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Kurt Kläber - Barrikaden an der Ruhr (1925)
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DIE STREIKER

An dem Tor der Zeche war ein Zettel angeschlagen.
"Was steht darauf?" fragte ein langer Hauer und reckte sich hoch.
"Das Pack!" schrie der erste, der den Zettel gelesen hatte, "sie wollen uns den Lohn schon wieder kürzen."
"Ho!" brüllte ein anderer, "und länger arbeiten sollen wir auch."
Der alte Bernhard schob sich durch. "Ist das wahr?" rief er und las den Zettel.
"Solche Hunde!" schrie der lange Hauer unterdessen. "Sie wollen uns aushungern."
"Ist euch schon recht", antwortete ein anderer. "Ihr fresst ihnen ja aus der Hand, auch wenn ihr euer Kreuz schon nicht mehr heben könnt."
Immer mehr kamen. Sie drängten sich um den Zettel herum. Schrien und lärmten. Einige hoben die Fäuste.
"Keiner fährt ein!" rief der alte Bernhard scharf dazwischen.
"Nein!  Keiner!" brüllte der lange Hauer ihm nach und drängte nach außen.
Vor dem Tor sammelten sie sich. Es war ein großer Haufen. Einige wurden wieder zurückgeholt und fluteten über den Hof.
Nach einer Weile kam der alte Bernhard heraus. "Wir streiken!" rief er laut. "Alle sind einig. Keiner wird hereingelassen!"
"Nein!" schrien die Männer, "wir lassen keinen herein!"
"Was wollen sie noch?" fragte einer, als der alte Bernhard wieder hineinging.
"Sie suchen den Direktor", sagte ein kleines Männchen.
"Ob sie ihn finden?" fragte der große Hauer.
"Sicher nicht", sagte das kleine Männchen. "Die Großen sind nie da, wenn sie denken, es könnte gefährlich werden."
"Den Betriebsführer haben wir aber erwischt", sagte einer, der aus der Zeche kam.
"Was sagte er denn?" fragte das Männchen.
"Wir wollten ihn erst in den Schacht stürzen."
"Ja, er sagte, es wäre wirklich eine Schande, uns so einen Lohn anzubieten. Da haben wir ihn laufen lassen."
"Das hättet ihr nicht tun sollen", rief ein alter Hilfsarbeiter dazwischen. "Sie halten alle zusammen, wenn wir ausgebeutet werden sollen, denn es hat jeder seinen Profit an uns."
Ein anderer nickte: "Wir sind für sie immer nur Vieh zum Geldverdienen. Nichts weiter."
"Was wird nun geschehen?" fragte ein junges Kerlchen.
"Wir dürfen keinen an die Pumpen lassen", knurrte der lange Hauer.
"Nein", stimmte das Männchen bei, "da geben sie zuerst nach." "Unser Pütt soll also ersaufen?" krähte ein Dicker etwas ängstlich. "He, Beyer", belferte das Männchen, "ist es dir lieber, du verhungerst?"
"Nein", antwortete der Alte. "Wo sollen wir aber arbeiten, wenn der Pütt ersoffen ist?"
"So", schrie der lange Hauer, "arbeiten wir uns alle auf den Friedhof. Ist das etwa besser? Sie werden den Pütt auch nicht ersaufen lassen."
"Nein, das werden sie nicht", zischte das Männchen. "Außerdem sind wir ja alle einig."
"Auch die Christlichen haben mit für den Streik gestimmt", rief einer aus der Mitte.
"Sie sind auch hier", sagte der lange Hauer.
"Ich bin einer", betonte ein schwarzhaariger Mann und drängte nach vorn.
"Ich auch", sagte der lange Hauer und reckte sich.
"Ha, ha!" meckerte ein dicker Schachthauer. "Heute ist also auch der liebe Gott mit auf unserer Seite." Alle lachten.
Nach einer Weile kamen die Männer vom Zechenplatz wieder. "Habt ihr ihn nicht gefunden?" rief der lange Hauer ihnen entgegen.
"Nein", antwortete der alte Bernhard. "Er ist heute noch nicht auf der Zeche gewesen."
"Was sollen wir da tun?" fragte ein anderer.
"Warten, bis er kommt", rief der alte Bernhard zurück,
"Wird er auch kommen?" jammerte der ängstliche Beyer und wandte sich an den Alten.
"Er wird schon", lachte der alte Bernhard. "Besonders, wenn er merkt, dass sein Pütt ersäuft und wir keinen hereinlassen."
Die Männer lagerten sich unterdessen nieder. Viele gingen auch nach dem nahen Ort. Einige setzten sich auf die Steinhalde.
"Der dicke Benjamin kommt!" rief einer von ihnen herunter.
"Der Betriebsführer?" fragte der alte Bernhard hinauf.
"Ja", rief der Mann wieder. "Es sind aber zwei Gendarmen mit ihm."
"Sagte ich es nicht?" knurrte der alte Hilfsarbeiter. "Die Großen halten zusammen wie Kitt und wir Schafsköpfe lassen sie immer wieder laufen, wenn sie einmal vor uns eine Verbeugung gemacht haben."
"Er war sicher auf der Polizeiwache", sagte der alte Bernhard. "Nun, er soll nur kommen!" schrie der lange Hauer und hob seine Fäuste.
Die anderen waren aber nicht so zuversichtlich. "Wir sollten uns wenigstens ein paar Stecken holen", riefen einige.
"Ja", rief der Schwarzhaarige und drehte sich nach der Zeche. Sie verschwanden durch das Tor und kamen mit einigen Latten und Hacken wieder.
Die drei kamen in großer Hast heran. Der dicke Benjamin ging ein Stück voraus. "Ich komme in friedlicher Absicht", stammelte er und jappste wie ein Hund.
"Wir kommen in friedlicher Absicht", wiederholten auch die Gendarmen und legten ihre Hände auf die Säbel.
"Ihr habt die Pumpen angehalten", jappste der Dicke weiter, und sah nach dem alten Bernhard. "Ihr habt also sicher die Maschinisten vertrieben. Das ist ungesetzlich." Er musste eine
Pause machen, um zu verschnaufen.
"Das ist ungesetzlich", wiederholten in der Zeit die Gendarmen und nahmen ihre Pistolen aus den Futteralen.
"Ihr müsst die Maschinisten wieder zu den Pumpen lassen! Ihr müsst auch mich in die Zeche lassen! Die Grube ersäuft ja!" Der Dicke schrie das den Männern ins Gesicht und kam näher.
"Zur Seite!" kommandierten die beiden Gendarmen und kamen auch mit vor.
Die Männer hatten den dicken Benjamin beim Sprechen nicht unterbrochen. Auch nun antwortete keiner. Erst als die drei näher kamen, wollten einige den Mund öffnen.
Da trat der alte Bernhard vor. "Es kommt niemand in die Zeche!" knurrte er und sah dem Dicken ins Gesicht.
"Niemand!" riefen auch die Männer, die sich erhoben hatten und von allen Seiten näher kamen und die drei umringten.
"Das ist Ungehorsam gegen den Staat!" schrie einer der Gendarmen und versuchte, seine Pistole zu erheben.
Man nahm sie ihm aber aus der Hand. Auch dem anderen.
"Hier kommt keiner hinein!" sagte der alte Bernhard noch schärfer.
"Was wollt ihr dann?" fragte der Dicke ängstlich, der sich seines Schutzes beraubt sah.
"Der Direktor soll kommen!" sagte der alte Bernhard.
"Der Direktor soll kommen!" schrien auch die anderen.
"Er soll den Schandzettel hier herunternehmen! Er soll uns einen anständigen Lohn zahlen! Wir wollen nicht verhungern!" Alle riefen durcheinander.
"Sag ihm das!" brüllte der lange Hauer und trat vor. "Sag ihm das! Sonst ersäuft sein Pütt weiter!"
Die drei liefen zurück. Sie liefen sogar schneller, als sie herangekommen waren.
"Was werden wir jetzt tun?" fragten einige.
"Sie werden den Pütt nicht ersaufen lassen", sagte ein älterer Hauer.
"Nein", stimmte der alte Bernhard zu. "Der Direktor wird nun schon kommen."
Die Männer lagerten sich wieder. Gegen neun kamen ein paar Frauen. Auch Kinder. Manche brachten Kaffee.
"Ihr streikt?" fragte Mutter Bernhard und drängte sich an ihren Mann.
"Wir streiken, Mutter", nickte der Alte.
"Die von der Nachmittagsschicht wissen es auch schon", sprach die Frau weiter.
"Ich habe ein paar Männer hineingeschickt", antwortete der Alte.
"Sogar die Kinder bringen es in die Häuser", sagte eine andere Frau und lächelte. "Gegen 11 wollen sie sich auf dem Markt treffen."
Bis gegen 10 Uhr ließ sich niemand sehen. Gleich nach 10 Uhr kamen aber die Gendarmen wieder. Es war noch ein dritter mit ihnen.
Die beiden ersten blieben ungefähr 50 Schritt vor dem Tor stehen. Der andere, ein älterer Polizeiwachtmeister, kam heran.
Er fragte gleich nach dem alten Bernhard. "Ihr wollt also das Tor nicht frei geben?" schrie er ihm zu.
"Nein!" antwortete der alte Bernhard, der noch neben seiner Frau stand.
"Wollt ihr dasselbe, Leute?" schrie er weiter und wandte sich an die Männer.
"Ja!" riefen die meisten und gingen einige Schritte auf den Wachtmeister zu.
"Ihr solltet euch das erst überlegen", höhnte der Wachtmeister scharf.
"Was sollen wir überlegen?" riefen die Männer durcheinander. "Der Direktor soll kommen. Weiter wollen wir nichts."
"Der kommt aber nicht, bevor die Pumpen laufen", antwortete der Wachtmeister.
"Die Pumpen laufen aber nicht, bis er uns einen anständigen
Lohn verspricht", rief einer der Männer zurück.
"Dann wollt ihr also, dass wir Gewalt anwenden?" drohte der Wachtmeister etwas lauter.
"Das wollt ihr?" fragte der alte Bernhard.
"Wir wollen nur das Recht wieder einsetzen", antwortete der Wachtmeister.
"Was für ein Recht?" brüllte ein alter Mann. "Dass wir verhungern und der Direktor im Gelde ersäuft? Du solltest dich schämen, so ein Recht einsetzen zu wollen!"
"Ja, das solltest du!" riefen auch einige andere.
"Ich habe dich doch gekannt", sagte ein bärtiger Maurer und trat näher an den Wachtmeister heran. "Wir sind zusammen zur Schule gegangen."
"Und jetzt will er gegen dich Gewalt anwenden", zischte das Männchen.
"Sicher auf dich schießen lassen", höhnte ein anderer.
Der Wachtmeister wich unter den Zurufen zurück. Sie waren ihm auch nicht angenehm.
"Ihr wollt das Tor also nicht freigeben?" fragte er noch einmal.
"Nein! Wir wollen nicht!" schrien sie jetzt alle zurück.
Die drei gingen diesmal nicht weit zurück. Sie liefen bis zur nächsten Wegbiegung und begannen zu winken.
"Da scheinen noch mehr zu kommen", sagte der lange Hauer.
"Sie wollen doch mit Gewalt vorgehen", rief das Männchen.
"Da werden sie also schießen?" fragte ein Ängstlicher.
"Wir werden wieder schießen!" schrie einer der Jungen, der eine Pistole der Gendarmen hatte.
"Wir sollten uns nur ein paar Hacken holen", warnte der lange Hauer.
"Und Latten!" rief ein anderer.
Der größte Teil der Männer verteilte sich schnell über den Zechenplatz.
Unten auf der Straße tauchte plötzlich ein Trupp Polizisten auf.
Verschiedene bogen rechts ab und legten sich in einen kleinen Krautgarten. Andere stiegen links auf die hohe Schutthalde. Auf einmal schossen sie von dieser Halde.
Der Schuss trieb die Männer vom Zechenhof wieder vor das Tor.
"Sie schießen schon!" rief eine Frau.
"Wir haben auch Flinten!" johlte der lange Hauer.
"Vier Stück!" sagte ein Zweiter. "Es sind aber nur Schrotflinten."
"Ihr habt sie aus dem Wächterhaus?" fragte der alte Bernhard.
"Ja", sagte der lange Hauer, "es waren auch noch zwei Pistolen darin."
Wieder schossen sie von der Halde. Die Schüsse sollten aber nur Schreckschüsse sein. Der Wachtmeister tauchte auch kurz nach ihnen wieder auf.
"Ihr seid umstellt!" rief er. "Wollt ihr das Tor immer noch nicht freigeben?"
"Wir sind wirklich wie verkauft", stöhnte der alte Beyer. "Feigling!" schrie der lange Hauer.
"Feigling!" schrie auch die Frau, die noch immer neben den Männern stand.
"Schießt nur!" schrie sie weiter und trat ein wenig vor die Männer, dass sie der Wachtmeister sah. "Schießt nur. Schießt uns ruhig auch tot. Das ist besser als zu verhungern!"
Der nächste Schuss bohrte sich durch das Blech des Tores und riss ein großes Loch hinein.
"Hinter die Mauer!" rief der lange Hauer und sie ließen zuerst die Frauen hinein. Die Männer folgten aber gleich nach.
Hinter der Mauer stellten sie sich auf. Besonders die mit den Flinten suchten sich einen guten Platz.
"Wir sollten lieber nicht schießen", jammerte da der alte Beyer und hob seine Hände.
"Das sollten wir auch nicht", sagte ein anderer und drängte sich zu ihm.
"Was sollen wir denn?" fragte der alte Bernhard.
"Ja, was sollen wir?" fragte auch die Frau und stellte sich vor sie. "Ist es besser zu verhungern, als totgeschossen zu werden?"
"Sie sind Lumpen!" schrie der lange Hauer und ging auf sie zu.
"Nein", sagte ein hüstelnder Schachthauer. "Sie sind halbe Bauern. Sie haben Feld und Vieh und wissen noch nicht wie der Hunger ist."
"Darum gönnen sie ihn uns auch", zischte die Frau. "Seht nur die Fetthälse!" rief sie lauter.
"Und die Bäuche", lachte einer.
"Ja, uns stehlen sie die Arbeit", knurrte das Männchen, "und dann fallen sie uns noch in den Rücken."
"Lasst sie hinaus", sagte der alte Bernhard und mischte sich dazwischen.
"Das Tor auf!" schrie ein Jüngerer.
Sie liefen eilig hinaus.
Auf der Steinhalde waren die Schutzleute unterdessen vorgerückt. Auch aus den Gärten kamen sie langsam näher.
"Wir können wohl schießen", rief ein Hauer, der über die Mauer sah.
"Nur langsam", warnte ein Alter. "Wir haben nicht viel zu verpulvern."
Jetzt begann ein wildes Schießen. Die Männer duckten sich immer wieder, wenn sie geschossen hatten. Trotzdem brach einer von den Jungen zusammen.
"Es hat ihm die Stirn zerschlagen", sagte das Männchen, das sich über ihn beugte. "Es fehlt ihm der halbe Hinterkopf."
Auch die Männer schossen nicht schlecht. Besonders ihre Schrotschüsse schienen gut zu treffen. Oft schrie auf der Halde einer auf.
Als die Polizisten bis auf dreißig Meter herangekommen waren, mussten sie sogar wieder zurückgehen. Sie verschanzten sich hinter Steinen und schossen nur noch auf das Tor.
"Sie wollen stürmen", sagte der lange Hauer. "Darum schießen sie das Tor entzwei."
"Dann sind wir verloren", klagte ein Alter und nickte mit dem Kopf.
"Sie sind doch noch nicht da", widersprach ihm ein anderer. "Und was macht das?" rief die Frau. "Sie können uns nur totschlagen."
Das Tor riss in der Zeit noch mehr auseinander. Ein besonders Vorwitziger sprang auf und warf eine Handgranate dagegen. Da brach es ganz ein.
Auf der Halde schien man sich über diesen Erfolg zu freuen. Man stellte das Schießen sogar für einen Augenblick ein.
"Wollt ihr die Zeche jetzt freigeben?" schrie einer herüber.
Die Männer wussten nicht, was sie darauf antworten sollten. Die meisten hatte das Schießen noch nicht entmutigt. Einige machten Gesichter, als wären sie durch den Kampf noch wütender geworden.
Oben wurde man durch das Warten verstimmt. Das Feuer setzte wieder ein. Auch das Handgranatenwerfen.
"Gleich werden sie stürmen!" rief da ein Junge, der auf einen Kühlturm gestiegen war.
"Wir müssen ihnen entgegen laufen", forderte einer der Männer und ging auf die Toröffnung zu.
"Ja, wenn sie stürmen, können sie nicht mehr schießen", sagte ein anderer.
"Und mit unseren Hacken können wir ihnen gut zu Leibe", flüsterte ein dritter.
Der erste versuchte die Männer auch ein wenig zu verteilen. "Die mit den Gewehren bleiben oben!" rief er dem alten Bernhard zu.
"Sie kommen!" schrie der Junge und ließ sich aus seinem Versteck plumpsen.
Oben auf der Halde wurden auch Köpfe sichtbar. Ganze Körper, Die Polizisten schnellten auf und kamen in großen Sätzen angesprungen. Auch aus den Gärten brachen sie zu gleicher Zeit hervor.
Die Bergleute quollen ihnen aus der Torfahrt entgegen. Als sie
das sahen, warfen sie im Laufen mit Handgranaten.
Die erste explodierte zu weit. Sie verletzte aber doch zwei der Männer. Die nächste riss vier auseinander und einige brachen danach noch zusammen.
Die Männer erschreckte die Explosion. Sie liefen nicht weiter nach vorn. Sie versuchten sogar zurückzuweichen.
Die anderen kamen durch sie ins Wanken.
"Vorgehen!" schrien die hinteren. "Drauf!" Sie versuchten die Wankenden zu ermutigen.
Die ersten konnten trotzdem nicht vorstürzen. Ein baumlanger Mensch, der vorwärts rannte, brach noch zusammen.
Hatten sie Angst? Sie wussten es nicht. Die Toten hatten sie gelähmt. Als nun die Polizisten auf sie einschlugen, wehrten sie sich kaum.
"Schlagt doch!" schrie die Frau, die mit in der vordersten Reihe stand.
"Schlagt!", schrie auch das Männchen und erhob seine Hacke. Die meisten ließen sich aber weiter niederschlagen.
Da tönten plötzlich von der Halde laute Rufe. Schüsse wurden gewechselt. Menschen trampelten. Stürmten. Eilten heran.
"Die Unseren!" schrie ein Junge und jubelte auf.
"Die Unseren!" schrien auch die Männer und schienen wie erwacht.
Jetzt hörte man schon bekannte Stimmen. Schreie. Kommandos klangen dazwischen. Wütend. Bellend. Aber sie verhallten wieder.
"Sogar die Frauen sind dabei!" rief der Junge, der die ersten über die Halden kommen sah.
Die Polizisten wurden durch das Schreien verwirrt. Einige drehten um. Andere rannten schon zurück.
Auch in die Männer kam nun Bewegung.
"Sie fliehen!" riefen die anderen.
Sie sprangen plötzlich hinter den Polizisten her. Einige jauchzten auf. Manche bekamen wilde Gesichter. Viele brüllten wie die Tiere. "Was ist das?" fragte die Frau des alten Bernhard und sah ihren
Mann entsetzt an.
"Revolution!" schrie der lange Hauer, der mit seiner Hacke an ihnen vorüberrannte. "Revolution!"

 
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