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B. Traven - Die Rebellion der Gehenkten (1936)
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ZWÖLFTES KAPITEL

»Wenn wir marschieren, auch nicht ein Mann darf uns fehlen!« sagte Martin Trinidad am nächsten Morgen, als die Muchachos zu einem Kriegsrat beisammensaßen, »Wir lassen keinen hier in den Monterias zurück, auch wenn wir sie unter Opfern herausschlagen sollten. Keiner darf uns fehlen, und keinen, der zu uns gehört, lassen wir hier zurück.«
Es war noch früh. Die Sonne war auf, aber kein Strahl von ihr war zu sehen. Gegen Sonnenaufgang hatte es wieder heftig geregnet. Der ganze Platz war eingehüllt in dicken Nebel, über dem Fluss lagen die Wolken so dicht, dass man von der Böschung aus kein Wasser sehen konnte.
»Por Diablo, da sind ja auch meine schönen Schweine«, rief Candido, als er Schweine auf dem Platz herumlaufen sah, hin und her gejagt von Rudeln von Hunden.
»Oye, Candido!« sagte Celso, »verkaufe sie an die Artesanos, die haben fette Schweine gern.«
»Das werde ich tun. Es ist sicher zuviel Mühe, sie den ganzen Weg zurückzutreiben, und wie wir sie über die angeschwollenen Flüsse bringen sollen, weiß ich auch noch nicht.«
Die Schweine und Hunde hatten sich in der Nacht durch den aufgeweichten Boden aus der Oficina, in der sie eingesperrt waren, hinausgewühlt. Nach der kurzen Unterbrechung wurde weiter beraten.
Man beschloss endlich, dass Juan Mendez und Lucio Ortiz mit zwanzig Burschen, alle bewaffnet und mit Pferden, sämtliche Monterias aufsuchen sollten, die im Umkreis von zwanzig Kilometern zu finden waren. Dort sollten die Muchachos in gleicher Weise aufräumen, wie es hier geschehen war, sollten sich mit Waffen und Vorräten versehen und alle hier ins Hauptquartier zu einer großen Versammlung kommen, um einen mächtigen Rebellentrupp von dreihundert oder vierhundert
Männern formen zu können. Dann sollte dieser Trupp auf Hucutsin losmarschieren.
Auf dem Wege nach Hucutsin sollten alle Domänen zerstört, alle Finqueros und Patrones und Aristocratas und Ladinos erschlagen werden. Alle Muchachos, alle Peones und versklavten Landarbeiter sollten sich dem Trupp anschließen. Hucutsin sollte genommen werden, dann alle Dörfer und Städte bis nach Balun Canan und Jovel, um die Carretera, die wichtigste Verbindungsstraße mit der Regierungsstadt und der Eisenbahnstation, zu beherrschen.
Niemand dachte daran, was geschehen sollte, wenn alles zerstört worden sei. Selbst Martin Trinidad hatte nur eine ganz unbestimmte Idee, was dann folgen sollte und folgen würde. Rebellion hieß für die Muchachos nichts anderes als Zerstörung und Vernichtung alles dessen, was sie auf ihren Märschen fanden oder antrafen. Alle Tyrannen, Diktatoren, Patrones, Aristocratas mussten erbarmungslos erschlagen werden, und alle mussten vernichtet und ermordet werden mit ihrer ganzen Brut, die eines Tages wieder Feinde oder Tyrannen werden konnten.
Es war nicht die Schuld der Rebellen, dass sie zerstörungswütig und mordlustig waren. Nie hatten sie sich besprechen können, nie hatten sie sich beraten dürfen, nie kam jemand, der sie in politischen oder in wirtschaftlichen Dingen unterrichtete. Keine Zeitung durfte die Politik des Diktators kritisieren.
Kein Buch gab es, das Arbeiter gelehrt hätte, wie sich ihre Lage verbessern ließe, ohne Mord und ohne Zerstörung.
Alle, die nicht zur Gruppe der Diktatoren gehörten, hatten nur zu gehorchen. Arbeiter und Bauern und kleine Leute hatten nur eine Pflicht, und die hieß Gehorsam. Keiner besaß irgendein Recht.
Blinder Gehorsam wurde ihnen so lange und so grausam eingepeitscht, bis er ihre einzige Natur geworden war. überall, wo die einen wenigen nur Rechte haben und die anderen vielen nur Pflichten, die nicht einmal dadurch erleichtert werden, dass der Betroffene sie kritisieren darf, ist der Ausgang immer unvermeidliches Chaos.
Selbst wenn die Muchachos versucht haben würden, die Patrones einzuladen, sich mit ihnen friedlich als Gleichberechtigte zu besprechen, die Patrones würden nur mit Maschinengewehren geantwortet haben. Denn es war ja schon ein Staatsverbrechen, auch nur einen Vorschlag zu machen, demzufolge vielleicht Arbeiter und Herren miteinander über bestehende Verhältnisse sprechen konnten, oder dass Arbeiter gar das Recht haben sollten, überhaupt einen Vorschlag zu machen, Der Arbeiter hatte nur zu gehorchen und hart zu arbeiten. Alles andere wussten der Diktator und seine Krippenfresser besser.
Darum hatten sie ja auch das Recht, zu diktieren und zu befehlen.
Es war nicht die Wildheit der indianischen Arbeiter, dass sie zerstörten und mordeten, wo immer sich eine Gelegenheit fand, den Schutt wegzuräumen, der ihnen im Wege lag. Sie waren nur darum Wilde, weil sie Gegner und Unterdrücker hatten, die zehnmal wilder und hundertmal grausamer waren, wenn sie fürchteten, dass ihre Schinken angeknabbert werden konnten.
Zwei Wochen nach dem Ausbruch der Rebellion war der Trupp bereit, abzumarschieren. Zwei Postreiter waren von den Gruppen, die andere Monterias aufriefen, eingefangen worden. Aus den Zeitungen und Briefen, die jene Burschen eifrigst studierten, die lesen konnten, war zu ersehen, dass im Norden der Republik vier Regimenter in offene Rebellion gegangen waren, der Diktatur müde, und erst recht müde des alten Hanswursts, der, mit Orden bepflastert und ewig von seinen Kriegstaten fabelnd, so hirndefekt geworden war, dass er sich >Gott und Erlöser des mexikanischen Volkes< nannte und nennen ließ. Freilich war aus der Post auch zu ersehen, dass der alte Cacique so rasch nicht vom Throne heruntersteigen würde, wie begeisterte Revolutionäre verkündeten. Hunderttausende waren durch ihre Pöstchen und Ämterchen mit der Diktatur auf Tod und Leben verbunden. Diese Patrioten verteidigten nicht den alten Caudillo, sie verteidigen ihr Brot und ihre Beefsteaks, und diese Verteidigung ist ernster zu nehmen als die eines Diktators, der gefürchtet und vielleicht bewundert, aber von niemandem als Freund geliebt wird. Diktatoren haben Lecker mehr als sie wollen, aber sie haben nie einen Freund.
Martin Trinidad sagte, als alle Post durchgelesen war: »Das alles kümmert uns nicht. Da draußen weiß niemand etwas von uns. Wir warten auf niemanden. Wenn wir Erde und Freiheit haben wollen, müssen wir sie uns verdienen und darum kämpfen. Selbst wenn von uns allen nur einer übrig bleiben sollte, und er besitzt seinen Acker in Frieden, und er hat keinen Tyrannen mehr über sich, dann ist unser Kampf nicht umsonst gewesen. Wir leben nicht auf Erden, um zu gehorchen, um untertan zu sein und noch dafür misshandelt zu werden. Nein, Kameraden, wir leben auf Erden, um in unserer Person und als Mensch frei zu sein. Traut niemals einem Führer, wer es auch sein mag, was er euch auch versprechen mag, wo er auch herkommt. Frei bleibt nur der von euch allen, der sich selbst vertraut, selbst täglich neu um seine Freiheit kämpft und seine Freiheit niemandem zur Aufbewahrung gibt. Ihr alle seid frei, wenn ihr jeder frei sein wollt; und ihr alle seid Knechte, wenn ihr Knechte sein wollt und euch kommandieren lasst. Lasst euch nicht kommandieren und gehorcht niemandem. Sorgt euch nicht um die Freiheit eurer Nachbarn, sorgt euch um eure eigene Freiheit zuerst. Und wenn jeder von euch frei ist, sind auch alle andern frei, und kein Finquero und kein Politico und kein Cientifico kann euch in die Monterias schicken.«
»Recht hast du, Camarada!« rief Celso.«,Wir marschieren, und kein Heer von Federales oder Rurales soll uns zurückhalten. übermorgen wird marschiert!«
»Übermorgen wird marschiert!« riefen die Hunderte von Muchachos, die hier versammelt waren, jubelnd aus.
Und durch den Dschungel hallte ein einstimmiger Kriegsschrei: »Tierra y Libertad!«
»Wir haben hier noch viel zu tun, ehe wir abmarschieren können«, sagte Andres, als die Muchachos alle beim Essen saßen. »Etwas sehr Wichtiges ist zu tun, dass ihr es wisst.«
»So, und was ist es?« fragte Celso. »Alles wird gemacht, was notwendig ist, auch wenn wir hier das ganze Gelumpe erschlagen sollten, das Gesindel, das uns im Rücken bleibt und immer und ewig in den Rücken fallen wird.«
»Die habe ich nicht gemeint.« Andres sah hinüber zu der Haupt-Oficina. »Da drüben ist es, wovon ich spreche. Alles, was Papier ist, muss verbrannt und die Asche in alle Winde geblasen werden.«
»Gottverflucht nochmal, Andrucho, du hast recht«, rief Martin Trinidad aus. »Das hätten wir vielleicht gar noch vergessen. Richtig, alle Rechnungsbücher müssen wir verbrennen, alle Kontrakte, alle Listen und Schuldschreibereien. Und wenn wir zu den Dörfern und nach Hucutsin kommen, brennen wir den ganzen Cabildo, das ganze Stadtgebäude, nieder.«
»Wozu?« fragte Pedro, »da haben wir keine Schulden.«
»Vielleicht nicht«, berichtigte ihn Martin Trinidad. »Aber da sind Abschriften aller Dokumente und Kontrakte und Schuldverschreibungen. Überhaupt, ich muss euch sagen, wenn ihr gewinnen wollt, und wenn ihr die Gewinner bleiben wollt, müssen alle Dokumente, die ihr irgendwo seht oder antrefft, verbrannt werden. Alle Revolutionen, die Unterdrückte und Tyrannisierte je unternommen haben, sind daran zugrunde gegangen, dass die Dokumente nicht verbrannt wurden. Ihr könnt alle Finqueros erschlagen, wenn ihr wollt und wenn ihr sie kriegt. Aber eines Tages kommen ihre Söhne oder Töchter oder
Vettern oder Onkel an mit Dokumenten und Registern und Katastern, und wenn ihr nun schön in Ruhe und Frieden eure Milpas bebaut und an keine Rebellion mehr denkt, dann kommen sie alle wieder langsam hervorgekrochen aus ihren Höhlen und Verstecken und kommen mit Polizisten und Federales und Rurales, mit Richtern und dicken Gesetzbüchern auf euch los und zeigen euch die Dokumente. Und die Dokumente sagen, dass eure Milpas nicht euch gehören, sondern Don Aurelio oder Don Cornelio oder Dona Rosalia oder Dona Regina und was weiß ich, wer sonst noch kommt.
Und dann sagt man euch: Muchachos, die Revolution ist nun schon lange vorbei, und wir leben alle wieder in Frieden und Ordnung, in Zucht und Sitten und in Zivilisation, und da müssen alle diese Papierchen mit Stempeln und Unterschriften respektiert werden, denn ohne Dokumente und Stempel ist keine Zivilisation möglich.«
»Was sind wir doch für gottverfluchte und verlauste Hurensöhne«, rief Santiago aus. »Daran hätte ich nicht gedacht. Aber recht hast du, Martin. Das ist so, wie du sagst. Alles, was Papier ist und bestempelt und beschrieben ist, muss verbrannt werden.«
»Wissen möchte ich nur, wo du das alles her hast?« fragte Gabino, einer der Hacheros. »Du weißt ja mehr als unser Cura, Mensch, wahrhaftig, du weißt viel mehr.«
»Hat er alles aus den Büchern herausgelesen. Das ist eben die Sache, man muss lesen können, wenn man sich nichts mehr gefallen lassen will«, sagte ein anderer der Burschen.
»Natürlich habe ich alles aus Büchern herausgelesen, was denkt denn ihr?« Martin goss sich Kaffee in seine Schale. »Aber das mit den Papieren und Dokumenten, das habe ich in keinem Buch gelesen, das habe ich mir selbst so ausgedacht.«
»Mensch, hombre, das ist ja aber das Beste von allem«, schrie Pedro über die ganze Gruppe hinweg.
»Wenn du dir das selbst aus gedacht hast, dann weißt du ja viel mehr, als was in den Büchern steht.«
»He, du burro, du alter Esel«, rief ihn Celso an, »natürlich weiß er mehr als alle Bücher, die es gibt. Und er kann sich noch viel mehr ausdenken, wenn er will, und was man überhaupt gar nicht in Bücher hineinbringen kann. Er ist ja ein Professor, ein richtiger Lehrer. So damit ihr das nun auch endlich alle wisst, ihr Ochsen. Keiner von euch wird je in seinem Leben ein Lehrer sein. Höchstens vielleicht der Andres, der sich was gelernt hat, weil er Verstand hat. Wir sind viel zu dumm. Ein Professor ist er, der Martin Trinidad, ein richtiger, der in großen Schulen eine Menge Kinder einstudiert hat.«
»Un profesor?« fragte ein Dutzend Burschen gleichzeitig, un halb ungläubig sahen sie sich gegenseitig an.
»Celso hat es gesagt. Ich habe es ihm vorher erzählt. Es ist richtig ich bin Lehrer. Aber gerade darum, weil ich ein ehrlicher Lehrer bin, darum bin ich kein Lecker und kein Schlecker, der Verbeugungen macht. Ich lasse mich nicht einseifen von den Politicos und den Cientificos und glaube nicht, dass der alte Casique da oben der Erlöser und Retter der Republik ist. Dafür haben mich ja diese Bestien auch in die Konzentrationslager geschleift. Zuerst nach El Valle de la Muerte in Veracruz. Dann später in das Straßenbaulager nach Yucatan. Jungens, das könnt ihr mir glauben, da pfiff es noch ganz anders als hier in den Monterias. Hier verrecken zwei oder drei in der Woche, manchmal vielleicht fünf. Aber dort gleich dreißig an einem einzigen Tage! Hier zerrt ihr Trozas, das ist hart genug. Aber ihr habt da zwanzig Gespanne Ochsen zur Hilfe. In den Konzentrationslagern in Yucatan jedoch, wo alle die Gefährlichen hinkommen, da zerren wir Gefangene die schweren eisernen Straßenwalzen, da helfen uns keine Ochsengespanne. Wir sind die Ochsen und die Mulas. Und gepeitscht wird erbarmungslos.
Fällst du, so geht die Walze über dich weg und die andern sagen: Por Dios, was hat der es doch gut, dass er nun damit durch ist. Aber, Muchachos, und das könnt ihr mir glauben, gottverdammt noch mal, alle Jungens, die dort aus den Lagern heimkommen, die sind gekocht, gebrüht, gebraten, geröstet. Die haben weder Furcht vor Teufeln noch vor Heiligen mehr, und erst recht nicht vor Caciques und Führern und Leaders. Die reißen jeden Rural lebendig in Fetzen, springen sie an mit bloßen Händen, machen sich nichts aus Säbeln, Knüppeln, Maschinengewehren. Sie wurden gut erzogen in den Lagern, wo man hoffte, sie zu Anbetern des alten Caciquen zu machen. Eine gute Anzahl ist schon losgegangen und arbeitet im geheimen. Es vergeht jetzt kein Tag mehr, wo nicht am Morgen wenigstens zehn Rurales, Polizisten und Leute der Geheimen Politischen Polizei in Winkeln und leeren Räumen, in Gruben und Gräben zerstückelt aufgefunden werden. Die Vergeltung hat begonnen.
Und jetzt seid ihr an der Reihe, Muchachos, zu vergelten und heimzuzahlen jeden Hieb, den ihr empfingt. Mit Schrecken kam der Casique zur Macht, mit Schrecken hielt er sich an der Macht, aber mit einem millionenfach größeren Schrecken wird er nun zugrunde gehetzt und alle seine Folterknechte und Peitscher und Schreier und Lügner mit ihm. Nur ja nicht nachgeben jetzt, solange eine dieser Bestien noch am Leben ist. Wenn ihr schon Rebellion machen wollt, dann macht sie ganz und bleibt nicht auf halbem Wege stehen. Jeder Halunke, den ihr am Leben lasst, der brütet und heckt hundert gemeinere Halunken aus. Geht aufs Ganze. Es ist besser, wir alle verrecken in dieser Rebellion, als dass wir leben und die Rebellion ginge verloren. Tierra y Libertad, Muchachos! Salud! Viva la Revolucion Social!«
Und wieder brauste der Kriegsschrei über den weiten Platz der Oficinas und widerhallte von den Wänden des dichten Dschungels: »Viva la Revolucion Social! Tierra y Libertad! Libertad para todos los Indios! Tierra para todos los campesinos! Abaja los Finqueros! Viva el profesor! Arriba el profesor! Hoch der Lehrer! Vamonos a la guerra civil! Que muere la dictadura! Tod der Diktatur! Viva el proletario indio!«
Während noch die größere Menge der Muchachos jubilierte, viele in die Luft sprangen vor Begeisterung, sich umarmten und herumtanzten, einige Gruppen sangen, andere von Gruppe zu Gruppe gingen, um die Begeisterung anzufachen oder Ratschläge zu geben, zogen etwa zwanzig Burschen auf die Haupt-Oficina los und räumten alle Papiere, Rechnungsbücher, Listen und Zettel von den Tischen, aus Kisten, von Pflöcken an den Wänden, von Regalen, zerrissen sie mit ihren Händen und Zähnen und schleppten sie hinaus auf den Platz.
Draußen war im Augenblick ein Feuer am Brennen und alles, was Papier war, loderte auf. Nicht einen einzigen halbverkohlten Fetzen ließen die Muchachos entweichen. Hinter jedem Blättchen, das wegwehen wollte, waren sie her, fingen es ein, brachten es zurück zum Feuer und gaben acht, dass selbst die schwarze Asche noch zerkrümelt wurde.
»Vergesst die Artesanos, die Handwerker, nicht. Auch da gibt es noch genug Zettel und Papierchen. Los, rangeholt!«
Die Handwerker gerieten in Angstschweiß, als eine Gruppe auf die paar Hütten zugeeilt kam, in denen die Männer mit ihren Familien zusammengepfercht waren und bewacht wurden, um nicht Botschaften auszuschicken. »Haltet eure gottverfluchten, dreckigen Mäuler«, rief Santiago, als er, gefolgt von einer Anzahl eifriger Papiersucher, in die erste, die große Hütte eindrang. »Wir fressen euch nicht. Sagt eurer Höllen-Bastardbrut, dass sie hier nicht schreit. Von jetzt an schreien wir, versteht ihr?«
»Gewiss doch, cierto, Muchachito«, sagte ein Arriero, »nehmt alles, was ihr findet.«
»Wir nehmen es auch ohne deine Erlaubnis«, rief Jeronimo, sich dicht neben Santiago in die Hütte drängend.
»Por Jesu Cristo y la Virgencita«, jammerten einige der
Frauen, »tut uns nichts, wir wollen uns ja auch gern mit euch niederlegen, aber tut uns nichts, Muchachos.«
»Mit euch niederlegen, ihr stinkigen Huren? Das würde euch wohl so gefallen. Nein, nicht mit euch. Nicht geschenkt.« Das sagte ein dritter der Burschen, die sich in die Hütte quetschten.
Santiago schnitt alle weiteren Angebote kurz ab. »Raus mit allen Papieren, die ihr hier habt, ihr lausigen Hurenbengel.«
»Und besser, ihr vergesst auch nicht einen einzigen Brief oder Urschwisch, den ihr hierherum habt«, erinnerte Jeronimo die verängstigten Leute, von denen nicht nur alle Kinder, sondern auch alle Frauen und selbst einige Männer auf die Knie gefallen waren und ihre Hände aneinandergepresst hoch emporhielten, als beteten sie die Heiligen in der Kirche an. »Die Kehle schneiden wir jedem ab, der auch nur ein winziges Stückchen Papier zurückbehält.«
»Hier, hier!« kam von allen Seiten die Antwort. Es wurden Briefe hergereicht und Photographien und Gebetbücher und kleine Notizbüchelchen und Heiligenbildchen und Traktätchen und Schulbücher, Kalender, Zigarettenplakate und Lohnzettel.
Der Schmied zögerte mit seinen Lohnzetteln. Jeronimo stieß ihm sofort heftig mit der Faust breit in die Kehle, dass der Schmied zurücktaumelte und den Atem verlor. Vom Winkel der Hütte aus, wo er hingesunken war, sagte er: »Perdoneme, Muchacho, aber das sind ja meine Lohnzettel, wenn ich die nicht habe, dann wird mir ja mein verdienter Lohn nicht gezahlt.«
»Was geht uns denn dein Schittlohn an, du Schweineknecht«, rief Santiago erbost. »Lass dir den Lohn vom Teufel bezahlen. Wer ihn dir bezahlen konnte, ist längst abgezwitscht in die Hölle. Her mit den Zetteln!« Sich dann an alle wendend, rief er: »Noch ein Wort, und wir helfen mit den Machetes nach. Raus mit allen Papieren!«
Drei Minuten darauf schrie er: »Alles abgeliefert?«
»Ja, Muchachos«, wurde ihm von mehreren der Handwerker gleichzeitig zugerufen.
»Sucht, Muchachos!« kommandierte er dann seine Begleiter. »Vergesst nicht eine Stelle. Und wer auch nur ein Fetzchen versteckt hat, nicht größer als hier mein Fingernagel, schiebt ihm den Machete in den Mistbauch. Gottverfluchtes, verheucheltes, kriechendes Denunziantenpack und Klatschgesindel! Wenn es uns verkehrt geht, seid ihr morgen alle wieder da: Ach liebes Patroncitchen, o gnädiges Herrchen, wir waren immer dagegen, wir haben nicht mitgemacht, wir sind für die Ordnung, Herrchen!« Santiago äffte mit grienendem Munde nach, wie er sich dachte, dass diese Handwerker zu den Patrones, Rurales, Federales und Polizisten sprechen würden, wenn die Rebellion niedergeschlagen würde. »Ginge es nach mir«, schrie er, plötzlich in Wut geratend und dem nächsten Mann, einem Gerber, mit dem Fuß in den Leib tretend, »ginge es nach mir, ihr gottverfluchten stinkigen Klatscher, ich schnitte euch allen, mitsamt eurer Bastardbrut, die Kehlen durch, kriechendes Verräterpack. Schitt seid ihr.«
Dann zu seinen Genossen gewandt: »Was gefunden? No? Deren Glück. Los zu den anderen Hütten, wo die Hurenknechte festgemacht sind. Und geht nicht so sachte mit ihnen um. Der Andres und der Celso und El Profesor wollen es nicht haben. Schade. Ich ließe keine n hier am Leben.«
Zwei Stunden darauf war auch nicht ein einziges winziges Stückchen Papier, bedruckt, beschrieben oder leer, irgendwo in der Ciudad zu finden.
El Profesor, als er den Haufen schwarzer Asche sah, sagte zu Santiago: »Muy bien hecho, manito; sehr gut gemacht, mein Brüderchen. Nun wisst ihr es, genau so wird es in Hucutsin gemacht und auf allen Fincas und auf allen Ämtern. Unsere Genossen in San Rafael, in der großen Papierfabrik, verstehen es, wie man Papier macht. Die machen uns neues Papier, das wir dann beschreiben und bedrucken, so wie es uns gefällt und uns gut tut.«
Später am Abend gingen Andres und noch zwei Burschen bei allen Gruppen herum und fragten, was jeder aus der Tienda haben wolle, er möge es überdenken, denn morgen würde verteilt, was in der Tienda sei, Kleidung, Hemden, Hosen, Halstücher, Matten, Decken, Machetes, Munition, Halsketten, Ohrringe, Fingerringe, Knöpfe, Zwirne, Stoffe, Haarbänder, Hüte, Sandalen, Leder, Riemen, Seile, Tabak, Zündhölzer, Zigaretten, Laternen, Kerzen. Als er so alles aufgezählt hatte, fügte er hinzu:
»Aber keiner soll mehr verlangen, als er wirklich braucht. Wenn jeder das hat, was er wirklich braucht, dann können wir über den Rest sprechen. Es wird vielleicht nicht einmal alles reichen, um jedem zu geben, was er braucht. Und jeder muss auch daran denken, dass er wohl ein gut Teil von dem, was er mitnimmt, auf seinem Rücken schleppen muss, denn die Pferde, Esel und Mules haben genug zu tragen für alle die von uns, die nicht kräftig genug sind. Es gehen auch ein Dutzend Frauen mit uns und beinahe zwanzig Kinder.«
Martin Trinidad, El Profesor, kam hinzu. Er sagte: »Wir haben später eine Kriegsversammlung, wie wir den Marsch einrichten. Und weil gerade jetzt über die Tienda geredet wird: die Lebensmittel werden nicht an jeden einzelnen verteilt, sondern an Marschgruppen, die auch gleichzeitig Kochgruppen oder Verpflegungsgruppen sind. Die Gruppen werden wir in der Versammlung bestimmen, aber ihr alle könnt euch in den Gruppen gegeneinander austauschen nach Belieben, Kamerad gegen Kamerad. Und natürlich hat jeder einen Teil der Lebensmittel für seine Kochgruppe mitzutragen. Darum schleppt nicht zuviel mit. Der Marsch bis zu den ersten Dörfern kann recht gut vier oder gar fünf Wochen dauern. Wir kommen in die dickste Regenzeit hinein, und wir werden Strecken haben, wo wir froh sein können, wenn wir an einem Tage drei Leguas machen.«
Als am nächsten Morgen die Vorräte der Tienda aufgeteilt wurden, ergab es sich, dass nur sehr wenig angefordert wurde. Das, was jeder unbedingt nötig hatte, war bereits in den ersten Tagen des Aufstandes ausgegeben worden. Ob die Ursache, warum die Muchachos nicht mehr von der Tienda forderten, Mangel an Begehrlichkeit war oder der Gedanke an die größere Last, die sie auf dem schwierigen Marsche zu tragen haben würden, das vermochte Andres, der Verwalter der Tienda war, nicht zu entscheiden. Er dachte auch gar nicht darüber nach. Moralische Gründe, dass es sich um ungerechtes Gut handele, hatte keiner der Muchachos. Das war einmal sicher.
Etwas aber war bemerkenswert. So bemerkenswert, dass es Andres auffiel. Und das war, dass eine sehr große Zahl von Muchachos, obgleich sie in Fetzen gingen und selbst das schlechteste Hemd und das billigste, das in der Tienda zu finden war, für sie von großem Wert gewesen wäre, nicht zur Tienda kamen und nichts forderten. Andres traf einige von ihnen und fragte sie, warum sie sich nicht wenigstens ein ganzes Hemd, eine brauchbare Baumwollhose und einen neuen Hut geholt hätten. »Ehe wir aus dem Dschungel heraus sind, ist ja doch wieder alles in Fetzen«, sagte der eine. Ein anderer erwiderte: »Was tut mir denn das Hemd gut, wenn ich doch verrecke. Denn ich kann dir sagen, sobald wir auf die Rurales stoßen, gehe ich drauflos wie verrückt. Entweder ich bleibe da im Dreck liegen, und dann ist es auch recht, dann brauche ich sowieso nichts mehr. Oder ein halbes Dutzend von diesen räudigen Hunden, den Rurales, bleibt liegen, und dann kann ich mir alles in guter Ruhe aussuchen, was mir gefällt, deren Hemden und Hosen und Uniformjacken und Stiefel. Vor allem einen guten Karabiner und tausend handfeste Patronen, auch wenn sie zwei Zentner wiegen, aber ich schleppe sie.«
Als Andres noch weiter herumhörte und Meinungen wissen wollte, lernte er, dass die Mehrzahl der Muchachos, die sich nicht um die Tienda kümmerte, eine gleiche oder ähnliche
Antwort hatte. Nur konnten sie das nicht so richtig mit Worten ausdrücken, wie es der erste Muchacho, ein Boyero, den Andres fragte, getan hatte.
Drei Tage lang hatten alle Frauen der Artesanos für die abziehenden Muchachos Totopostles backen und rösten müssen, um große Vorräte zu schaffen. Jeder Muchacho sollte wenigstens einen Sontle Totopostles für den Marsch haben. Eine Sontle waren vierhundert Totopostles. Das war wenig genug für einen so langen Marsch; denn die Totopostles waren sehr dünn, und man konnte leicht zwanzig auf einen Sitz essen, ohne sich den Magen zu verrenken.
Die Frauen wollten zwar zuerst nicht recht heran, als sie Dienstmädchen, Köchinnen und Bäckerinnen für die Muchachos machen sollten. Sie fühlten sich in ihrer Würde verletzt. So im Vorbeigehen hörte Santiago eine von den Frauen: »Wie kommen wir denn dazu, für die dreckigen und verlausten Chamulaschweine hier Totopostles zu backen. Es ist eine Schande und Schmach für eine Ladinofrau, Criada für so einen dreckigen Chamula zu machen, der nicht einmal eine christliche Sprache reden kann.«
Santiago hatte die Frau ruhig ausreden lassen. jetzt kam er um die Ecke der Hütte herum. »Ja, ihr gottverfluchten Stinkfuntzen, wozu seid ihr denn sonst überhaupt nütze und warum lassen wir euch denn überhaupt am Leben mit eurer Bastardbrut?« Die Weiber erschraken entsetzlich, als sie Santiago vor sich stehen sahen und gewahr wurden, dass er ihren Klatsch gehört hatte.
»Gottverdammt noch mal«, brüllte er auf sie ein, »wir haben doch für euch Dreckgesindel tausend Faenas machen müssen, Extraarbeit jeden Abend, nach unserer verflucht harten täglichen Arbeit. Haben in den Faenas Holz für euch klein machen müssen, eure Dächer ausbessern, eure Zäune flicken, die Wände verlehmen, Gärten umgraben und pflanzen, alles umsonst, und alles extra nach unserer schweren Arbeit, wenn wir kaum noch kriechen konnten. Was denn da? Da habt ihr doch auch nicht das
Maul aufgemacht und euch beschwert? Oder habt ihr es auch nur einmal? Sagt es nur, und ich schlage euch eure verlogenen Fressen breit, dass sie aufplatzen. Schindluder, die ihr seid. Los, ran, ran an die Metates und geknetet. Und wenn nicht jede von euch zehn Sontles geliefert hat, dann gehe ich über eure verlausten Haare her. Nun aber gesprungen und gehopst!«
»Aber Muchacho«, antwortete eine der Frauen schüchtern, »das weißt du aber auch recht gut, dass der Mais zwölf Stunden und mehr braucht, um weich zu werden, auch wenn wir ein großes Stück Kalk einlegen.«
»Halt's Maul! Wenn du den Mais nicht auf dem Feuer weich kriegst, dann setze dich mit deinem Ursch drauf und brüte ihn weich. Aber in vier Stunden will ich die Totopostles sehen. Tausendmal haben wir Arbeiten in einem Tage machen müssen, die ein Mensch nicht in drei Tagen machen konnte; und wenn die Arbeit nicht fertig war, wurden wir gehenkt oder verpeitscht, dass die Stücke Fleisch nur so wegflogen. Habt ihr denn da auch das Maul aufgerissen und zum Patron gesagt: Das können die armen Muchachos nicht machen, Senor? Dreck habt ihr getan. Und euch nur gefreut, wenn wir verpeitscht wurden und habt vielleicht noch zu den Capataces gesagt: Gebt's ihnen tüchtig, den Chamulaschweinen.«
»Das habe ich nie gesagt«, verteidigte sich die Frau eines Geschirrmachers.
»Vielleicht du nicht, aber andere haben es gesagt, und du hast kein Wort dreingeredet. Los nun, und gehopst.«
Die Weiber spritzten wie besessen und machten sich über den Mais her. Sie riefen alle ihre Kinder herbei, ihnen zu helfen, den Mais auszukörnen. Santiago freilich ging nicht nach vier Stunden nachsehen, ob die Totopostles fertig seien. Er wusste, sein Auftrag konnte in dieser Zeit nicht geschafft werden.
Die Männer der Frauen, die Artesanos, wurden noch härter herangenommen. Hinter ihnen waren Matias und Fidel her, und die sagten ihnen noch viel kräftiger, was sie von ihnen dachten, als was Santiago zu den Frauen gesagt hatte.
Die Männer brachten alle Sättel in Ordnung, stopften die Packsättel aus, schnitten Riemen und drehten Seile, dokterten die Tragtiere, die verwundet von den Weiden hereingekommen waren. Es gab genug Arbeit, um den großen Trupp marschbereit zu machen. Und die Muchachos wussten gut, wie sie die Artesanos zum Arbeiten herankriegten. Sie brauchten nur die Mittel anzuwenden, die von denselben Handwerkern ihnen gegenüber gebraucht worden waren. Dabei erfuhren diese Favoritos der Herrschenden, diese Schmeichler der Patrones, wenn auch spät, aber doch endlich einmal am eigenen Leibe, wie es tut, wenn man nicht zu den Begünstigten und Bevorzugten gehört, sondern zu den Unterdrückten, die kein anderes Wort je lernen als das bedeutungsvolle Wort: Gehorchen. Es ging bei dieser Schulung noch ungemein gnädig zu. Es gab keine Peitschenhiebe und kein Henken, wenn auch gelegentlich von einem übereifrigen Muchacho ein paar Püffe, Rippenstöße und Fusstritte mit abfielen, um den Befehlen größeren Wert und raschere Ausführung zu geben.
Dabei erfuhren die Muchachos auch noch etwas anderes, etwas, von dem sie bisher selbst nicht gewusst hatten, dass sie es konnten. Sie lernten, dass auch sie zu befehlen verstanden, wenn es sein musste. In ihrem ganzen langen Leben hatten sie immer geglaubt, dass man als Ladino oder als Gachupin geboren sein muss, um zu wissen, wie man befiehlt. Das Befehlen war gar nicht so schwer, wie die Muchachos vorher geglaubt hatten. Und war es nicht schwer, die Favoritos der Herrschenden zu kommandieren, so konnte es auch nicht viel schwerer sein, überhaupt zu regieren, wenn es notwendig sein sollte. Befehlen ist freilich viel leichter als Regieren. Darum sind alle Diktatoren so schlechte Regenten. Befehlen kann jeder Esel, erst recht einem Indianer, der weder lesen noch schreiben kann. Diktieren kann selbst ein Idiot. Und je mehr er Idiot ist, um so leichter, um so unbekümmerter und um so unverfrorener vermag er zu diktieren.
Vorläufig freilich waren die Muchachos noch sehr weit davon entfernt zu versuchen, ob sie ebenso gut regieren könnten wie hier den Kriechern befehlen. Zwischen den Monterias und den endlichen Sieg der indianischen Proleten lag nicht nur ein wochenlanger Marsch durch den Dschungel inmitten der dicksten Regenperiode, sondern da lagen auch die Kompanien und Bataillone der Rurales und die Regimenter der Federales mit Maschinengewehren und Feldgeschützen. Aber auch das war noch weit.
Zuerst einmal hier mit dem Regieren und Organisieren angefangen, hier, wo die Muchachos mit allen wirtschaftlichen Verhältnissen vertraut waren.
»Übt euch hier, wo ihr jeden Weg und jeden Baum kennt!« sagte El Profesor an diesem Abend.
»Wenn wir erst einmal da ankommen, wo wir nicht mehr genau wissen, was rechts und was links ist, und wo wir auf freien Feldern sind, da wird es schwieriger. Hier in den Dschungeln würden wir mit einer Armee von Regierungssoldaten und vier Armeen von Rurales fertig. Hier würden wir immer Sieger sein. Aber hierher kommen diese Knechte nicht. Da haben sie den dicken Schitt in den Pantalones. Die warten draußen vor dem Dschungel, in den Dörfern und in den Fincas. Und wenn wir gewinnen wollen, müssen wir zu den Fincas und Dörfern. Da hilft nichts. Rebellionen müssen ausgefochten werden, sie können nicht ausdiskutiert werden. Revolutionen haben Unterdrückte noch nie gewonnen einfach dadurch, dass sie schön darüber zu reden verstanden oder geduldig zuzuhören wussten, was andere sagten. Revolutionen gewinnen die Beherrschten nur durch erbitterten Kampf.
Kein anderes Mittel gibt es. Wer euch etwas anderes erzählen will, beschwindelt euch; denn er ist auf der Seite eurer Feinde, eurer Tyrannen. Vergesst das nicht, Muchachos! Nicht heute, nicht morgen, und nicht in hundert Jahren!«

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