wird er ja lange tragen können, auch die Jäckchen habe ich ihm angezogen, aus den ersten ist er schon herausgewachsen. Neue brauchst Du aber nicht mehr zu schicken. Ich weiß nicht, wie lange ich Hänschen hier noch behalten kann, wahrscheinlich nur noch kurze Zeit. Dann, Mama, ja dann... Der Gedanke an die Trennung von dem Kind will mich fast verzweifeln lassen. Ich glaube, für eine Mutter kann es keine größere Strafe geben, als sie von ihrem Kind zu trennen. Und wie wollte ich es hegen und pflegen - das alles muss ich nun Euch überlassen. Ihr müsst mir, solange es geht, ausführlich über sein Gedeihen berichten, wenn die Zeit dazu da ist. Du hast ja viel zu tun im Laden, mit Garten- und Hausarbeit, Mutter hat auch ihre Beschäftigung, und wenn Hänschen da ist, erst recht. Hier im Hof blüht alles so schön, ich bin dann immer in, Gedanken in unserem Garten; überhaupt ist diese Zeit jetzt reich an Erinnerungen für mich. So lebe ich von der Vergangenheit, die Gegenwart ist mein kleines Hänschen,
durch das ich sehr, sehr glücklich bin, und für die Zukunft wünsche ich mir, dass es Euch wieder froh werden lässt. - Diesen Spruch fand ich in einem alten Kalender hier in der Bibliothek:
Kämpft für das, was wert und Wehr, Stirb, wenn es das Sterben gilt; Dann fällt das Leben nicht mehr schwer, Und der Tod ist mild."
„5. August. Meine liebe Mutter, liebe Mama! Ich gehe jetzt den Weg, den ich mir wünschte, mit meinem großen Hans zusammen gehen zu können. Aber ich hatte ja erst eine Aufgabe zu erfüllen, unser aller Gemeinsames, unseren kleinen Hans in die ersten Lebensmonate zu geleiten. Vielleicht bleibt von dem Stolz und der Freude, mit der ich es tat, und die er mit der Muttermilch zu sich nahm, etwas in ihm haften und all unser Hoffen und Wünschen für ihn. Ihr werdet ihm Begleiter sein für den Anfang seines Lebens; später auch Karl R. Dass Ihr alle Eure Liebe über ihn ausstreuen werdet, weiß ich; ebenso, dass Ihr versuchen werdet, ihm nach Möglichkeit Vater und Mutter zu ersetzen. - Eben erhalte ich noch Eure Briefe. Wie freue ich mich, dass Ihr jetzt schon so viel Freude an unserem kleinen Sohn habt. Nun nehme ich Euch beide an die Hand, wenn ich die letzten Schritte tue, dann wird es mir leichter. Für alle Eure Liebe und Sorge um uns danken wir Euch. Wie viel schöner wäre es gewesen, wenn wir Euch den Kummer hätten ersparen können. Aber es sollte nicht sein. An alle, alle Freunde herzliche Grüße! Seid tapfer, haltet den Kopf hoch und werdet, soweit es angeht, glücklich mit unserem Kind, das einer großen Liebe entsprossen ist. Diese große Liebe, die uns vereint hat, geben wir jetzt weiter an Euch. Eure Hilde."
Frieda Steffen ließ die Blätter sinken. Es wurde ganz still. Jeder der drei Menschen, die hier zusammengekommen waren - vierzig Kilometer von Berlin, an einer abgelegenen Waldschneise -, hing seinen eigenen Gedanken nach. Die alte Frau hatte die Lider weit über die Augen gezogen; es sah aus, als schliefe sie, Karl Röttgers lag bäuchlings im Gras, das Kinn in die Hände gestützt. Die junge Studentin stand als einzige aufrecht da, den Kopf rückwärts gegen einen Stamm gelehnt. Ihre Augen spähten aufmerksam in die Runde, aber niemand zeigte sich weit und breit. Es war gut, dass sie sich hier getroffen hatten, dachte sie. Der nächste Flecken lag dreiviertel Stunden entfernt und dieser wieder weitab von der Bahnstation. Der unberührte Waldboden zeugte davon, dass sich kaum jemals ein Mensch hierher verirrte. Und das war gut. Sie würden noch viel zu besprechen haben.
Als Frieda die Lider wieder hob, sah sie die Augen des jungen Mädchens ernst und teilnahmsvoll auf sich gerichtet. Sekundenlang blickten sie einander an. Frieda sah Maria heute zum ersten Mal, aber sie erschien ihr bereits so vertraut, als ob sie sich seit Jahren kannten. In ihren Augen schimmerte derselbe ruhige Glanz, der
auch in Karls Augen stand, brannte dasselbe Feuer von dem auch die Augen ihres Jungen verzehrt worden waren. - Frieda war Karl dankbar, dass er die Studentin mitgebracht hatte. Sie war jung, und junge Menschen vom Schlage Marias waren selten geworden. Ihrem schmalen Mund sah man es an, dass er auch schweigen konnte.
Frieda selbst war alt geworden in letzter Zeit. Gleichmütig, geduldig, in ihr Schicksal ergeben, hatte sie Schlag auf Schlag von den Nazis entgegengenommen, Schläge von der Wucht jenes ersten, der sie für lange Zeit aufs Krankenbett warf: die Nachricht von dem Tod ihres Jungen. Kaum erholt, folgte im Frühsommer die Beschlagnahme ihres Eigentums. Mit zusammengebissenen Zähnen sah sie mit an, wie ein ausgebombter Parteigenosse mit seiner Familie lärmend in die beiden Häuschen einzog, wie er die Eisdiele in einen Braunen Laden verwandelte und wie er von allem, was ihr teuer war, Besitz ergriff - auch von dem persönlichen Eigentum ihrer Kinder, das sie bisher wie ein Heiligtum gehütet hatte. Sie zog in eine Kammer zu Nachbarsleuten; Hilde schrieb sie nichts von alledem. Sie verschwieg ihr sogar, dass ihre Mutter tot war. Die unglückliche Frau war täglich zur Barnimstraße gelaufen in der aussichtslosen Hoffnung, Hilde noch einmal zu sehen. Eines Tages war sie auf dem Rückweg in einem fremden Luftschutzkeller, in den sie geraten war, von einer Bombe getötet worden. Aber was nützte es Hilde, dies noch zu
wissen? Wenn Frieda an Hilde schrieb, berichtete sie nur von erfreulichen Dingen: dass der Kirschbaum besser trug als im vorigen Jahr; dass der Rosenstrauch, den Hilde gepflanzt hatte, schon blühte; dass Kürbis und Gurken gut angesetzt hatten. Frieda ging Abend für Abend an ihrem Garten vorbei und überzeugte sich von dem Fortschreiten des Wachstums. Sie sah aber auch, wie der Garten unter dem neuen Besitzer Stück für Stück verlotterte. Die schnurgeraden Beete, die sie selbst noch im Frühjahr angelegt hatte, waren von Unkraut überwuchert, die Mohrrüben standen viel zu dicht, der Kohl war verdorrt und von Raupen zerfressen. Frieda strich um ihren früheren Garten herum wie ein vertriebener Hund, der immer wieder zu seiner alten Hütte zurückkehrt. In diesem Garten hatte sie vor dreißig Jahren ihre Hochzeit gefeiert. In dem Häuschen war Hans geboren, und hier hatte auch Hans wieder seine junge Frau heimgeführt. Im Geiste sah sie unter dem großen Apfelbaum im Kinderwagen ihr Enkelkind liegen; nackend, strampelnd ließ es sich von der Sonne bescheinen, und nicht weit davon, am Fenster, erschienen die Köpfe von Hilde und Hans, die glücklich ihr Kind betrachteten... Frieda musste sich jedes Mal zwingen, wieder in die grausame Gegenwart emporzutauchen. Sie war sonst keine Träumerin. Seit das Kind bei ihr war, hatte sie auch wieder einen festumrissenen Aufgabenkreis. Aber noch konnte sie diesen neuen Pflichten keine Freude abgewinnen oder auch nur Trost darin finden. Der
Junge - das war die Verkörperung alles dessen, was nur noch schmerzliche Erinnerung war. Wenn Frieda ihn ansah, dann brachen alle Wunden erneut in ihr auf, und sie war manchmal außerstande, die geringste Handreichung für ihn zu tun.
Ja, sie ist alt, dachte auch Karl im stillen. In seiner Erinnerung lebte Frieda Steffen immer noch als die aktive, lebhafte kleine Person, als eine Mutter, um die er Hans stets beneidet hatte. Jetzt saß sie schlaff und müde vor ihm, in sich zusammengesunken, als habe das Leid, das an ihr zehrte, alle Kraft aus ihren Gliedern gesogen. - Keiner sprach. Die Hitze lastete unerträglich. Starr und leblos standen die Kiefern, ihre Kronen schnitten dunkle Kreise in den blassblauen Sommerhimmel. Die Gräser dorrten. Wie eine schwere Hand drückte die Luft, die noch erfüllt war von Hildes Abschiedsgruß.
Karl raffte sich als erster auf. Als könnte er den Bann, der über ihm lag, auf diese Weise von sich abschütteln, sprang er hoch und ging langsam hin und her. Er setzte ein paar Mal zum Sprechen an, aber es gelang ihm nicht, den richtigen Anfang zu finden. Er vermied es auch, der alten Frau in die Augen zu sehen. Sie hatte ihre beiden liebsten Menschen verloren, und er stand hier vor ihr, unversehrt und gesund; als einziger der Widerstandsgruppe war er völlig unbehelligt geblieben. Und das war nicht einmal alles. Von morgen an würde er dazu verurteilt sein, an Hitlers Krieg aktiv teilzunehmen. Alle „Wehrunwürdigen"
hatten kürzlich den kategorischen Stellungsbefehl bekommen. Man sprach davon, sie würden in einem besonderen Bataillon zusammengefasst. Sicher war es kein Zuckerlecken, was ihn draußen erwartete - aber es bedrückte ihn, dass er nicht das Schicksal seiner Kameraden hatte teilen dürfen. Sterben müssen für eine gute Sache, die man mit reinem Herzen vertrat, das schien nicht schwer zu sein; er hatte es viele Male in letzter Zeit bestätigt gesehen. Und das wollte er auch Frieda Steffen sagen. Deshalb war er hergekommen. Deshalb hatte er eingewilligt, sich mit ihr zu treffen, trotz der Gefahr, die für alle damit verbunden war. Denn Frieda stand noch immer unter Beobachtung.
Er blieb endlich stehen, dicht neben Maria. Sie suchte seine Hand und drückte sie fest. Auf einmal fühlte er seine Ruhe und Sicherheit wiederkehren.
„Ich habe mit Pfarrer Koch gesprochen", sagte er. Frieda sah auf. Ihr Blick war jetzt manchmal wie der einer Blinden, leer und abwesend, als sei sie mit ihren Gedanken weit weg. Aber jetzt schien sie langsam näher zu kommen, ihre Augen hefteten sich voll auf Karl, ihr Mund öffnete sich vor erregter Spannung.
„Du weißt, wer Koch ist", fuhr Karl Röttgers fort. „Der Gefängnisgeistliche in Plötzensee. Er hat Hilde gesehen - bis zuletzt. Er wollte die ganze Nacht bei ihr bleiben; sie lehnte ab. Sie wollte allein sein. Spätabends bat sie noch um ein Buch. Man brachte ihr ,Soll und Haben'. Sie las die ganze Nacht darin. Am
nächsten Morgen war sie sehr blass - aber still und gefasst. Sie lächelte, als sie neben dem Pfarrer herging. ,Hans wartet auf mich', sagte sie. Und etwas später: ,Erklären Sie später mal meinem Jungen, weshalb ich ihn allein ließ...' Sie war ganz ruhig. Eine seltene Kraft ging selbst noch in diesem Augenblick von ihr aus, als sie sich zum Sterben anschickte. Stark und ungebeugt ging sie die letzten Schritte allein..."
Karl schwieg. In der plötzlichen Stille hörte man das Stöhnen der alten Frau. Ihr Blick war wieder von Karl abgeglitten. Jetzt saß sie da, den Kopf tief über die angezogenen Knie gebeugt, die sie mit beiden Armen umfangen hielt. Sie weinte. Keiner der beiden jungen Menschen versuchte sie zu trösten - es gab keinen Trost. Aber Frieda empfand es dankbar, dass man sie ungestört weinen ließ. Die Tränen spülten alle Bitternis fort, die sich in ihr gespeichert hatte. Wie gekräftigt hob sie endlich den Kopf, trocknete langsam ihr Gesicht.
Maria ging auf sie zu, hockte sich an ihrer Seite nieder. „Ich möchte dich um etwas bitten", sagte sie. „Gib mir Hildes Abschiedsbrief. Ich werde ihn vervielfältigen und an die Frauen schicken. Alle Frauen sollen ihn lesen - nicht nur du und ich..."
Frieda sah auf, wieder tauchten die Augen der beiden Frauen stumm ineinander. Der alten Frau erschien es wie ein unfassbares Wunder: Hilde war tot -aber hier vor ihr hing ein Augenpaar, das genau die-
selbe feste Entschlossenheit spiegelte, dieselbe Wärme, dieselbe töchterliche Zärtlichkeit, wie bei Hilde, die für immer gegangen war... Wortlos griff sie in ihre Tasche, holte den Brief hervor. Doch jetzt trat Karl dazwischen. Er fasste Marias Schulter, drehte sie halb zu sich herum. „Das wird nicht gehen, Maria", sagte er eindringlich. „Du hast keinerlei Hilfe. Lotte zählt nicht - sie muss jetzt nach ihrer Flucht ganz im Hintergrund bleiben. Und ich bin ab morgen Soldat. Es wird zu schwierig sein für dich allein."
Er wollte den Brief wieder zurückgeben, aber Maria hielt ihn fest. Sie kniff ihn sorgfältig zu einem ganz kleinen Viereck und steckte ihn ein. „Ich werde es schon schaffen", sagte sie dabei. „In nächster Zeit wird jeder von uns ganz auf sich gestellt sein. Sollen wir deshalb aufhören zu arbeiten?"
Sie sah ruhig von einem zum anderen. Karl antwortete nicht. Er schlug die Augen nieder, denn plötzlich war es ihm klar geworden, dass er zum ersten Mal seit der Illegalität einen persönlichen Wunsch über die Sache stellte. Er hatte Angst um Maria. Frieda Steffen, die seine Gedanken zu erraten schien, legte ihm ihre Hand auf den Arm: „Maria hat recht", sagte sie. Und leise fügte sie hinzu: „Hilde hätte genauso gehandelt."
Bald darauf trennten sie sich. Zur Vorsicht schlug jeder eine andere Richtung ein. Frieda Steffen blieb vor der Kreuzung stehen und blickte noch einmal zurück. Ja, da gingen sie beide, zwei auseinanderstrebende Striche am Horizont - die einzigen Menschen denen sie sich jetzt noch verbunden fühlte. Wunderbar getröstet ging sie weiter. Plötzlich war es ihr, als ob sie nicht mehr allein ging, neben ihr schritten Karl und Maria, und sie alle drei - ein kleiner, zurückgebliebener Haufe - hatten dasselbe Ziel: sich über Wasser zu halten, bis die Sintflut, die sie jeden Augenblick zu verschlingen drohte, eines Tages vorüber war.

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