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Jan Petersen - Unsere Straße (1933)
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„Heute mittag."
„Deine Wohnung ist doch ,sauber'?"
„Ja."
Er lehnt also im Beisein seiner Frau sowieso ab, in Preuß' Wohnung zu gehen. Ist überhaupt richtig. Er hat ein Kind. Bei mir ist das alles weniger schwierig.
„Ihr hattet doch schon vereinbart, woher ihr euch kennt?"
„Natürlich."
Wir wissen, dass die Gestapo die Verhafteten meist sofort getrennt verhört. Die erste Frage ist oft: „Woher kennen Sie sich denn?"
Es ist von ausschlaggebender Wichtigkeit, dass dann gleichlautende Angaben gemacht werden. Wir haben deshalb alle etwas vereinbart. Heinz Preuß weiß, „dass er mich auf einem Grunewaldspaziergang kennengelernt hat".
„Ich gehe hin. Man muss ja klarsehen."
Frau Preuß sieht klein und zusammengefallen aus. Aus dem knochigen, gelblichen Gesicht sehen mich zwei unruhige Augen an.
„Ich wollte zu Herrn Preuß. Wegen der Schmetterlingssammlung."
Es ist eine von Preuß' Wandervogelpassionen, die ich vorschiebe.
Frau Preuß trippelt auf dem schmalen Korridor vor mir her, schiebt mir im Zimmer einen Stuhl mit klobigem Muschelaufsatz zu.
Sie wäre aufgeregter, wenn sie schon „Besuch" hätte! Also noch in Ordnung!
Ich war am Tage schon oft bei Preuß. Aber seine Mutter kennt mich nicht. Sie war dann immer auf ihrer Arbeitsstelle.
Ich weiß, wir sind in der „guten" Stube. Über den Betten hängt ein Buntdruck im Goldrahmen: „Die Bergpredigt". In der rechten Zimmerecke ein großer Holzteller mit eingebrannten Buchstaben: „Siehe! Ich bin bei euch alle Tage!"
Ich setze mich umständlich. Preuß hat mir oft von seinen ständigen weltanschaulichen Meinungsverschiedenheiten mit der Mutter erzählt.
„Sie stammt aus einer Pastorenfamilie, ist alt und nicht mehr umzukrempeln. Ich lasse sie in Ruhe - bloß sie mich nicht", hat er gesagt. Ich weiß auch, wie er darunter litt, dass er als junger Mensch ohne Arbeit war, während seine alte Mutter schwer arbeiten musste. Sie hat ihn mit vieler Mühe und Entbehrung Werkzeugmacher lernen lassen. Sein Vater ist im Krieg gefallen.
Frau Preuß reißt mich aus meinen Gedanken. Sie steht vor mir, ringt die Hände.
„Sie fragen nach Heinz... ja, wo ist er bloß...? Ich komme von der Arbeit, nichts ist besorgt, nichts eingeholt!"
Ich rücke auf dem Stuhl hin und her. Sie hat jetzt endlich jemanden, dem sie ihr Herz ausschütten kann. Wie bringe ich es ihr bloß bei? Mir ist so beklommen. „Vielleicht ist ihm etwas zugestoßen!" frage ich vorsichtig. „Etwas zugestoßen? Er ist doch kein Kind!" Ihre Hände gestikulierend, fallen plötzlich schlaff herunter. „Woher kennen Sie ihn denn? Sind Sie auch so einer...?!" „Nein!" schneide ich ihr die Worte ab. Ich muss den geringsten Verdacht vermeiden. Wer weiß, wozu die Frau in ihrer Aufregung fähig ist, wenn sie wüsste... Sie jammert: „Was habe ich mit dem Jungen geredet! Du versündigst dich vor Gott... Jeden Tag habe ich ihm gesagt: Lass ab davon, du wirst dich noch ins Unglück stürzen." Sie weint. Ich sehe auf ihren gebeugten Rücken. Sie tut mir so leid. - Die beiden haben sich nie verstanden, lebten wie in anderen Welten. Sie konnte den Sohn nie begreifen. Aber sie ist eine Mutter, seine Mutter. Frau Preuß nimmt die Hände vom Gesicht.
„Ich habe es nur gut mit ihm gemeint... wollte ihn so oft zur Heilsarmee mitnehmen ... er singt so schön ..."
Sie sieht mich mit großen Augen an, als hätte sie in mir doch plötzlich den Schuldigen gefunden.
„Oh, mein Gott, mein Gott! An mich alte Frau hat er nie gedacht. Er war ja wie besessen mit seiner Politik!"
Ich muss mit ihr zu Rande kommen. Ich muss!
„Gehen Sie doch mal zur Polizei, Frau Preuß."
„Zur Polizei?"
Sie weint wieder fassungslos.
„Das auf meine alten Tage... ich habe mein Leben lang nichts mit der Polizei zu tun gehabt... die Schande!"
„Sie können doch mal nachfragen. Eventuell geben Sie eine Vermisstenanzeige auf!" sage ich energisch. Ich muss sie aufrütteln! Frau Preuß sieht mit stumpfem Blick auf die Zimmerwand. Ich kann ihr als „zufälliger" Besucher nicht länger zureden. Sie würde vielleicht darauf kommen, dass ich nur nachforschen wollte.
„Auf Wiedersehen, Frau Preuß."
Sie nickt apathisch, gibt mir die Hand. Die Adern liegen dick darauf.
Nachdenklich gehe ich durch die Wallstraße. Was können wir für sie tun? Geld sammeln. Aber sie hat ja Arbeit. Heinz hat sie auch nicht ernähren können. Wir müssen vorsichtig sein, wenn wir weitere Erkundigungen einziehen. Am besten durch Bekannte im Hause.
Heinz Preuß hat uns alles erst viel später erzählen können. Er war mit Emil Schmidt in eine stille Straße gegangen. Er hatte sich den Text auf den Klebezetteln angesehen und dachte, dass man gerade die Straßen dieser Gegend mit den Zetteln bekleben müsse. Hier wohnen meist kleine Beamte und Angestellte. Sie haben früher meistens Nazis gewählt, werden jetzt bei der Teuerung und den ständig wachsenden Gehaltsabzügen mit dem Hitlerregime unzufrieden.
„Also immer in den oberen Etagen anfangen und die Hausflure nicht vergessen", sagte er noch zu Emil Schmidt. Dann trennten sie sich. Preuß beklebte die Fenster, die Briefkästen, die stillen Portiers in den Hausfluren. Es ging ohne Zwischenfälle, nur selten traf er Leute auf der Treppe. Sein Zettelvorrat war schon sehr klein. Zehn Minuten noch, dachte er. Er hatte in einem Haus bereits die oberen beiden Etagen beklebt, als er plötzlich jemanden hastig die Treppe herunterkommen hörte. Er steckte den schon angefeuchteten Zettel in die Tasche, ging langsam die Treppe hinab. Ein großer blasser Mann mit schwarzen Haaren ging an ihm vorüber. Er sah ihn für einen Augenblick von der Seite an. Sein stechender Blick machte Preuß stutzig. Schnell das Haus verlassen, dachte er. Als er aber auf der Straße stand, verflogen seine Bedenken. Von dem Mann war nichts zu sehen. Du hast dich sicher geirrt, dachte Preuß. Deshalb aufgeben? Die paar Zettel werden noch verklebt. Er ging in das Nachbarhaus. Oben im Treppenflur machte er sich aber doch wieder Gedanken. Die wenigen Zettel rechtfertigen eigentlich das kleinste Gefahrenmoment nicht mehr. Vor allen Dingen hätte er dann schon in die nächste Querstraße gehen müssen, nicht in das Nachbarhaus. Preuß hatte die Ruhe verloren, er lief wieder die Treppe hinab. Als er aus dem Haus trat, sah er sich unauffällig um. Auf dem Bürgersteig spielten einige Kinder Kreis. Ein Gemüsewagen fuhr durch die Straße. Der Händler hatte die Hände
an den Mund gelegt, schrie: „- Tomaten----Tomaten -
schnittfeste Tomaten!"
Drüben auf der anderen Straßenseite stand ein Bollewagen. Der Kutscher, in blauer Mütze und Schürze, schenkte Milch aus. Preuß ging es wie ein elektrischer Schlag durch den Körper. Wahrhaftig! Dort stand der Kerl hinter dem Haufen kaufender Frauen! Er sah nur den schwarzen Haarschopf und die obere Gesichtshälfte. Der hatte auf seine Rückkehr gewartet, wollte ihn im Auge behalten! Nur jetzt nicht nervös werden und davonlaufen, dachte Preuß. Er schätzte die Entfernung bis zur nächsten Ecke. Dreißig Meter! Mit krampfhaft ruhigen Schritten ging er zur Ecke.
Ob der ihm folgte? Umdrehen macht dich noch verdächtiger, dachte er wieder. Er versuchte, in den Schaufensterscheiben an seiner linken Seite das Spiegelbild von drüben zu bekommen. Es war nichts zu sehen. Das Stück bis zur Ecke wurde für Preuß eine Ewigkeit, seine Füße schienen an den Steinen zu kleben. Es ist wie in einem Traum, dachte er. Wenn dich jemand verfolgt und du kommst und kommst nicht vom Fleck.
Er warf einen schnellen Blick zurück. Was er sah, traf ihn wie ein Blitz. Der Schwarzhaarige befand sich etwa zwanzig Meter von ihm entfernt, musste ihm also gefolgt sein. Er rannte gerade rufend und mit den Armen fuchtelnd über den Fahrdamm, auf zwei SA-Leute zu, die eben aus einem der gegenüberliegenden Häuser kamen. Die Leute in der Straße drehten sich erstaunt nach ihm um.
Preuß war für einen Augenblick wie gelähmt, dann rannte er mit großen Sätzen in die Nebenstraße hinein. Wohin jetzt? Sein Vorsprung war lächerlich gering. Die Straße lief vor ihm in einem kleinen Bogen rechtsherum. Bis dahin, aus ihrem Blickfeld heraus, kam er nicht mehr. Die mussten auch gleich an der Ecke sein, sahen ihn dann laufen. Sein Herz klopfte rasend.
Kurz vor ihm tauchte ein Buttergeschäft auf. Die Ladentür stand weit offen. Er sah über den Schaufensterauslagen hinweg eine Gruppe Frauen in dem Laden stehen. Preuß trat blitzschnell in das Geschäft ein. Nach ihm kam noch eine Frau. Eine der Verkäuferinnen schlug mit der Holzkelle klatschend eine Butterportion rund, nickte dabei zustimmend. Die Frau vor ihr plapperte unaufhörlich... „hauptsächlich hier, an der rechten Seite ... immer wenn ein Wetterumschlag bevorsteht ... Wie meinen Sie? ... Heizsonne? ..."
Preuß stellte sich hinter die Frauen, zwischen zwei Tonnen und den Glasaufsatz des Ladentisches, in dem verschiedene Sorten Käse standen. Er grübelte ununterbrochen. Hier konnte er die Straße im Auge behalten, wenn sie vorbeiliefen, dann würde er einen Moment warten, raus, und wieder zurücklaufen, in die alte Richtung. Plötzlich fuhr er zusammen. Draußen gingen die SA-Leute und der Schwarzhaarige vorbei. Er redete heftig auf die beiden ein, beschrieb mit den Armen einen Kreis.
„- Er kann nicht weit gekommen sein! — Wir müssen ..." Sie verschwanden aus seinem Blickfeld. Was nun? - Hierbleiben, vor allen Dingen Zeit gewinnen. Die drei draußen weitergehen lassen, jetzt würde er ihnen ja direkt in die Arme laufen. Eine Stimme redete ihn plötzlich an.
„Der Herr wünscht?"
Preuß sah sich um. Der Laden war leerer geworden. Die Frau mit den Hüftschmerzen war bereits abgefertigt, stand aber immer noch da. Sie wartete wohl auf eine Gelegenheit zum Weitererzählen. Die zweite Verkäuferin bediente eine andere Frau, und neben ihm stand die, welche nach ihm gekommen war.
„Bitte, geben Sie erst der Dame hier ... ich habe Zeit...", sagte Preuß verstört.
„Ein Viertel Edamer - aber in Scheiben", hörte er die Frau neben sich sagen.
Wie weit die drei wohl schon waren? Ob er es jetzt riskieren sollte, rauszugehen? Er ging einen Schritt auf den Schaufensteraufsatz zu, sah vorsichtig hinaus. Verflucht! Drüben gingen die drei suchend auf und ab. Geht doch in ein Haus rein! - Hinter ihm sagte die Verkäuferin wieder: „So, bitte, mein Herr."
„... Geben Sie ... Geben Sie mir ... ein Viertel Edamet in Scheiben!"
Preuß blickte auf die unter dem Messer fallenden Scheiben. Die Frau neben ihm kramte umständlich in ihrer Markttasche, die Plaudertasche drüben erzählte schon wieder.
Plötzlich kam von der Ladentür eine Männerstimme: „Fräulein, haben Sie vielleicht...?" Sie brach jäh ab, ging in gellendes Schreien über: „Hierher!... Hierher! Hier ist er — hier ist er!"
Preuß war herumgefahren. Der Schwarzhaarige stand im Türrahmen. Der Schreck fuhr Preuß zum Herzen, dann war ihm alles egal. Aus! dachte er. Den über den Haufen zu rennen, hat keinen Zweck mehr, die beiden andern kamen dahinter. Da waren sie schon! Preuß stand wie versteinert. Die Verkäuferin hatte den Mund weit offen. Sie stand mit großen, verwunderten Augen, in der rechten Hand das Messer, in der linken den Käse. Der eine SA-Mann packte Preuß am Arm. Es war ein riesiger, breitschultriger Kerl. Unter den buschigen Augenbrauen stachen die Augen. Der andere, klein und blond, stand mit der Hand an der Revolvertasche vor Preuß. Der Schwarzhaarige sprudelte: „Das ist er! Ich kenne ihn genau wieder! -An den langen Haaren! Der hat die Zettel angeklebt - ich habe es durch das Guckloch der Tür beobachtet!"
„Los, mitnehmen!" sagte der kleinere SA-Mann.
Der Starke drehte Preuß einen Arm auf den Rücken. Der Schmerz ging durch und durch.
Die Frauen drängten sich in der Ladentür. Auf der Straße blieben die Leute stehen. Eine Schar Kinder lief neben der Gruppe her.
Gestern konnte ich lange nicht einschlafen. Mir fiel plötzlich ein, dass ich auf alles, was ich schreibe, genau achten muss. Falls der Gestapo diese Niederschrift doch irgendwie in die Hände fallen sollte, darf sie daraus auf keinen Fall interne Dinge erfahren. Heute habe ich nun das ganze Manuskript aus meinem Versteck geholt und genau durchgesehen. Vieles habe ich gestrichen, manche Seiten vernichtet. Das hat kostbare Zeit gekostet. - Überhaupt, die Zeit! Ich muss mir die Stunden zum Schreiben abknapsen, denn ich muss ja meine Funktion weiter ausfüllen. Es würde den Genossen auffallen, wenn ich nicht mehr so „bei der Sache wäre". Sie wissen alle nicht, dass ich Aufzeichnungen mache. Nur Franz und Rothacker sind davon unterrichtet.
Jetzt muss es aber weitergehen. Sonst wäre die bisherige Mühe, alle Gefahren, umsonst gewesen.
Heute wird dem Maikowski in der Wallstraße eine Gedenktafel eingeweiht. Ich gehe mit Rothacker langsam die Wallstraße hinunter. Seit ich ihn abgeholt habe, haben wir kein Wort gesprochen. Rothackers Augen hinter den Brillengläsern sind zusammengekniffen, zwischen seinen Augenbrauen ist eine tiefe Falte. Sein Blick geht die Fensterreihen der Häuser entlang.
„Vogel friss oder stirb", sagt er. . Ich antworte nicht, nicke nur.
Hakenkreuzfahnen hängen in der Wallstraße!
Unsere Straße hat immer Fahnen getragen. Rote. Nie solche, die sich ihr Rot gestohlen haben.
Gestern haben die Hauswarte einiger Magistratshäuser Anweisung erhalten, die neu gelieferten Fahnen zu hissen. Dann kamen SA-Leute zu den Mietern der Vorderhäuser und boten Fahnen zum Aushang an.
„Wir haben kein Geld", sagten viele.
„Dann behalten Sie die Fahnen so hier! Wir holen sie nachher wieder ab!" sagte die SA.
Der Ton, in dem diese „Gratisangebote" gemacht wurden, machte den Mietern klar: annehmen oder... von jetzt ab vielleicht unter Beobachtung stehen. Andere Bewohner aber haben Fahnen gekauft. Dort -: die Meyers - die Radli -haben geflaggt. Sie haben früher mit uns sympathisiert oder doch gefühlsmäßig zu uns gestanden. Der monatelange Terror, die vielen Verhaftungen in der Straße haben sie mürbe gemacht. Sie haben Angst vor dem Konzentrationslager. Der Matteck auch! Der bangt um seine Arbeitsstelle. Die auch -die auch. Keiner von ihnen will „anrüchig" werden. Sie sagten den Nachbarn verschämt ihre Gründe, warum sie nicht „auffallen" dürfen. Bei manchen sind sie stichhaltig, andere haben sie sich für ihre neue Haltung konstruiert.
Wir kommen zum Knick der Straße. Drüben liegt das Umformerwerk. Die Maschinen summen. An dem frei stehenden Giebel ist die Farbe, mit der die SA Edes Parole übermalt hat, schon von der Sonne etwas ausgeblasst. Ich kann die Worte mühelos lesen, weil ich den Text genau kenne.
„Der! Selbstverständlich!" sagt Rothacker leise und macht eine Kopfbewegung zu der Kneipe neben uns hin.
„Afrikander" steht groß an der Ladenscheibe. Über der Tür hängt schlaff eine Hakenkreuzfahne. Auf der anderen Straßenseite liegt unser früheres Verkehrslokal. Die leeren Fensterscheiben sind wie Augen. Augen, in dem Gesicht der Straße. Wir verstehen in diesem Gesicht zu lesen. Uns täuscht die scheinbare Gleichgültigkeit nicht.
Hakenkreuzfahnen in der Wallstraße! Die Menschen vor den Haustüren wechseln Blicke mit uns, nicken uns zu. Kein Wort fällt über die Fahnen. Doch wir „begrüßen" und „unterhalten" uns stumm. Wir kennen uns, obwohl keiner vom andern weiß, ob er noch und wie er jetzt „arbeitet".
Je weiter wir die Straße herunterkommen, desto mehr Köpfe sehen aus den Fenstern. Das bevorstehende Ereignis liegt bereits in der Luft. Rothacker sieht mich stumm an.
An der Kreuzung Wall- und Krumme Straße bleibt Rothacker stehen. Er nickt mir zu, verzieht die Mundwinkel.
„Maikowskistraße" steht in Frakturschrift auf dem Straßenschild.
In den frühen Morgenstunden kamen Männer mit Leitern. Sie nahmen die alten verregneten Wallstraße-Schilder ab und befestigten diese neuen: Maikowskistraße! Mir ist, als ob mich die Buchstaben anschreien: „Verhindert das doch mal! Ihr könnt nichts daran ändern, nichts!"
Auf der andern Straßenseite steht neben einem breiten Torweg ein SA-Doppelposten. In dem Fahrradgeschäft links davon blitzen Nickelteile in der Sonne, auf der andern Seite ist eine Drogerie. Die SA-Leute stehen in starrer, gerader Haltung. Sie haben die Sturmriemen der flachen Mützen unter dem Kinn. Ein breites Stück der Hauswand hinter ihnen ist mit einem schwarzen Tuch verhängt. Kränze mit hellen Schleifen liegen auf dem Bürgersteig. Links und rechts von den Posten steht ein Lorbeerbaum. Wagen fahren vorbei. Noch ist normaler Verkehr in der Straße. Aber ich merke, die Fußgänger benutzen wie wir die andere Straßenseite. Sie machen große Schritte, keiner grüßt hinüber.
Die Nacht vom 30. Januar steht wieder vor mir. Dort drüben standen wir im Hausflur. Von dort hinten kam der johlende Sturm. Dann brüllte der Maikowski seinen Befehl zum Feuern, die Schüsse blitzten rot im Dunkel auf. Dutzende. Hier rannte der Schupo vor dem Zug her, Maikowski neben ihm. Wie sich der Schupo plötzlich die Arme vor den Leib riss, dann stürzte. Wie der Maikowski einen Befehl brüllte, den wir in dem Lärm nicht verstanden, gleich darauf in die Knie sackte. Hier haben beide auf dem Asphalt gelegen. Die SA flüchtete. Dann erst kamen die Genossen vom Lokal Stani angerannt. Die Stanileute haben die beiden nicht erschossen! Wären sie sonst noch zu dem eintreffenden Polizeiauto gegangen? Hätten Mörder der Polizei noch beim Aufladen der beiden geholfen? Alle hätten vor dem Eintreffen der Polizei flüchten können. Sie blieben, im Bewusstsein, daran schuldlos zu sein. - Die Jungens werden keinen Verteidiger haben. Was sie mit Hüttig machen werden? Ich sehe ihn wieder vor mir, wie er das letzte Mal auf dem Sofa saß. Die schweren Hände im Gürtel. Wie er den Feuerüberfall auf das Lokal Willmann erzählte. Mit rauer, bellender Stimme.
„Tapfer ist er geblieben - er kennt doch unsere Namen", sagt Rothacker leise.
Wir haben die nächste Ecke erreicht, bleiben stehen. Das Eckhaus hat lange, eintönige Fensterreihen. In der Nebenstraße, wenige Meter hinter der Ecke, ist der Eingang. Die Holztür klappt unaufhörlich. Blasse Männer und Frauen mit abgetragenen Kleidern gehen rein und raus.
„Fortbildungsschule für Jünglinge."
Es ist lange her, dass hier über den Segen und Nutzen der Arbeit gesprochen wurde. Das Charlottenburger Wohlfahrtsamt ist jetzt in dem Gebäude untergebracht. Wenn die Tür aufgeht, sehen wir eine lange Schlange Wartender. Sie geht über den ganzen holprigen Hof, in die Parterreräume hinein, endet am Zahlbrett des Wohlfahrtskassierers.
„Hier können wir warten. Ist unauffällig", sagt Rothacker.
Die Plakettenstelle ist knapp fünfzig Meter von uns entfernt.
Rothacker rückt an seiner Brille.
„Ich hatte Mietschulden. Die haben sie mir in kleinen Raten gegeben. Zum Zurückzahlen. Wir haben das Geld mit fürs Essen verbraucht." Er klopft mit dem Zeigefinger nachdenklich die Zigarettenasche ab. „Was soll man anfangen?! - Mit Frau und Kind!"
Ich weiß nichts Helfendes zu sagen. Frau und Kind? Und er? So klein und schmächtig ist er. Die Kleider hängen wie auf einem Bügel an ihm. Blass und spitz ist sein Gesicht. Er weiß vor Sorgen nicht ein noch aus - aber er ist immer bereit, sich für alle einzusetzen. So viele Jahre schon.
„Wenn sie dahinter kommen und mir die Summe von der Unterstützung kürzen..."
Jetzt laufen in der Straße viele Fußgänger hin und her. Bei der Plakettenstelle stehen sie in Gruppen.
„Gehen wir näher ran."
Die Menschen sehen alle gut angezogen aus. Wie Leute, die „was auf sich geben" und es auch dazu haben. Sehr viele Frauen sind dabei. Die sind alle nicht von hier!
„...Verbrechergesindel... heute noch nicht ausgerottet... ausbrennen wie die Pest!..."
Die sind also auch der Meinung, dass sie hier immer noch in „Feindesland" stehen. Ich sehe mir den Mann an, der die letzte Bemerkung gemacht hat. Er ist langaufgeschossen, Oberlehrertyp. Eine dicke goldene Kette baumelt auf seiner Weste. Du siehst nicht gerade wie ein „Alter Kämpfer" aus, der das „Ausbrennen" besorgen würde, mein Lieber. Die Frau neben ihm nickt stürmisch. Ihr dicker Dutt wippt. Auf ihrer Bluse prangt ein großes Naziparteiabzeichen. Rothacker stößt mich an.
Er sagt leise: „Wenn wir hier bleiben, müssen wir grüßen."
„Na, wenn schon", sage ich halblaut.
„Wenn sie uns aber aus den Fenstern erkennen?" raunt er.
„Gut. Komm in die Garagendurchfahrt."
Bald darauf kommen SA und Polizei und sperren die Straße für den Verkehr. Sie dirigieren die Zuschauer an der Plakettenstelle zu einem weiten Kreis. Ich sehe, wie sich plötzlich die Köpfe nach rechts drehen. Von dort kommt Gesang. Er wird deutlicher, wir verstehen den Refrain, der sich nach jeder Strophe wiederholt.
„— Wir sind die Dreiunddreiß'ger —"
Die Arme gehen in die Höhe. In den gegenüberliegenden Häusern sind nur Köpfe zu sehen, keine Arme. Doch! Da und dort einer. Sie unterstreichen nur den stummen Protest der andern an den Fenstern. Aus der Autoreparaturwerkstatt hinter uns im Hof sind Monteure mit klappernden Holzpantinen angelaufen gekommen. Zwei heben die öligen, verschmierten Arme. Der dritte steht daneben und hat die Hände in den Hosentaschen. Draußen klappt der gleichmäßige Schritt vieler Marschstiefel vorbei. Wir sehen über den Ring der Zivilisten nur die braunen Mützen auf und nieder wippen.
Ein helles, lautes Kommando zerreißt plötzlich den Gesang.
„- Abteilung — haalt! — Räächts um! -"
Es wird still. Der Besitzer der Vogelhandlung im Kellerladen rechts kommt mit einer Fußbank, klettert hinauf. Er ragt über die Köpfe.
Dann beginnt jemand zu reden.
„- Mahnung an Blutopfer - Reich der Ehre und Freiheit -Rotmord - Treue dem Führer -"
Der Redner spricht lange Minuten. Dann noch ein anderer. Stille. Sie singen schallend: „- Die Fahne hoch -"
Mir kriecht die Wut von der Brust in den Hals.
„Kam'raden, die - erschossen -"
Lasst sie hier mal aufmarschieren, unsere Genossen. In dunkler Nacht von euch abgeknallt, in euren Folterkellern totgequält. Eine endlose graue Reihe. Aber die Lebenden stehen überall, unsichtbar für euch. Sie beobachten euch jederzeit ----„Heil"-Rufe ertönten. Plötzlich zucke ich zusammen.
Ich packe Rothackers Arm, vergesse, dass Leute um uns stehen. Wir sehen uns mit aufgerissenen Augen an, Rothackers Gesicht ist verzerrt. Es scheint uns unfassbar, unmöglich - und doch - gegen das letzte hallende „Heil!" der Menge schrie eine gellende Frauenstimme: „Nieder mit dem Faschismus! -- Rot Front! ~"
Jetzt - noch eine Frauenstimme, sie muss von der andern Straßenseite kommen: „Nieder! Nieder! - Rot Front!"
Wir sind aus der Garagendurchfahrt gesprungen. Im gleichen Augenblick. Wir haben keinen Gedanken dafür, dass man uns in dieser gefährlichen Situation vielleicht erkennen kann. Wutverzerrte Gesichter sind um uns, drohend geschwungene Fäuste. Menschenklumpen, die aufeinander einreden, nein, einschreien.
Wir sehen, wie sich aus der durcheinander gelaufenen SA zwei Gruppen lösen und zu beiden Seiten der Straße in ein Haus stürmen. Eine Gruppe SA-Leute kommt bald zurück. Sie haben eine Frau in der Mitte, halten sie an den Armen fest. Ich sehe für einen Augenblick eine blaue Schürze, ein blasses Gesicht, zerzauste schwarze Haare. Der Menschenhaufen schiebt sich dazwischen. Wir laufen zwischen den erregten Menschen hin und her. Meine Nerven zerren. Die Menschen hängen fast aus den Fenstern. Die sind so aufgeregt wie wir. Wir sehen es an den Gebärden, den angespannten Gesichtern. Ihre Straße hat gesprochen. Da erschallen Kommandos. Augenblicke später marschiert die SA. Harte verbissene Gesichter, Wut und Ohnmacht. Der Ruf muss sie in diesen Minuten, bei diesem Anlass wie ein Hieb getroffen haben.
Als sich die Menge etwas verlaufen hat, gehen wir zu dem Haus Nr. 52 hinüber. An der Hauswand hängt, umrahmt von einer grünen Girlande, eine Bronzeplakette. Sie trägt ein Hakenkreuz am Kopf. Darunter steht:
„Hier fiel am 30. Januar 1933 am Tage der nationalen Erhebung der Sturmführer des SA-Sturmes 33 Hans Eberhard Maikowski. Er fiel für Deutschland!"
Als wir weitergehen, sagt Rothacker leise: „,Hier fiel' steht an der Plakette, nicht: ,Hier wurde von Kommunisten ermordet' ..."
Er sieht mich an.
„Das schreiben sie sonst immer auf Gedenktafeln. Am Landwehrkanal steht so eine. Die glauben also selbst nicht, dass ihn unsere Jungs erschossen haben." -
Als Heinz Preuß auch am zweiten Tage nicht nach Hause gekommen war, entschloss sich seine Mutter, meinen Rat zu befolgen. Sie ging zur Polizei.
An der Tür der Polizeiwache hing ein großes Schild:
„Der deutsche Gruß heißt: Heil Hitler!"
Frau Preuß schob die Tür auf, blieb auf dem hell erleuchteten Korridor zögernd stehen. Überall waren Türen. Sie ging den Korridor entlang, las die Schilder und Nummern an den Türen. Wo musste sie nach Heinz fragen? Sie wissen doch sicher alle Bescheid, ist doch die Polizei, dachte sie.
Drei Beamte saßen in dem Zimmer. Über Schreibarbeiten gebeugt. Der in der Mitte, ein dicker, gutmütig aussehender Mann, rief: „Kommen Sie man rein, Muttchen. - Was wollen Sie denn?"
Frau Preuß ging langsam zu dem Holzgeländer, das den Raum teilte.
„Guten Abend", sagte sie verschüchtert.
„Das heißt: Heil Hitler!" sagte der Dicke laut. „Na, was wollen Sie?"
„Heil Hitler!" wiederholte Frau Preuß erschrocken. „Ich wollte mich erkundigen - ich suche meinen Sohn."
Sie krümmte sich zusammen, wurde noch kleiner. Die Männer in der blauen Uniform waren ein Stück Obrigkeit, von der die Bibel sagte, dass man ihr untertänig und gehorsam sein soll.
Der dicke Schupo lachte.
„Ihren Sohn? Der dürfte doch schon ziemlich groß sein. Wie alt ist er denn?"
„Zweiundzwanzig Jahre", sagte Frau Preuß leise.
„Na, und?" sagte der Dicke.
„Er ist nicht nach Hause gekommen - gestern schon nicht", sagte Frau Preuß angstvoll.
„Kommt doch vor in dem Alter." Der Dicke griente. „Wird bei seiner Braut sein."
„Nein. Es muss ihm etwas zugestoßen sein."
Die Angst in der Stimme der alten Frau rührte den Beamten wohl.
„So? - Wo wohnen Sie denn?" fragte er.
„Wallstraße zweiundachtzig", sagte Frau Preuß.
„Maikowskistraße!" verbesserte der Dicke laut.
Er stand auf.
„Kommen Sie mal mit. Sie sind ja hier gemeldet", sagte er.
Sie gingen durch eine Verbindungstür in das Nebenzimmer.
„Ihr Name?"
„Preuß - Alwine Preuß."
Der Dicke zog einen Kartothekkasten aus dem Regal. Blätterte darin.
„Alwine Preuß - Heinz Preuß - geboren am 8. April 1911. Stimmt das?"
„Ja", sagte Frau Preuß leise, als hätte er ihr ein Register Vorstrafen vorgelesen.
Der Dicke wippte die grüne Karte in der Hand.
„Na und - was soll nun werden?"
„Ich dachte, Sie wüssten - ich habe solche Angst - er muss verunglückt sein —", sagte Frau Preuß verstört.
„Wir können doch nicht wissen, wo jeder steckt! Wollen Sie ihn als vermisst melden? - Ist eigentlich schon Büroschluss!" sagte der Dicke ungeduldig.
„Können Sie sich nicht erkundigen - ich bin so unruhig -."
Frau Preuß weinte. Der Dicke sah sie einen Augenblick an. „Na nu, na nu", sagte er. „Setzen Sie sich mal hin. Ich will's versuchen."
Frau Preuß hörte, wie er verschiedene amtliche Stellen anrief. Er nannte jedes Mal Namen und Geburtstag ihres Jungen.
„Nein? - Danke. Heil Hitler!" sagte er mehreremal.
Plötzlich wurde seine Stimme laut.
„Preuß - ja - Heinz Preuß----Wie? - General-Pape-
Straße? - So, so. - Danke. Heil Hitler!" sagte er.
Er schob schurrend den Stuhl zurück, stand auf.
„Ihr Sohn ist eingeliefert worden!" sagte er scharf.
„Eingeliefert - weshalb denn?" stammelte Frau Preuß.
Der Dicke schob den Kasten in das Fach zurück.
„Das wird er selbst am besten wissen!" sagte er barsch.
„Kann ich ihn nicht sehen — sprechen — können Sie mir nicht —?" Frau Preuß weinte wieder.
„Damit haben wir nichts zu tun. Auch gar keine Machtbefugnisse. Der ist bei der Feldpolizei!" sagte der Dicke knapp.
Da ging Frau Preuß weinend nach Hause.
Wir haben schon am ersten Tag, als Preuß nicht wiederkam, alle Genossen benachrichtigt und gewarnt. Heinz Preuß kannte auch eine unserer Stellen, an der Material lagerte. Sie wurde sofort verlegt. Wir wissen, dass Heinz Preuß ein treuer, zuverlässiger Genosse ist. Aber wir rechnen bei jedem verhafteten Genossen prinzipiell damit, dass er Aussagen machen könnte. Wir haben zwar allen Genossen klargemacht, dass sie mit Aussagen bei der Gestapo nur ihre eigene illegale Arbeit bestätigen und sich so selbst belasten. Wir können aber nicht wissen, ob jeder Genosse die physischen Martern verträgt.
Dammert ist inzwischen aus der Maikowski-Kaserne entlassen worden. Wir haben allen Genossen seinen Verrat mitgeteilt und vor ihm gewarnt. Dass er Kurgel nannte, können wir menschlich verstehen. Er konnte die Folterung nicht aushalten. Vielleicht hat er auch an seine Frau und die beiden Kinder gedacht. Unser politisches Urteil musste hart und eindeutig sein. Es würde für jeden von uns so lauten.
Ich gehe langsam durch die Straßen. Es ist strahlendes Wetter. Die Menschen tragen helle Sommerkleider. Wie ich das gern habe, das Gewühl, das Bunte!
Gestern habe ich Hilde im Büro angerufen.
„Kommst du Sonntag mit an die Havel?"
„Ja. Ich freue mich schon darauf."
Wir wechseln jedes Mal die Fragen. Ihr „Ja" bedeutet, dass Franz ihr einen Treff für uns gegeben hat. Ich treffe Hilde dann abends in ihrer Bürogegend. Franz hat diesmal eine neue Wohnung genannt. Sie haben mehr Möglichkeiten als wir und damit bessere Arbeitsbedingungen.
„------Für die Auslandsdeutschen!"
Ein Junge aus der Hitler-Jugend rasselt mit einer Sammelbüchse vor mir. Der andere hat ein Körbchen in der Hand. Blauweiße Plaketten sind darin. Ich schüttle den Kopf. Schon sind sie weiter. In Schwärmen sind die ja hier! Hitler-Jugend, ganz kleine Jungens und Mädels vom Jungvolk, auch Schulkinder, die als Sammelausweis nur eine Armbinde tragen. Jeder, aber auch jeder Passant wird angehalten. Ich sehe, wie viele die erworbenen Plaketten schon von weitem vorweisen. Warum sie die dann nicht tragen? Sie haben die zehn Pfennig nur geopfert, um endlich den Heuschreckenschwarm der Sammler loszuwerden. Wollen jetzt aber nicht für die Nazis Propaganda laufen. Ich beobachte die Gesichter. Es ist nichts von der Freude des Spenders darin, wenn sie angesprochen werden. Manche Passanten gehen an den vorgehaltenen Büchsen stumm vorbei. In ihren verschlossenen Mienen steht mehr als eine Ablehnung der Spende. Nimmt denn das auch kein Ende? Jede Woche eine neue „Spende". Das Propagandaministerium ist unerschöpflich in Schröpfideen. Die NS-Frauenschaft, die SA, die Hitler-Jugend, das Jungvolk, die Partei. Die Büchsen hören nicht auf zu rasseln.
Wer nur das äußere Bild sieht, muss annehmen, dass Deutschland nationalsozialistisch geworden ist. Braune und schwarze Uniformen überall. Fahnen, Bilder des „Führers" in fast allen Schaufenstern. Marschierende SA, marschierende SS, Hitler-Jugend, Jungvolk mit dröhnenden Landsknechtstrommeln. Auf Motorrädern: Uniformen. In neuen Autos: Uniformen.
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