DIE FRAUEN
Die dicke Petersen stand im Hof am Waschtrog. Sie hatte die Ärmel ihrer blauen Bluse hochgeschlagen und ihre fleischigen Arme standen in dem heißen Seifenwasser wie zwei unförmige Säulen.
Sie wusch die Hosen ihres Mannes. Sie seifte sie gut ein, strich behutsam über die schwachen Stellen und rumpelte dann die steifen Hosenbeine über das wellige Waschbrett.
Sie tat diese Arbeit mit viel Liebe, seufzte nur oft tief auf und wischte sich mit der feuchten Hand die Nase, bevor sie weiter rumpelte.
Sie hatte Sorgen. Sie seufzte wie die lange Margarete, die unter ihr wohnte. Und sie stöhnte wie die schmächtige Karoline, deren kümmerliche Brust kollerte wie ein gesprungener Dudelsack und die Blut spuckte, wenn sie hustete. Ihre Männer hatten alle keine Arbeit.
Karl, ihr Mann, saß oben in der Stube wie ein verprügelter Hund. Er ließ die Mundwinkel nach unten hängen und spuckte nur manchmal verächtlich vor sich hin.
Der lange, stämmige Pieter, der Mann der Margarete, der zwei Zentner stemmte, ein Kreuz hatte, auf das man die ganze Welt stellen konnte, hockte neben ihm und sah aus, als wäre er zum Hängen verurteilt.
Sogar der blasse Gottlieb, der, wie seine Frau, schwindsüchtig war, aber sonst immer die Internationale pfiff und gegen die Fenster trommelte, schlich durch das Haus wie ein Sünder, brummte und hielt seine Hände ängstlich auf den Rücken.
Die dicke Petersen verstand das nicht. Sie dachte daran, wie sie ihr Kerl auf seine Arme nahm trotz ihrer Beleibtheit. Und diese starken Männer, diese Klötze, ließen sich aussperren.
Heute Morgen waren sie das sechste Mal zurückgekommen, mit krummen Rücken, hängenden Armen, dummen Gesichtern. Wie eine Schar gescholtener Kinder sahen sie aus.
"Der fette Siebert schickt uns wieder heim", hatte ihr Alter zu ihr gesagt, ohne sie anzusehen.
"Und er will uns nicht wieder nehmen, bevor wir nicht zu Kreuze kriechen und neun Stunden arbeiten", klagte der große Pieter.
"Halunken, Spitzbuben, Hungerleider sollen wir sein, hat er uns noch nachgeschrien", rumorte der schwindsüchtige Gottlieb, und dann waren sie alle drei an ihr vorbeigeschlichen ins Haus hinein.
Achthundert Männer, große, starke Männer, mit Fäusten wie Schmiedehämmer, mit Kraft, die den alten, fetten Siebert zu Mus schlagen konnten, waren also tatsächlich heimgekommen - zum sechsten Male - und keiner hatte die Hand erhoben gegen den Dickbauch.
Sie kannte den fetten Siebert. Sah seine kleinen Wurstelbeine, den vorstehenden Bauch, die karierten Hosen, die er immer trug, wenn er vor der Zeche stand und in die drängenden Männer hinein schrie wie ein krächzender Hahn.
Ha - als ob man mit diesem Männlein nicht fertig werden könnte! Das Maul müsste man ihm stopfen. Die karierten Hosenbeine herunterreißen. Ihm seinen dicken Bauch zertreten. O - sie reckte ihre Arme - er sollte ihr nur kommen. Sie wollte ihm schon die Wahrheit sagen. Ihm heimleuchten. Diesem Fettwanst, diesem Großmaul, der zu ihren Männern "Hungerleider" sagte.
Die dicke Petersen wurde aufgeregt. Ihre Arme stießen wie zwei Kolben die Hosenbeine hin und her. Ihr Gesicht verzog sich breit und grimmig. Und ihre großen Brüste sprangen unter der dünnen Bluse auf und nieder.
Die lange Margarete kam aus dem Hause. Ihre schmale, zu spitze Nase drehte sie zu der dicken Petersen hin. Sie sah der Waschenden eine kurze Zeit mit ihren grauen, glänzenden Augen zu.
"Was gaffst du?" fragte die Dicke, und schielte sie bös an.
"Ich will mit dir sprechen", sagte die Margarete und kam näher.
"Mit mir?" Die Dicke stemmte die wassertropfenden Arme in die Seite.
"Ja. Wegen der Männer", antwortete die andere.
"Wegen der Männer?" schrie die Dicke aufgeregt. "Sprich nicht von dem Pack. Lassen sich Lumpen und Hungerleider schimpfen und sitzen in der Küche herum, als hätten sie sogar das Vaterunser vergessen!"
"Ich habe aber nichts mehr zu kochen", sagte die Margarete und sah der Dicken gerade in das Gesicht.
"Und fünf Kinder, die Hunger haben! Oder stimmt das nicht?" Die Dicke schrie so laut, dass ihre Stimme überschnappte. "Aber denke nicht, dass ich eine Kuh bin, die Milch gibt ohne zu fressen. Mein Kleiner schreit seit vorgestern, weil er keine Milch mehr aus den Brüsten ziehen kann."
Die lange Margerete blieb ruhig. "Ich weiß das", sagte sie nach einer Weile. "Und gerade darum will ich mit dir sprechen." Sie trat einen Schritt vor und fasste die Dicke an der Bluse. "Wenn die Männer nicht helfen, dann müssen wir helfen."
"Wir?" kreischte die Dicke auf, und sah der Margarete in die
blitzenden Augen.
"Ja, wir!" echote die und ihr Gesicht wurde scharf und hart. Die dicke Petersen beugte sich wieder über ihr Waschfass und rumpelte weiter. "Sag mir nur wie?" fragte sie plötzlich und drehte ihr Gesicht zur anderen zurück. "Der einzige, der sie hindert zu arbeiten, ist der Fettwanst, der Siebert. Den sollten sie totschlagen, die Schlappschwänze, oder aufhängen, oder in seinen Schacht werfen."
"Sie tun es aber nicht, Kläre. Sie tun es nicht." Die lange Margarete nannte die Petersen mit ihrem Vornamen, fasste mit ihren Händen nach ihren festen Schultern und schüttelte sie hin und her.
"Und?" fragte die Petersen. Sie verstand auf einmal die andere. Ihre fleischigen Arme strafften sich.
"Darum müssen wir es tun, Kläre. Ich und du und die anderen, bevor die Kinder verhungern." Ein gefährliches Glimmen sprang in das Gesicht der Margarete. Ihr Mund hing verkrampft nach unten. Ihr schmächtiger Körper zitterte und ihre Hände, die immer noch auf den Schultern der Dicken lagen, krümmten sich und krallten sich
tief in den Rücken der Petersen.
Die Dicke fing das Glimmen auf. Sie wurde aber nicht davon erfasst. Sie schüttelte die Margarete nur ab, trocknete die Hände an der schwarzen Schürze und sagte mit ihrer lauten, hohen Stimme: "Muss es gleich sein?"
"Gleich!" rief die lange Margarete zurück, bog sich zusammen und schnellte wieder nach oben. "Gleich, ich rufe nur noch die Karoline!"
Die Karoline stand schon auf der Treppe. Ihre kleinen gelben Augen blitzten nach unten. Sie hatte die beiden gehört.
"Auf die Zeche wollt ihr also?" trompetete sie dünn und heiser hinunter. "Soll ich mir einen Knüttel mitnehmen? Einen dicken, eichenen Knüttel? - Nein", schrie sie lauter, "meine Hände genügen. Erwürgen will ich den fetten Kerl damit. Erwürgen!"
Sie hüstelte laut und krächzend, legte die mageren, gelben Hände auf die eingefallene Brust und spie Blut.
Sie gingen durch den Hausflur auf die Straße. Auf der Straße stand die Böttcher, die rundliche, polnische Meta, die beiden Kallonovskys und Mutter Schulz.
"Geht ihr mit?" schrie die lange Margarete. "Wo wollt ihr hin?" fragte die Mutter Schulz. "Auf die Zeche, Mutter Schulz. Den fetten Siebert aufhängen, damit die Männer wieder arbeiten können!"
"Au, au!" rief die polnische Meta, "ich gehe mit." "Ich auch", sagte die kleine Böttcher, und schnäuzte ihren Kleinsten noch die Nase, bevor sie sich den anderen anschloss.
Als sie zu dem Laden von Meister Bernhard, dem Fleischer, kamen, waren es schon zwanzig. Hier standen viele Frauen aus der Nachbarschaft mit Körben und Taschen. Aber der untersetzte, schieläugige Bernhard wollte ihnen kein Fleisch geben
"Erst will ich Geld sehen, oder wissen, dass eure Männer wieder arbeiten!" krakelte er aus seinem Laden.
"Kommt mit!" schrie die lange Margarete in den schimpfenden
Haufen hinein.
"Wohin?" schrien die Frauen.
"Auf die Zeche! Zum fetten Siebert!" grölte die polnische Meta.
"Ja, er soll unsere Männer wieder arbeiten lassen", sagte eine ängstliche, stille Frau.
Quatsch", krähte die keuchende Karoline, "wir wollen ihn totschlagen!"
"Oder aufhängen!"
"Oder in seinen Schacht stürzen!"
Die Frauen überschrien sich gegenseitig.
Am kleinen Markt waren es schon zweihundert, Als sie über die Friedberger Straße zogen, waren es vierhundert. Und als sie vor der Zeche standen, fehlte keine der Frauen mehr aus der ganzen Kolonie.
Der fette Siebert sah sie kommen. Er stieg die kleine Treppe von den Koksöfen, auf denen er stand, hinab, strampelte mit s einen rundlichen Beinen über den Zechenplatz und stand nun etwas erhöht hinter dem Tor und sah auf sie hinter.
"Aufmachen!" brüllte die lange Margarete und rüttelte an dem eisernen Tore.
"Was wollt ihr?" krähte der Fettbäuchige. "Wollt ihr euch über eure Männer beklagen? Haben sie keine Kraft mehr? Kommen sie nicht mehr jeden Abend zu euch in die Betten?" Er sprach langsam und stoßweise, denn das Fett hinderte ihn am Sprechen.
"Dich wollen wir!" schrie die lange Margarete wieder.
"Ja, dich!" brüllte die polnische Meta.
"Zu dir ins Bett", zischte die kranke Karoline und spie hüstelnd das Blut durch die Gitterstäbe.
Alle schrien durcheinander. Manche hoben Steine auf und warfen nach dem Fetten. Nur die dicke Petersen war still. Sie stand mit dem Leib gegen das Tor gestemmt und sah in der ersten Reihe zu dem dickbeinigen Siebert hinauf.
Der blickte noch immer fröhlich mit seinem aufgeblasenen Gesicht nach den Frauen. Ihm kam das alles so lustig vor. Als sie mit Steinen
warfen, wich er den Steinen aus. lachte laut, wenn dicke Brocken allzu nahe an seinem Kopf vorbeiflogen, oder drohte dieser und jener, die nicht Kraft genug besaßen, zu ihm hinaufzuwerfen, mit seinen kleinen, klumpigen Fingern.
"Er lacht noch", rief die lange Margarete und zielte mit einem großen Stein nach ihm.
"Wir müssen zu ihm!" kreischte eine andere und schlug gegen die festen Gitterstäbe.
"Brecht doch das Tor ein!" schrien die, die hinten standen und drängten nach vorn.
Die dicke Petersen sah noch immer zu dem Fetten. Sein lachendes Gesicht brachte sie in Wut. Sie stemmte sich mit ihrem Körper gegen das hohe Tor und versuchte es nach innen einzubrechen. Es gab aber nicht nach. Da versuchte sie es auszuheben. Sie krallte sich mit ihren groben Händen zwischen die Gitterstäbe und hob es hoch.
Die anderen halfen ihr. Drückten es mit ihren schwachen Kräften nach oben. Hoben es aus den Angeln. Krachend stürzte es nach innen ein.
Die ersten fielen schreiend darüber. Überschlugen sich. Die nächsten waren aber schon oben bei dem Dicken. Der hatte der Petersen erstaunt zugesehen.
Als die Frauen durch das Tor drängten, wollte er fliehen. Er konnte aber nicht. Die Beine waren wie gelähmt. Außerdem war in seinem aufgeschwemmten Körper ein Gefühl von Neugierde. Er wollte wissen, was die Frauen mit ihm machen würden.
Die erste, die sich näherte, war die polnische Meta. Sie holte mit ihrer fleischigen Hand aus und schlug ihm den Hut vom Kopfe.
Er war erstaunt darüber. Er wehrte sich aber nicht. Er sah die Frau, die mit ihren funkelnden Augen vor ihm stand, nur kopfschüttelnd an.
Die starke Meta, die keinen Widerstand spürte, machte das unschlüssig. Ihre wieder erhobene Hand blieb in der Luft hängen. Unterdessen waren auch die anderen gekommen. Eine kleine, untersetzte Frau warf ihm eine Hand voll Asche ins Gesicht, die sie unterwegs aufgerafft hatte.
"Fettwanst!" schrie eine andere und schlug mit einem dürren
Ast nach seinem Leib.
Auch auf diese Frau wirkte seine Ruhe störend. Sie konnten nicht in das aufgedunsene, hilflose Gesicht schlagen und standen ratlos mit erhobenen Händen um ihn herum.
"Haut ihm doch sein Maul kaputt!", rief eine dünne, bleichsüchtige
Frau, die schnaufend heran kam.
"Schlagt ihm seinen hölzernen Schädel ein!" "Pocht ihm auf seinen dicken Bauch!" "Habt ihr keinen Knüttel?"
Jede wusste einen besseren Rat und drängte ungestüm weiter nach vorn.
Aber die vordersten konnten einfach nicht zuschlagen. Sie sahen den alten Siebert, der ein immer ängstlicheres Gesicht bekam, und dessen Beine schon zitterten, groß an. Und der sah sie wieder an. Seine Augen traten weiß und gelb aus den Höhlen. Seine Hände hatte
er ein wenig gehoben.
Da drängte sich die Petersen durch den Kreis. Sie hatte unten
am Tor am tiefsten gelegen, und es hatte lange gedauert, bis sie
sich wieder aufrappeln konnte. Jetzt fuhr sie durch die anderen wie
eine Furie. Ihre Arme schlugen wie zwei Dreschflegel hin und her,
und sie kam dem Mann schnell näher.
Der alte Siebert sah sie kommen. Seine Augen wurden noch weißer,
und es schien, als bräche er zusammen. Aber da war die dicke
Petersen schon neben ihm.
Erst fuhr sie die anderen an. "Gesindel! Feiges Pack! Habt ihr den Mut verloren? Steht herum, als wäre euch der Verstand stehen geblieben. Macht Augen wie eure Männer. Blöd und dumm. Oder seht ihr nicht mehr, dass das der Kerl ist, der eure Männer aus sperrt, der ihnen und euch nichts zu fressen gibt, der euch und eure Kinder hungern lässt? He!"
Und sie nahm den rundlichen, dicken Mann, hob ihn empor legte ihn s ich quer über ihre Arme und drehte sich einmal mit ihm im Kreise herum, dass die Stiefel des Mannes allen unter die Nase fuhren.
"Platz!" schrie sie noch lauter, und sie bahnte sich einen Weg durch die erschrockenen Weiber, den schweren Mann noch immer auf ihren fleischigen Armen.
"Sie geht zum Schacht!" jauchzte die polnische Meta.
"Ja, zum Schacht!" rief eine andere.
"Zum Schacht!" echoten sie alle nach.
"Hinunterwerfen soll sie ihn!"
"Den Hals soll er brechen!"
"Ersaufen soll er da unten!"
Wie eine Peitsche waren die Worte der dicken Petersen auf sie niedergesaust, und nun stürzten sie ihr nach, schreiend grölend -wie eine wilde Meute.
Der alte Siebert musste aber nun spüren, dass etwas mit geschehen sollte, gegen das er sich wehren musste. Er stemmte seine kleinen Fäuste gegen den Leib der Petersen, die ihn immer noch trug, und versuchte sich aufzurichten.
Die Petersen lachte grell auf, als sie merkte, wie der Mann sich wand.
"Lieg still, dicker Klotz", sprach sie ihm zu, "lieg still! Komm, bist auch ein braver Alter!" und sie drückte ihn fest gegen ihre unförmigen Brüste, dass dem Alten der Atem ausging,
"So", zischte sie leiser, "so still musst du liegen. Bist auch sicher bei mir. Weißt du, ich bin nur eine Frau von deinen Hungerleidern. Was sollte ich dir tun? Ich bin ihnen nur davongelaufen, um dir ein Bett zu bereiten. Ein großes, weiches Bett." Sie lachte grell auf und drückte ihn wieder an sich, dass dem Alten die Rippen krachten.
Sie war unterdessen an den Koksöfen vorbeigelaufen, an dem Kesselhaus, an dem Haus, wo sich die Männer wuschen, überquerte noch einen kleinen Platz und stand nun unter dem mächtigen Förderturm,
dessen eiserne Pfeiler sich schlank und steil in den Himmel bohrten.
Die anderen waren ihr immer kreischend und schimpfend gefolgt. Ihre Worte hatten sie weiter trompetet, dass auch die hintersten hörten, was die Petersen dem Alten sagte. Nun standen sie alle vor dem schwarzen, gähnenden Loch, dem Schacht, sahen nach der großen Frau hinüber, die den Mann aus ihren Brüsten löste und ihn über das schwarze Loch hielt.
"So", sagte sie, und packte den Alten am Genick, da hätten wir dich. Siehst du nun dein Bett?" Und sie schüttelte ihn wie einen leeren Sack hin und her.
Der alte Siebert sah weiß und gelb aus. Er musste schon die Besinnung verloren haben. Aber die Petersen schüttelte ihn weiter. Sie musste sich, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, an einem der eiseren Pfeiler festhalten.
"Seht ihn euch an!" schrie sei weiter. "Das ist der Bursche, der eure Männer nicht zu Arbeit gelassen hat. Dieser hohle Kopf. Dieser dünne Hals. Diese hängenden Arme. Dieser dicke, runde Bauch und die kleinen Wurstelbeine! So sieht er aus! Habt ihr auch Furcht vor ihm?"
"Nein, nein!" antworteten die Frauen lauter, trompeteten es wie ein Kriegsgeschrei und schlugen mit allem, was sie erreichen konnten, nach dem leblosen, baumelnden Körper.
"Aber die Männer haben Angst vor ihm!", kreischte sie zurück und ließ das grünlich werdende Männlein wieder zappeln. "Vor diesem Fetthaufen! Vor diesem Rundbauch! Vor diesem Wurstelbruder! Seht nur, wie er baumelt!"
"Darum soll er auch den Hals brechen, darum soll er auch ersaufen!" Sie drehte ihn zu sich und sah ihm in sein starres Gesicht.
Sie wollte ihn noch nicht loslassen. Aber plötzlich entglitt der Körper ihrer Hand und sauste nach unten.
Sie beugten sich alle über das Loch, waren stumm, und ihre Körper zitterten leicht; sie horchten.
Der Körper schlug einige Male auf. Sie hörten es dumpf dröhnen.
Dann kam ein eigentümliches, langanhaltendes Klatschen aus der Tiefe. Er war in das Wasser des Sumpfes gestürzt.
Die Frauen waren noch immer still. Einige wurden sogar unruhig und sahen ängstlich um sich. Nur die dicke Petersen blieb die alte. Als sie den Körper unten aufschlagen hörte, richtete sie sich aus ihrer horchenden Stellung wieder auf, "Nun können wir wohl heimgehen" sagte sie nicht sehr laut, aber so, dass es alle hören konnten,
"Ja, das könnten wir", antworteten einige, und alle drängten unter dem Fördertum hervor,
Sie quollen weiter über den Zechenplatz, Schoben sich über das ausgehobene Tor, und zogen die Straße, die sie heraufgekommen waren, wieder hinunter. Vor der Kolonie zerstreuten sie sich. |
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