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Ernst Ottwalt – Ruhe und Ordnung (1922)
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DIE HAND AN DER GURGEL

Was nun?
In der Kaserne herrscht tiefste Niedergeschlagenheit. Kapp ist zurückgetreten, der Putsch missglückt. Also können wir jetzt nach Hause gehen? Also sind unsere Kameraden „umsonst gefallen"?
Wir sind blamiert bis auf die Knochen. Alle hochfliegenden Pläne, die einige Enthusiasten unter uns in leidenschaftlichen Diskussionen immer wieder auseinandergesetzt haben, sind sinnlos gewesen.
Die Republik hat gesiegt.
Wir sind wie vor den Kopf geschlagen. Was sollen wir jetzt noch unter Waffen? Einige Hitzköpfe propagieren einen Putsch, den wir höchst selbständig unternehmen sollen. Aber kein Mensch hat Lust dazu. Nicht etwa, weil wir die Aussichtslosigkeit eines solchen Unternehmens einsehen, sondern einfach deshalb, weil wir zu verwirrt und zu enttäuscht sind, um überhaupt etwas zu tun.
Der Krieg ist zu Ende. Das ist der Drehpunkt aller Gespräche an diesem Tage.
Aber man schickt uns nicht nach Hause. Es scheint, als ob mit dem Rücktritt der Rebellenregierung die Kämpfe erst richtig beginnen sollten. Fortwährend wird geschossen, und wir wissen nicht, warum.
Plötzlich tauchen bei der Kompanie der Einwohnerwehr einige Leute auf, die sich stolz als Demokraten und sogar als Sozialdemokraten bezeichnen. Was wollen sie bei uns? Die allgemeine Ratlosigkeit und Verwirrung wächst von Stunde zu Stunde.
Über Nacht hat sich unsere Stellung in so groteskem Maße gewandelt, dass wir immer noch nicht daran glauben können: Wir, die wir gestern noch mehr oder weniger offen auf der Seite der Republikgegner standen, sind heute plötzlich die berufenen Hüter und Beschützer der rechtmäßigen Regierung, von der wir nichts wissen wollen. Und die Anderen, die gestern noch mit dem Schein des Rechts die Truppen der Militärdiktatur bekämpften, sind nun die Feinde der Republik, „Aufständische", „Verbrecher", die den Frieden stören, die wir mit vollster Billigung aller Gesetze und in Erfüllung
einer hohen sittlichen Pflicht totschlagen dürfen und müssen.
Beim Kompanieappell wird uns die Lage klargemacht: Jetzt handelt es sich eben nicht mehr um Kapp-Lüttwitz, jetzt ist die deutsche Republik in schwerster Gefahr, und man muss sie gegen die Angriffe der Bolschewisten verteidigen, die einen Rätestaat Deutschland errichten wollen.
Und plötzlich sind sie alle wieder da: der Befehlshaber der Reichswehr, der General Seeckt, von dessen Existenz wir seit vierzehn Tagen überhaupt nichts mehr gehört haben, erlässt Aufrufe an seine Truppen, die Regierung in Stuttgart telegraphiert Dank und Ermahnung...
Der Teufel soll sich darin zurecht finden! Wir bemühen uns nicht mehr darum. Wir sind Landsknechte geworden. Wir werden von der Republik bezahlt, also beschützen wir sie. Die Bürger der Stadt schicken uns Zigaretten und Schokolade in die Kaserne, also passen wir auf, dass die Spartakisten ihr Eigentum nicht zerstören. Und im Grunde haben wir mit alledem so gut wie nichts zu tun.
Wir sind betrogene Betrüger. Wir tragen unsere Haut zu Markte und wissen nicht, warum und wozu. Dann sagt man uns, dass die heiligsten Güter der Nation — Privateigentum und Kultur — gegen eine wilde Meute blutgieriger Strolche verteidigt werden müssen. Wir verteidigen sie.
Das Geknatter der Schüsse, der dumpfe Krach explodierender Handgranaten, das dröhnende Stoßen schwerer Minen und das Donnern der Geschütze erfüllt ohne Unterbrechung die nächsten Tage und Nächte.
Fortwährend werden wir an den Stadtgrenzen eingesetzt, um den Ansturm der „Roten Armee" abzuschlagen.
Wohin wir auch bei diesen Unternehmungen kommen, überall — im Osten, Süden, Norden und Westen der Stadt — sehen wir uns dem Feind gegenüber.
Die Stadt ist eingeschlossen.
Wo kommen diese Menschen alle her? Es müssen Tausende sein, entschlossen, gut bewaffnet und noch besser geführt.
In den kleineren Städten der Provinz sind die Schupoabteilungen und die Einwohnerwehren entwaffnet. Aus dem Mansfelder Seekreis, aus Merseburg, aus dem Geiseltal, aus Leuna, —
von allen Seiten strömen die bewaffneten Arbeiter auf Halle zu.
Wir werden unruhig. Wir fühlen, dass sich uns eine eiserne Hand um die Gurgel legt. Von Tag zu Tag wird ihr Griff würgender.
Wir rechnen unsere Chancen aus. Sie stehen nicht gut. In der ganzen Stadt liegen vielleicht zweieinhalb Tausend bewaffneter Truppen. Gut die Hälfte davon ist für Kampfhandlungen unbrauchbar. Schon mehren sich die Fälle, dass die älteren Herren der Einwohnerwehr — gutgestellte Bürger, die aus irgendeiner romantischen Regung heraus, oder weil sie zu Hause Angst hatten, sich in die Truppe einreihen ließen — sich weigern, „an die Front" zu gehen.
Wir sind andauernd auf den Beinen. Tag und Nacht. Bald hier, bald da werden wir eingesetzt. Immer kommt es zu heftigen Schiessereien. Immer gibt es Verwundete, fast nie geht es ohne einen oder mehrere Tote ab.
Zudem wird bei uns die Stimmung schlecht. Wir haben die Empfindung, als ob die Zeitfreiwilligen-Formationen über Gebühr in Anspruch genommen werden. Aktive Reichswehrtruppen sehen wir kaum einmal im Gefecht. Immer nur
Studenten und die eine Hundertschaft Sipo, die seit einiger Zeit in der Stadt liegt.
Eines Abends spät werden wir wieder auf einigen Lastautos zur Artilleriekaserne gefahren, die sehr bedroht ist. Sie liegt im Süden, nur wenige Kilometer von der Arbeiterstadt Ammendorf entfernt, wo sich die Arbeiter der Leunawerke und des Geiseltals sammeln. Keinen Augenblick haben die dort liegenden Truppen Ruhe. Fortwährend wird die Kaserne beschossen. Es ist schon lebensgefährlich, nur einmal über den Kasernenhof zu gehen.
In der Dunkelheit kommen wir an. Während wir die Wagen verlassen, bekommen wir schon Feuer. Dazu hören wir von einem großen Angriff der Arbeiter, der in dieser Nacht vor sich gehen soll.
In der Reithalle werden wir eingeteilt. Es ereignet sich dabei ein peinlicher Zwischenfall, der für unsere Lage sehr bezeichnend ist:
Da sind einige Studenten. Sie gehören irgendeiner kleineren Korporation an, junge Leute mit riesigen Schmissen auf der Backe. Bei den ersten M. G.-Garben, die über den Kasernenhof fegen, verlieren sie die Nerven. Wie sie eingeteilt werden sollen, tritt ihr Führer vor und weigert sich, mit seinen Leuten nach vorn zu gehen. Die Korporation habe bereits während der letzten Tage zwei Tote und vier Verwundete zu beklagen gehabt, es befänden sich unter ihnen mehrere unausgebildete Leute, und er könne die Verantwortung dafür nicht übernehmen, seine Leute in den sicheren Tod zu schicken.
Wir schämen uns für den Studenten. Seine Verbindungsbrüder stehen mit niedergeschlagenen Augen um ihn.
Michael, der uns heute wieder führt, bleibt ganz ruhig. Er winkt einen Reichswehrunteroffizier heran: „Lassen Sie für die Herren ein Zimmer reservieren. Aber bitte eins, das nicht in der Feuerlinie liegt."
Der Unteroffizier salutiert, und die Studenten gehen mit ihm.
Webach und ich kommen mit einem schweren M. G. zu einer Gruppe von etwa zwanzig Korpsstudenten, die einen Sonderauftrag bekommen.
Wir besteigen wieder ein Lastauto und fahren nach Westen. Dort sollen wir eine Eisenbahnbrücke bewachen, über die heute Nacht eine Abteilung Eislebener Arbeiter kommen wird.
Auf schmalen Feldwegen fahren wir, bis das Auto plötzlich hält.
Der Chauffeur, ein Reichswehrmann, markiert Panne. Er bastelt umständlich am Motor herum und sagt dann, dass er den Wagen nicht wieder in Gang bringen könne.
Wir steigen ab und gehen zu Fuß weiter. Kaum sind wir einige Meter entfernt, da wendet das Auto plötzlich und fährt in rasendem Tempo zur Kaserne zurück.
Flüche fliegen hinter dem Chauffeur her. Einer hebt langsam den Karabiner und versucht, dem Feigling die Pneus zu zerschießen, aber es ist schon zu dunkel, er verfehlt sein Ziel.
Es hat geregnet, die Wege sind lehmig und aufgeweicht. Das schwere M. G., das ich mit Webach trage, wird zu einer fast unerträglichen Belastung. Immer wieder rutschen wir aus. Dazu knallen fortgesetzt Schüsse.
Endlich liegt die Brücke vor uns. Eine Bahnwärterbude steht davor. „Nr. 38" leuchtet es von einem weißen Kalkviereck. Die Tür splittert unter einigen eingeklemmten Seitengewehren auf. Der einzige Raum ist leer. Nur ein Telefon hängt an der Wand.
Der Führer, der Student Kluge, macht uns die
Situation klar. Sie ist verzweifelt: der Bahndamm, auf dem wir liegen, ist in etwa achthundert Meter Entfernung nach links und nach rechts von den Arbeitern besetzt. Wir müssen uns nach zwei Seiten wehren, wenn wir angegriffen werden.
Posten werden ausgestellt. Wir anderen hocken uns auf den Fußboden der Bude nieder. Es regnet in Strömen. Draußen klappern die Schritte der Posten.
Zigaretten glimmen auf, aber ein ruhiges Gespräch will nicht in Gang kommen. Immer wieder geraten sich zwei Leute in die Haare. Um Nichtigkeiten. Trotzdem nehmen wir alle leidenschaftlich Stellung und freuen uns, etwas zu haben, was unsere Gedanken von unserer gefährlichen Lage ablenkt.
Zwei Feldflaschen mit Schnaps kreisen. Dann erzählt jemand Wirtinverse. Niemand hört zu. Draußen verstärkt sich der Lärm der Schüsse.
Einige Male dröhnt die Erde unter einem furchtbaren Krach. Ein Artillerist unter uns erläutert sachverständig, dass das eine 21-cm-Feldhaubitze war. Wir nehmen es zur Kenntnis und frösteln.
Die Tür geht auf, und ein Posten erscheint, triefend und sich schüttelnd.
„Sie, Kluge," sagt er in das Dunkel der Hütte, „man hört in diesem verfluchten Regen überhaupt nichts. Wenn das so weiter geht, merken wir von den Eislebenern nicht eher etwas, als bis sie uns mit 'nem Latschen übern Kopp hauen."
Ein anderer stichelt: „Sie haben wohl Angst vor dem Latschen, wie?"
Der Posten schimpft zurück: „Das waren Sie wohl, Kühn? Also ich sage Ihnen, wenn wir uns nach dieser schönen Sommernacht noch mal irgendwo treffen sollten, dann poliere ich Ihnen die Fresse, Sie eigentümlicher Mensch, Sie!"
Kluge bringt die beiden auseinander: „Seid ihr denn verrückt geworden? Es ist doch heller Wahnsinn, wenn wir uns jetzt hier noch gegenseitig auffressen wollen. Augenblicklich gebt ihr Ruhe! Sie, Fischer, gehen wieder an Ihren Posten, ja?"
Der Posten entfernt sich brummend.
Kluge sitzt neben mir.
„Es ist doch merkwürdig," sagt er leise. „Kameradschaftlichkeit ist eine schöne Sache. Aber solange nicht eine unmittelbare gemeinsame
Gefahr vorhanden ist, gehen die angeblichen Kameraden aufeinander los und würden sich am liebsten den Hals umdrehen."
Ein anderer mischt sich ein:
„Man müsste das mal untersuchen," sagt er ironisch. „Thema zu meiner Doktorarbeit: Die soziologischen Grundlagen des Zusammengehörigkeitsgefühls oder Zufall als Motor gesellschaftsbildenden Wollens. Denke mir das sehr interessant."
Das Gespräch wird allgemeiner. Feldzugserinnerungen zu diesem Thema werden ausgetauscht, und es dauert nicht lange, bis jemand unsicher sagt:
„...vor zwei Jahren waren die da drüben auch unsere Kameraden, und jetzt..."
Schweigen.
Dann sagt Kluge bedächtig: „Ja, es ist im Grunde genommen zum Kotzen. Wir könnten uns doch schließlich miteinander vertragen. Ich persönlich hätte gar nichts dagegen."
„Lieber Freund, das würde dir verdammt schlecht bekommen. Wenn man den Brüdern den kleinen Finger gibt, nehmen sie die ganze Hand. Das ist eine Essensfrage: die anderen wollen fressen, und du hinderst sie daran. Und ich will am Fressnapf bleiben und lasse mich da nicht wegdrängen. Ich weiß also nicht, wie wir uns vertragen können."
„Und außerdem vergessen Sie den Rätestaat, verehrter Herr," sagt ein Dritter.
„Ich denke mir, auch in einem Rätestaat braucht man Menschen, die etwas gelernt haben, und die eine Sache verstehen. Theoretisch könnte ich mir vorstellen, dass ich auch in einem Rätestaat arbeiten und zufrieden sein könnte," verteidigt sich Kluge.
„Theoretisch ist gut," höhnt jemand. „Praktisch würden dich die Latjer jedenfalls bei der ersten besten Gelegenheit totschlagen, mein Lieber."
„Das ist es ja gerade, was so zum Kotzen ist," gibt Kluge bedauernd zu.
„Also sind wir uns wieder einmal allesamt einig," stellt Kracht abschließend fest, und das Gespräch wendet sich unverfänglicheren Themen zu: Mensuren, Bonifazius Kiesewetter, Kneipe und Weibern.
Da schrillt plötzlich das Telefon. Kluge springt heran, nimmt den Hörer vorsichtig ab und lauscht. Wir anderen halten den Atem an.
Eine helle Stimme berichtet etwas, eine dunklere spricht dagegen, dann klingen beide zusammen. Kluge hängt ab.
„So, meine Herren," sagt er sachlich, „jetzt ist es soweit. Ich habe eben ein Gespräch zwischen den Buden 39 und 37 mitgehört. In einer halben Stunde etwa werden von drüben einige zweihundert Arbeiter über die Brücke kommen. Das heißt, sie werden es versuchen. Dass es ihnen nicht gelingen wird, das wissen wir ja."
Wir treten in den Regen hinaus. Kluge gibt seine Befehle. Wenn er eine grüne Rakete abschießt, sollen wir das Feuer auf die Brücke eröffnen. Nicht eine Sekunde eher.
Wir legen uns eng nebeneinander auf die Schienen. Es regnet immer noch. Ich hege mit Webach an unserem M. G. und presse die Zähne zusammen. Ich fürchte, man könnte hören, dass sie in irrsinnigem Rhythmus aufeinander schlagen.
Ich habe nicht gewusst, dass das Klopfen eines Herzens und das leise pfeifende Geräusch des Atems stärker und wilder sein kann als das Rauschen des Regens, das Surren des Windes und der Lärm fallender Schüsse.
Wir starren in das Dunkel jenseits der Brücke. Nur wenige Minuten noch, dann werden drüben
Menschen auftauchen und blindlings in die Feuergarbe unseres Maschinengewehrs hineinlaufen. Niemand wird sich retten können.
Wir fiebern dem Augenblick entgegen, wo uns die grüne Rakete den Befehl zum Feuern geben wird.
Warum? Es ist nicht Blutgier, ist nicht einmal das Gefühl, für eine gerechte Sache zu kämpfen, was uns so zum Morden drängt. Es ist nichts als die zitternde, verzweifelnde, fast betende Sehnsucht nach Erlösung aus dieser unerträglichen Spannung, die in unseren Herzen und Hirnen reißt und wühlt.
Die Minuten dehnen sich zu Stunden, zu Ewigkeiten.
Fern zuckt hin und wieder ein greller Schein auf und lässt das schwarze Wasser, das sich gurgelnd an den Brückenpfeilern bricht, aufglänzen. Dann sieht man auch seinen Nebenmann: eine graue Gestalt, kaum zu unterscheiden von dem Schotter der Geleise und dem Gemäuer des Brückenkopfes.
Niemand wagt, auch nur zu flüstern.
Plötzlich drängt uns der Wind seltsame Geräusche zu. Fetzen eines Liedes. Ich habe es oft singen hören, wenn junge Arbeiter durch
die Straßen zogen. Ein kurzer, hackender Takt, eine fast triviale Melodie. Aber jetzt erschüttert sie mich. Ich bin diesen schwachen, fernen Klängen rettungslos preisgegeben, ich sauge sie gierig und unwillig zugleich in mich auf:
„...mit uns zieht die neue Zeit,
mit uns zieht die neue Zeit..."
„Sie kommen!"
Einer flüstert es dem andern zu und zischt sofort seinen Nebenmann zur Ruhe, denn das scharfe Flüstern dröhnt in unseren Ohren wie Donner.
Noch fünf Minuten, vier...
Das Knattern eines Motors zerreißt die Stille. Nagelstiefel klappern auf dem Schotter. Keuchen, Rufen.
Schmutzig und durchnässt taucht ein Motorradfahrer hinter uns auf. Er fragt nach dem Führer.
„Zurück, so schnell wie möglich!"
Wir atmen erleichtert auf. Im Nu sind unsere Waffen zusammengepackt,und wir kriechen vorsichtig neben dem Meldegänger den Bahndamm hinunter.
Wie wir gerade die erste schützende Bretterwand des Schrebergartengeländes erreichen, das zwischen uns und der Kaserne liegt, hören wir auf der Brücke das taktmäßige Stampfen vieler Schritte.
Erst nach Minuten wagen wir zu sprechen.
Jetzt sagen alle: „Schade, dass man uns nicht da gelassen hat. Kein Mensch wäre über die Brücke gekommen."
Ich stimme in das allgemeine Bedauern mit ein, aber innerlich bin ich wie erlöst. Wie eine Vision sah ich eben vor mir taumelnde, zuckende, fallende Körper und hörte wahnwitziges Geschrei. So, wie Sparr damals schrie...
Die Führung des Gefechtsabschnitts Süd hatte nachträglich Bedenken bekommen. Von uns wäre kaum einer übrig geblieben, wenn es zum Kampf gekommen wäre. Eine vielfache Überzahl wäre gegen uns vorgegangen. Deshalb rief man uns zurück.
Kurz bevor wir wieder in unser Quartier abtransportiert werden, entsteht eine kleinere Schiesserei. Dabei stellt sich heraus, dass unser schweres Maschinengewehr, mit dem wir vorhin den Anmarsch der Arbeiter aufhalten sollten, völlig unbrauchbar ist. Nach jedem Schuss gibt es eine umständliche Ladehemmung.

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